Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.

Bild:
<< vorherige Seite
Das VII. Capitel.
Solches zerstoß alles mit Tragant-Schleim/
der mit Rosenwasser auffgelöset/ und ma-
che Rauch-Kertzlein.
Noch ein
andere Art
Rauch-Kertzlein.
Noch andere Rauch-Kertzlein.
. Wachholderbeer/ Lorbeer/ aa. ßiij.
Rosenblätter j.
Florentiner-Wurtz ß.
Melissen ßiß.
Pomerantzenschalen ßiiß.
Linden-Kohlen iiß.
Mit Terbenthin und Tragant/ so in Ro-
senwasser auffgelöset/ bereite nach der
Kunst Rauch-Kertzlein.
Wie man
räuchern
soll.

Mit angeführten Formulen/ unter welchen
man/ welches beliebig/ erwählen kan/ hat man
zur Praeservation sattsame Raucherwerck/ da-
mit sollen die jenige Gemächer/ welche täg-
lich im Gebrauch seyn/ alle Tage wohl be-
rauchert und keines übergangen werden/ da-
mit können die unreinen Dünste zerstäubet
und die Lufft corrigirt seyn. Die Gemächer
aber/ welch ordinari gebrauchet werden/ kan
man öffter beräuchern/ dieweil solcher in den-
selbigen gar bald verflieget.

Ob man
stinckende
Sachen
gebrau-
chen kan.

Es pflegen auch einige mit stinckenden Sa-
chen zu rauchern/ als mit Toback/ brennen-
den Lunden/ und dergleichen übel riechenden
Sachen/ in Meynung/ damit den bösen Lufft
zu verändern; wie dann beobachtet/ daß
in letzter Pestilentz zu Leipzig man auff dasi-

gem
Das VII. Capitel.
Solches zerſtoß alles mit Tragant-Schleim/
der mit Roſenwaſſer auffgeloͤſet/ und ma-
che Rauch-Kertzlein.
Noch ein
andere Art
Rauch-Kertzlein.
Noch andere Rauch-Kertzlein.
℞. Wachholderbeer/ Lorbeer/ aa. ʒiij.
Roſenblaͤtter ℥j.
Florentiner-Wurtz ℥ß.
Meliſſen ʒiß.
Pomerantzenſchalen ʒiiß.
Linden-Kohlen ℥iiß.
Mit Terbenthin und Tragant/ ſo in Ro-
ſenwaſſer auffgeloͤſet/ bereite nach der
Kunſt Rauch-Kertzlein.
Wie man
raͤuchern
ſoll.

Mit angefuͤhrten Formulen/ unter welchen
man/ welches beliebig/ erwaͤhlen kan/ hat man
zur Præſervation ſattſame Raucherwerck/ da-
mit ſollen die jenige Gemaͤcher/ welche taͤg-
lich im Gebrauch ſeyn/ alle Tage wohl be-
rauchert und keines uͤbergangen werden/ da-
mit koͤnnen die unreinen Duͤnſte zerſtaͤubet
und die Lufft corrigirt ſeyn. Die Gemaͤcher
aber/ welch ordinari gebrauchet werden/ kan
man oͤffter beraͤuchern/ dieweil ſolcher in den-
ſelbigen gar bald verflieget.

Ob man
ſtinckende
Sachen
gebrau-
chen kan.

Es pflegen auch einige mit ſtinckenden Sa-
chen zu rauchern/ als mit Toback/ brennen-
den Lunden/ und dergleichen uͤbel riechenden
Sachen/ in Meynung/ damit den boͤſen Lufft
zu veraͤndern; wie dann beobachtet/ daß
in letzter Peſtilentz zu Leipzig man auff daſi-

