Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Vom Aderlassen in Pest-Kr. sten das Gifft unvorsichtiger Weise vielmehrin Leib und naher zum Hertzen getrieben wer- den möchte. Wann sich nun eine Blatter/ Beule/ an O 5
Vom Aderlaſſen in Peſt-Kr. ſten das Gifft unvorſichtiger Weiſe vielmehrin Leib und naher zum Hertzen getrieben wer- den moͤchte. Wann ſich nun eine Blatter/ Beule/ an O 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0239" n="217"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Vom Aderlaſſen in Peſt-Kr.</hi></fw><lb/> ſten das Gifft unvorſichtiger Weiſe vielmehr<lb/> in Leib und naher zum Hertzen getrieben wer-<lb/> den moͤchte.</p><lb/> <p>Wann ſich nun eine Blatter/ Beule/<lb/> oder ander Zeichen am Halß/ oder bey den<lb/> Ohren/ ꝛc. herfuͤr thut/ ſo iſt es die Ader an<lb/> der Stirn und Naſen/ oder die Haupt-Ader<lb/> am Arm/ oder zwiſchen dem Daumen und<lb/> Zeiger/ an der Hand zu laſſen vonnoͤthen.<lb/><hi rendition="#aq">P. Droëtus in Conſil. novo de Peſt.</hi> ſchreibt:<lb/> Es lieſſen gelaͤhrte Wund-Aertzte auch wohl<lb/> die aͤuſſerliche/ als am Halß/ wie er ſelbſt mit<lb/> Nutzen erfahren habe. Erzeiget ſich etwas<lb/> unter dem Geſicht/ ſo laſſe man die Ader un-<lb/> ter der Zunge. Erzeiget ſich aber etwas an<lb/> der Stirn oder Kihn/ ſo ſchlage man die Ader<lb/> unter der Zunge. Kommt aber ein Zeichen<lb/> auf den Schultern/ oder auf dem Nacken/<lb/> ſo laſſe man die Leber-Ader/ oder die <hi rendition="#aq">Salva-<lb/> tellam,</hi> welche zwiſchen dem Gold- und klei-<lb/> nen Finger zu finden. <hi rendition="#aq">Guilhel. Budæus</hi> ſchreibt<lb/> hiervon alſo: Wo die benandten Blattern<lb/> am Leib auffahren/ es ſey auf der Bruſt oder<lb/> am Rucken/ ſo ſolle durchaus kein Ader ge-<lb/> oͤffnet/ ſondern am naͤchſt-gelegenen Orte/<lb/><hi rendition="#aq">derivationis ergò,</hi> geſchroͤpffet und Koͤpff ge-<lb/> ſetzt werden. Bricht etwas unter den Armen<lb/> oder Achſeln herfuͤr/ ſo laſſe man am Arm die<lb/> Median-Ader. Erzeiget ſich aber etwas un-<lb/> ter den Lenden/ bey dem Gemaͤcht/ Knyebuͤ-<lb/> gen/ oder an den Beinen und Fuͤſſen/ ſo iſt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 5</fw><fw place="bottom" type="catch">an</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0239]
Vom Aderlaſſen in Peſt-Kr.
ſten das Gifft unvorſichtiger Weiſe vielmehr
in Leib und naher zum Hertzen getrieben wer-
den moͤchte.
Wann ſich nun eine Blatter/ Beule/
oder ander Zeichen am Halß/ oder bey den
Ohren/ ꝛc. herfuͤr thut/ ſo iſt es die Ader an
der Stirn und Naſen/ oder die Haupt-Ader
am Arm/ oder zwiſchen dem Daumen und
Zeiger/ an der Hand zu laſſen vonnoͤthen.
P. Droëtus in Conſil. novo de Peſt. ſchreibt:
Es lieſſen gelaͤhrte Wund-Aertzte auch wohl
die aͤuſſerliche/ als am Halß/ wie er ſelbſt mit
Nutzen erfahren habe. Erzeiget ſich etwas
unter dem Geſicht/ ſo laſſe man die Ader un-
ter der Zunge. Erzeiget ſich aber etwas an
der Stirn oder Kihn/ ſo ſchlage man die Ader
unter der Zunge. Kommt aber ein Zeichen
auf den Schultern/ oder auf dem Nacken/
ſo laſſe man die Leber-Ader/ oder die Salva-
tellam, welche zwiſchen dem Gold- und klei-
nen Finger zu finden. Guilhel. Budæus ſchreibt
hiervon alſo: Wo die benandten Blattern
am Leib auffahren/ es ſey auf der Bruſt oder
am Rucken/ ſo ſolle durchaus kein Ader ge-
oͤffnet/ ſondern am naͤchſt-gelegenen Orte/
derivationis ergò, geſchroͤpffet und Koͤpff ge-
ſetzt werden. Bricht etwas unter den Armen
oder Achſeln herfuͤr/ ſo laſſe man am Arm die
Median-Ader. Erzeiget ſich aber etwas un-
ter den Lenden/ bey dem Gemaͤcht/ Knyebuͤ-
gen/ oder an den Beinen und Fuͤſſen/ ſo iſt
an
O 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |