Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.steigt bei der Erweiterung der Brusthöhle die Flüssigkeit, in welche Der Heber. Auch der Heber gehört ganz hierher. Der Heber, der Daß der Heber nicht über 32 Fuß hoch das Wasser heben Der Heber hat zu manchen kleinen Scherz-Experimenten ſteigt bei der Erweiterung der Bruſthoͤhle die Fluͤſſigkeit, in welche Der Heber. Auch der Heber gehoͤrt ganz hierher. Der Heber, der Daß der Heber nicht uͤber 32 Fuß hoch das Waſſer heben Der Heber hat zu manchen kleinen Scherz-Experimenten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0259" n="237"/> ſteigt bei der Erweiterung der Bruſthoͤhle die Fluͤſſigkeit, in welche<lb/> die Saugeroͤhre eingetaucht iſt, durch den Druck der Luft herauf.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Der Heber</hi>.</head><lb/> <p>Auch der Heber gehoͤrt ganz hierher. Der Heber, der<lb/> aus einer gebognen Roͤhre beſteht, ſoll gewoͤhnlich nur dazu<lb/> dienen, die Fluͤſſigkeit uͤber eine geringe Hoͤhe hinuͤber zu heben,<lb/> zum Beiſpiel den Wein eines ruhig liegenden Faſſes durch das<lb/> oben liegende Spundloch abzuzapfen. Wenn man (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 127</hi></hi>)<lb/> am Ende <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> des Hebers ſaugt, oder, wo das nicht hinreichte,<lb/> durch andre Mittel die Luft verduͤnnt, ſo treibt der Druck der<lb/> Luft die Fluͤſſigkeit, welche das Ende <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B</hi></hi> bedeckt, in der Roͤhre<lb/> hinauf, und die ganze Roͤhre fuͤllt ſich bis an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> mit jener<lb/> Fluͤſſigkeit; laͤßt man nun die Oeffnung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> frei, ſo wird allemal,<lb/> wenn ſie tiefer als die Oberflaͤche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CD</hi></hi> liegt, die Fluͤſſigkeit aus-<lb/> laufen. Es wuͤrde naͤmlich Ruhe ſtatt finden, wenn die Roͤhre<lb/> auch bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> in eben jener Fluͤſſigkeit eingetaucht waͤre, und<lb/> dieſe bis an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">EF</hi></hi> reichte; bei geringerm Gegendrucke von außen<lb/> findet das Ausſtroͤmen ſtatt, und dauert fort, bis in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CD</hi></hi> die<lb/> Oberflaͤche ſo tief als die Oeffnung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> geſunken iſt, oder wenn<lb/> die Fluͤſſigkeit in der Gegend <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">EF</hi></hi> ſteigt, bis beide Oberflaͤchen<lb/> gleich hoch ſind.</p><lb/> <p>Daß der Heber nicht uͤber 32 Fuß hoch das Waſſer heben<lb/> kann, verſteht ſich von ſelbſt, da der Druck der Luft kein<lb/> hoͤheres Heben geſtattet, und ebenſo erhellet, daß man das<lb/> Waſſer vermittelſt des Hebers nie an einem hoͤhern Puncte,<lb/> als die Oberflaͤche des Waſſers <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CD</hi></hi> iſt, zum Ausfließen bringen<lb/> kann, ſondern daß der Zweck nur der ſein darf, das Waſſer<lb/> uͤber ein zwiſchenliegendes Hinderniß weg, zu einem tiefern Puncte<lb/> zu leiten.</p><lb/> <p>Der Heber hat zu manchen kleinen Scherz-Experimenten<lb/> Anlaß gegeben. Bringt man naͤmlich den Heber ſo an, daß<lb/> er (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 128.</hi></hi>) in der Saͤule <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB</hi></hi> verborgen liegt, ſo kann,<lb/> ſo lange das Gefaͤß noch nicht bis an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CD</hi></hi> gefuͤllt iſt, gar kein<lb/> Ausfließen ſtatt finden; fuͤllt man aber das Gefaͤß bis uͤber<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CD</hi></hi> und hindert durch den an die Oeffnung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> gehaltenen<lb/> Finger den Ausfluß, ſo bleibt das Gefaͤß gefuͤllt, leert ſich aber<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0259]
ſteigt bei der Erweiterung der Bruſthoͤhle die Fluͤſſigkeit, in welche
die Saugeroͤhre eingetaucht iſt, durch den Druck der Luft herauf.
Der Heber.
Auch der Heber gehoͤrt ganz hierher. Der Heber, der
aus einer gebognen Roͤhre beſteht, ſoll gewoͤhnlich nur dazu
dienen, die Fluͤſſigkeit uͤber eine geringe Hoͤhe hinuͤber zu heben,
zum Beiſpiel den Wein eines ruhig liegenden Faſſes durch das
oben liegende Spundloch abzuzapfen. Wenn man (Fig. 127)
am Ende A des Hebers ſaugt, oder, wo das nicht hinreichte,
durch andre Mittel die Luft verduͤnnt, ſo treibt der Druck der
Luft die Fluͤſſigkeit, welche das Ende B bedeckt, in der Roͤhre
hinauf, und die ganze Roͤhre fuͤllt ſich bis an A mit jener
Fluͤſſigkeit; laͤßt man nun die Oeffnung A frei, ſo wird allemal,
wenn ſie tiefer als die Oberflaͤche CD liegt, die Fluͤſſigkeit aus-
laufen. Es wuͤrde naͤmlich Ruhe ſtatt finden, wenn die Roͤhre
auch bei A in eben jener Fluͤſſigkeit eingetaucht waͤre, und
dieſe bis an EF reichte; bei geringerm Gegendrucke von außen
findet das Ausſtroͤmen ſtatt, und dauert fort, bis in CD die
Oberflaͤche ſo tief als die Oeffnung A geſunken iſt, oder wenn
die Fluͤſſigkeit in der Gegend EF ſteigt, bis beide Oberflaͤchen
gleich hoch ſind.
Daß der Heber nicht uͤber 32 Fuß hoch das Waſſer heben
kann, verſteht ſich von ſelbſt, da der Druck der Luft kein
hoͤheres Heben geſtattet, und ebenſo erhellet, daß man das
Waſſer vermittelſt des Hebers nie an einem hoͤhern Puncte,
als die Oberflaͤche des Waſſers CD iſt, zum Ausfließen bringen
kann, ſondern daß der Zweck nur der ſein darf, das Waſſer
uͤber ein zwiſchenliegendes Hinderniß weg, zu einem tiefern Puncte
zu leiten.
Der Heber hat zu manchen kleinen Scherz-Experimenten
Anlaß gegeben. Bringt man naͤmlich den Heber ſo an, daß
er (Fig. 128.) in der Saͤule AB verborgen liegt, ſo kann,
ſo lange das Gefaͤß noch nicht bis an CD gefuͤllt iſt, gar kein
Ausfließen ſtatt finden; fuͤllt man aber das Gefaͤß bis uͤber
CD und hindert durch den an die Oeffnung A gehaltenen
Finger den Ausfluß, ſo bleibt das Gefaͤß gefuͤllt, leert ſich aber
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