gem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="recipe" n="2">
          <pb facs="#f0072" n="50"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Das</hi> <hi rendition="#aq">VII.</hi> <hi rendition="#fr">Capitel.</hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item>Solches zer&#x017F;toß alles mit Tragant-Schleim/<lb/>
der mit Ro&#x017F;enwa&#x017F;&#x017F;er auffgelo&#x0364;&#x017F;et/ und ma-<lb/>
che Rauch-Kertzlein.</item>
          </list><lb/>
          <note place="left">Noch ein<lb/>
andere Art<lb/>
Rauch-Kertzlein.</note>
        </div><lb/>
        <div type="recipe" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Noch andere Rauch-Kertzlein.</hi> </head><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">&#x211E;.</hi> Wachholderbeer/ Lorbeer/ <hi rendition="#aq">aa. &#x0292;iij.</hi></item><lb/>
            <item>Ro&#x017F;enbla&#x0364;tter <hi rendition="#aq">&#x2125;j.</hi></item><lb/>
            <item>Florentiner-Wurtz <hi rendition="#aq">&#x2125;ß.</hi></item><lb/>
            <item>Meli&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">&#x0292;iß.</hi></item><lb/>
            <item>Pomerantzen&#x017F;chalen <hi rendition="#aq">&#x0292;iiß.</hi></item><lb/>
            <item>Linden-Kohlen <hi rendition="#aq">&#x2125;iiß.</hi></item>
          </list><lb/>
          <list>
            <item>Mit Terbenthin und Tragant/ &#x017F;o in Ro-<lb/>
&#x017F;enwa&#x017F;&#x017F;er auffgelo&#x0364;&#x017F;et/ bereite nach der<lb/>
Kun&#x017F;t Rauch-Kertzlein.</item>
          </list><lb/>
          <note place="left">Wie man<lb/>
ra&#x0364;uchern<lb/>
&#x017F;oll.</note>
          <p>Mit angefu&#x0364;hrten Formulen/ unter welchen<lb/>
man/ welches beliebig/ erwa&#x0364;hlen kan/ hat man<lb/>
zur <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ervation</hi> &#x017F;att&#x017F;ame Raucherwerck/ da-<lb/>
mit &#x017F;ollen die jenige Gema&#x0364;cher/ welche ta&#x0364;g-<lb/>
lich im Gebrauch &#x017F;eyn/ alle Tage wohl be-<lb/>
rauchert und keines u&#x0364;bergangen werden/ da-<lb/>
mit ko&#x0364;nnen die unreinen Du&#x0364;n&#x017F;te zer&#x017F;ta&#x0364;ubet<lb/>
und die Lufft <hi rendition="#aq">corrigi</hi>rt &#x017F;eyn. Die Gema&#x0364;cher<lb/>
aber/ welch ordinari gebrauchet werden/ kan<lb/>
man o&#x0364;ffter bera&#x0364;uchern/ dieweil &#x017F;olcher in den-<lb/>
&#x017F;elbigen gar bald verflieget.</p><lb/>
          <note place="left">Ob man<lb/>
&#x017F;tinckende<lb/>
Sachen<lb/>
gebrau-<lb/>
chen kan.</note>
          <p>Es pflegen auch einige mit &#x017F;tinckenden Sa-<lb/>
chen zu rauchern/ als mit Toback/ brennen-<lb/>
den Lunden/ und dergleichen u&#x0364;bel riechenden<lb/>
Sachen/ in Meynung/ damit den bo&#x0364;&#x017F;en Lufft<lb/>
zu vera&#x0364;ndern; wie dann beobachtet/ daß<lb/>
in letzter Pe&#x017F;tilentz zu Leipzig man auff da&#x017F;i-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0072] Das VII. Capitel. Solches zerſtoß alles mit Tragant-Schleim/ der mit Roſenwaſſer auffgeloͤſet/ und ma- che Rauch-Kertzlein. Noch andere Rauch-Kertzlein. ℞. Wachholderbeer/ Lorbeer/ aa. ʒiij. Roſenblaͤtter ℥j. Florentiner-Wurtz ℥ß. Meliſſen ʒiß. Pomerantzenſchalen ʒiiß. Linden-Kohlen ℥iiß. Mit Terbenthin und Tragant/ ſo in Ro- ſenwaſſer auffgeloͤſet/ bereite nach der Kunſt Rauch-Kertzlein. Mit angefuͤhrten Formulen/ unter welchen man/ welches beliebig/ erwaͤhlen kan/ hat man zur Præſervation ſattſame Raucherwerck/ da- mit ſollen die jenige Gemaͤcher/ welche taͤg- lich im Gebrauch ſeyn/ alle Tage wohl be- rauchert und keines uͤbergangen werden/ da- mit koͤnnen die unreinen Duͤnſte zerſtaͤubet und die Lufft corrigirt ſeyn. Die Gemaͤcher aber/ welch ordinari gebrauchet werden/ kan man oͤffter beraͤuchern/ dieweil ſolcher in den- ſelbigen gar bald verflieget. Es pflegen auch einige mit ſtinckenden Sa- chen zu rauchern/ als mit Toback/ brennen- den Lunden/ und dergleichen uͤbel riechenden Sachen/ in Meynung/ damit den boͤſen Lufft zu veraͤndern; wie dann beobachtet/ daß in letzter Peſtilentz zu Leipzig man auff daſi- gem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/72
Zitationshilfe: Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/72>, abgerufen am 21.11.2024.