Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.genstand kann schon ziemlich nahe rücken, ehe das Bild sich sehr Wenn dagegen der leuchtende Gegenstand (Fig. 40.) in Ff genſtand kann ſchon ziemlich nahe ruͤcken, ehe das Bild ſich ſehr Wenn dagegen der leuchtende Gegenſtand (Fig. 40.) in Ff <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0103" n="89"/> genſtand kann ſchon ziemlich nahe ruͤcken, ehe das Bild ſich ſehr<lb/> merklich von jenem <hi rendition="#g">Vereinigungspuncte</hi>, den man fuͤr ſehr<lb/> entfernte Gegenſtaͤnde den <hi rendition="#g">Brennpunct</hi> des Spiegels nennt,<lb/> entfernt; aber wenn der Gegenſtand ſehr nahe ruͤckt, ſo geht das<lb/> Bild immer naͤher nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> zu, und faͤllt in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> ſelbſt, wenn auch der<lb/> Gegenſtand in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> angekommen iſt. In allen dieſen Faͤllen iſt das<lb/> Bild kleiner, als der Gegenſtand, indem aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 40.</hi></hi> leicht zu<lb/> ſehen iſt, daß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Ff</hi></hi> deſto kleiner gegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Dd</hi></hi> iſt, je entfernter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Dd</hi></hi><lb/> vom Mittelpuncte liegt.</p><lb/> <p>Wenn dagegen der leuchtende Gegenſtand (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 40.</hi></hi>) in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Ff</hi></hi><lb/> liegt, dem Spiegel etwas naͤher als der Mittelpunct <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C,</hi></hi> ſo ruͤckt<lb/> das Bild in eine groͤßere Ferne hinaus, und wird nun groͤßer<lb/> als der Gegenſtand. Es findet dabei die leicht zu uͤberſehende<lb/> Regel ſtatt, daß der Gegenſtand <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Ff</hi></hi> ſein Bild in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Dd</hi></hi> zeigen<lb/> wird, wenn umgekehrt ein Gegenſtand <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Dd</hi></hi> ſein Bild in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Ff</hi></hi> dar-<lb/> geſtellt haͤtte. Stellt man in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Ff</hi></hi> ein brennendes Licht auf, ſo<lb/> ſieht man an der Wand in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Dd</hi></hi> ein vergroͤßertes und umgekehrtes<lb/> Bild der Lichtflamme, und dieſes groͤßere Bild zeigt ſich deſto<lb/> matter erleuchtet, je groͤßer es iſt; denn da in dieſem Bilde doch<lb/> immer nur die Strahlen zur Erleuchtung beitragen, die von einem<lb/> beſtimmten Theile des Spiegels ausgehen, und die Menge der vom<lb/> Spiegel aufgefangenen Strahlen ſich nicht ſo ſehr viel aͤndert, wenn<lb/> die Flamme auch vom Brennpuncte etwas gegen den Mittelpunct<lb/> fortruͤckt, ſo muß das Bild deſto matter erſcheinen, je groͤßer der<lb/> Raum iſt, auf welchen ſich die Erleuchtung verbreitet. Dieſes<lb/> Groͤßerwerden des Bildes, verbunden mit dem weiteren Hinaus-<lb/> ruͤcken deſſelben, findet ſo lange ſtatt, bis der gegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> zu fortgeruͤckte<lb/> Gegenſtand die Mitte des Radius <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CE</hi></hi> erreicht hat; bringt man<lb/> ihn dem Spiegel noch naͤher, ſo kann man nirgends mehr vor dem<lb/> Spiegel ein Bild hervorbringen, ſondern das Bild erſcheint nun,<lb/> einigermaßen wie im ebnen Spiegel, als hinter dem Spiegel lie-<lb/> gend. Es bedarf nur einer etwas genauen Zeichnung, um die Rich-<lb/> tigkeit dieſer Behauptung zu beweiſen, indem dieſe (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 42.</hi></hi>) zeigt,<lb/> daß die von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi> kommenden Strahlen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">DI, Di,</hi></hi> faſt genau ſo vom<lb/> Spiegel nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">IM, im</hi></hi> zuruͤckgeworfen werden, als ob ſie von<lb/> einem Puncte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">V</hi></hi> hinter dem Spiegel ausgingen; ein Auge in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">M</hi></hi><lb/> ſieht alſo den Gegenſtand <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi> nach der Richtung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">MV,</hi></hi> ein Auge in<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0103]
genſtand kann ſchon ziemlich nahe ruͤcken, ehe das Bild ſich ſehr
merklich von jenem Vereinigungspuncte, den man fuͤr ſehr
entfernte Gegenſtaͤnde den Brennpunct des Spiegels nennt,
entfernt; aber wenn der Gegenſtand ſehr nahe ruͤckt, ſo geht das
Bild immer naͤher nach C zu, und faͤllt in C ſelbſt, wenn auch der
Gegenſtand in C angekommen iſt. In allen dieſen Faͤllen iſt das
Bild kleiner, als der Gegenſtand, indem aus Fig. 40. leicht zu
ſehen iſt, daß Ff deſto kleiner gegen Dd iſt, je entfernter Dd
vom Mittelpuncte liegt.
Wenn dagegen der leuchtende Gegenſtand (Fig. 40.) in Ff
liegt, dem Spiegel etwas naͤher als der Mittelpunct C, ſo ruͤckt
das Bild in eine groͤßere Ferne hinaus, und wird nun groͤßer
als der Gegenſtand. Es findet dabei die leicht zu uͤberſehende
Regel ſtatt, daß der Gegenſtand Ff ſein Bild in Dd zeigen
wird, wenn umgekehrt ein Gegenſtand Dd ſein Bild in Ff dar-
geſtellt haͤtte. Stellt man in Ff ein brennendes Licht auf, ſo
ſieht man an der Wand in Dd ein vergroͤßertes und umgekehrtes
Bild der Lichtflamme, und dieſes groͤßere Bild zeigt ſich deſto
matter erleuchtet, je groͤßer es iſt; denn da in dieſem Bilde doch
immer nur die Strahlen zur Erleuchtung beitragen, die von einem
beſtimmten Theile des Spiegels ausgehen, und die Menge der vom
Spiegel aufgefangenen Strahlen ſich nicht ſo ſehr viel aͤndert, wenn
die Flamme auch vom Brennpuncte etwas gegen den Mittelpunct
fortruͤckt, ſo muß das Bild deſto matter erſcheinen, je groͤßer der
Raum iſt, auf welchen ſich die Erleuchtung verbreitet. Dieſes
Groͤßerwerden des Bildes, verbunden mit dem weiteren Hinaus-
ruͤcken deſſelben, findet ſo lange ſtatt, bis der gegen E zu fortgeruͤckte
Gegenſtand die Mitte des Radius CE erreicht hat; bringt man
ihn dem Spiegel noch naͤher, ſo kann man nirgends mehr vor dem
Spiegel ein Bild hervorbringen, ſondern das Bild erſcheint nun,
einigermaßen wie im ebnen Spiegel, als hinter dem Spiegel lie-
gend. Es bedarf nur einer etwas genauen Zeichnung, um die Rich-
tigkeit dieſer Behauptung zu beweiſen, indem dieſe (Fig. 42.) zeigt,
daß die von D kommenden Strahlen DI, Di, faſt genau ſo vom
Spiegel nach IM, im zuruͤckgeworfen werden, als ob ſie von
einem Puncte V hinter dem Spiegel ausgingen; ein Auge in M
ſieht alſo den Gegenſtand D nach der Richtung MV, ein Auge in
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