Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.und befeuchten sich damit, und indem man mit schnellem Drehen Das Anhängen des Wassers am Gefäße ist ein Umstand, der und befeuchten ſich damit, und indem man mit ſchnellem Drehen Das Anhaͤngen des Waſſers am Gefaͤße iſt ein Umſtand, der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0029" n="15"/> und befeuchten ſich damit, und indem man mit ſchnellem Drehen<lb/> der obern Rolle das Seil zu einem Umlaufe noͤthigt, werden die<lb/> naſſen Theile <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">b</hi></hi> des Seiles hinaufgefuͤhrt und nehmen dabei, ganz<lb/> mit Waſſer bedeckt, deſto mehr Waſſer mit hinauf, je ſchneller die<lb/> Bewegung iſt; dieſes ſtreifen ſie an der Rolle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">A</hi></hi> ab, wo es in dem<lb/> Kaſten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> aufgefangen, durch die Roͤhre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi> abgeleitet und in einem<lb/> bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> angebrachten Gefaͤße geſammelt wird. Die obere Rolle iſt<lb/> naͤmlich, wie die Figur zeigt, in ein Gefaͤß eingeſchloſſen, das im<lb/> Boden zwei Oeffnungen hat, um die Seile durchzulaſſen, das aber<lb/> dennoch von dem erſt an der obern Rolle ſich ſeines Waſſers ent-<lb/> ladenden Seile ſo reichlich Waſſer erhaͤlt, daß dieſes in Menge<lb/> gehoben aus dem Gefaͤße abgeleitet werden kann. Die bedeutende<lb/> Geſchwindigkeit des Seiles erhaͤlt man dadurch, daß man die Axe<lb/> der obern Rolle durch Huͤlfe eines groͤßern Rades <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">T</hi></hi> in eine ſchnelle<lb/> Umdrehung ſetzt. Der Erfinder hatte dieſe Maſchine angewandt,<lb/> um das Waſſer 63 Fuß hoch zu heben; indeß iſt dieſe Vorrichtung<lb/> mehr merkwuͤrdig als nuͤtzlich zu nennen, da die gehobene Quantitaͤt<lb/> nicht ſo groß, als bei andern einfachen Hebemaſchinen, iſt.</p><lb/> <p>Das Anhaͤngen des Waſſers am Gefaͤße iſt ein Umſtand, der<lb/> uns oft ſehr laͤſtig iſt. Will man nur wenig Waſſer aus einem<lb/> Gefaͤße ausgießen, ſo findet man es ſchwer, zu hindern, daß nicht<lb/> ein Theil des Fluͤſſigen am Gefaͤße herablaufend verſchuͤttet werde.<lb/> Der Strahl, der durch den Antrieb des herandraͤngenden Fluͤſſigen<lb/> die Form <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ABC</hi></hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 11.</hi></hi>) annehmen ſollte, wird durch die An-<lb/> ziehung des Gefaͤßes zuruͤckgehalten und fließt ungefaͤhr, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AD</hi></hi><lb/> zeigt, herab; die anziehende Kraft des Gefaͤßes hebt naͤmlich die<lb/> vorwaͤrts dringende Geſchwindigkeit auf, und man ſieht oft recht<lb/> deutlich, wie im einen Augenblicke die mit etwas mehr Gewalt<lb/> andraͤngende und mehr Geſchwindigkeit ertheilende Waſſermaſſe<lb/> dem Strahle ſeine Richtung nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B</hi></hi> zu wiedergiebt, aber im andern<lb/> Augenblicke der Strahl, weniger lebhaft vorausgetrieben, ſich wieder<lb/> an die Wand des Gefaͤßes anlegt. Man entgeht dieſer Unbequem-<lb/> lichkeit faſt voͤllig, wenn man die aͤußere Seite des Gefaͤßes ganz<lb/> trocken abwiſcht und dann ein vorher benetztes Glasſtaͤbchen in bei-<lb/> nahe verticaler Richtung an die Ausgußmuͤndung haͤlt, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 12.</hi></hi><lb/> zeigt, dann zieht ſich die Fluͤſſigkeit gegen die Oberflaͤche des Staͤb-<lb/> chens und fließt an ihr herab, mit deſto weniger Gefahr hinterwaͤrts<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0029]
und befeuchten ſich damit, und indem man mit ſchnellem Drehen
der obern Rolle das Seil zu einem Umlaufe noͤthigt, werden die
naſſen Theile b des Seiles hinaufgefuͤhrt und nehmen dabei, ganz
mit Waſſer bedeckt, deſto mehr Waſſer mit hinauf, je ſchneller die
Bewegung iſt; dieſes ſtreifen ſie an der Rolle A ab, wo es in dem
Kaſten C aufgefangen, durch die Roͤhre D abgeleitet und in einem
bei E angebrachten Gefaͤße geſammelt wird. Die obere Rolle iſt
naͤmlich, wie die Figur zeigt, in ein Gefaͤß eingeſchloſſen, das im
Boden zwei Oeffnungen hat, um die Seile durchzulaſſen, das aber
dennoch von dem erſt an der obern Rolle ſich ſeines Waſſers ent-
ladenden Seile ſo reichlich Waſſer erhaͤlt, daß dieſes in Menge
gehoben aus dem Gefaͤße abgeleitet werden kann. Die bedeutende
Geſchwindigkeit des Seiles erhaͤlt man dadurch, daß man die Axe
der obern Rolle durch Huͤlfe eines groͤßern Rades T in eine ſchnelle
Umdrehung ſetzt. Der Erfinder hatte dieſe Maſchine angewandt,
um das Waſſer 63 Fuß hoch zu heben; indeß iſt dieſe Vorrichtung
mehr merkwuͤrdig als nuͤtzlich zu nennen, da die gehobene Quantitaͤt
nicht ſo groß, als bei andern einfachen Hebemaſchinen, iſt.
Das Anhaͤngen des Waſſers am Gefaͤße iſt ein Umſtand, der
uns oft ſehr laͤſtig iſt. Will man nur wenig Waſſer aus einem
Gefaͤße ausgießen, ſo findet man es ſchwer, zu hindern, daß nicht
ein Theil des Fluͤſſigen am Gefaͤße herablaufend verſchuͤttet werde.
Der Strahl, der durch den Antrieb des herandraͤngenden Fluͤſſigen
die Form ABC (Fig. 11.) annehmen ſollte, wird durch die An-
ziehung des Gefaͤßes zuruͤckgehalten und fließt ungefaͤhr, wie AD
zeigt, herab; die anziehende Kraft des Gefaͤßes hebt naͤmlich die
vorwaͤrts dringende Geſchwindigkeit auf, und man ſieht oft recht
deutlich, wie im einen Augenblicke die mit etwas mehr Gewalt
andraͤngende und mehr Geſchwindigkeit ertheilende Waſſermaſſe
dem Strahle ſeine Richtung nach B zu wiedergiebt, aber im andern
Augenblicke der Strahl, weniger lebhaft vorausgetrieben, ſich wieder
an die Wand des Gefaͤßes anlegt. Man entgeht dieſer Unbequem-
lichkeit faſt voͤllig, wenn man die aͤußere Seite des Gefaͤßes ganz
trocken abwiſcht und dann ein vorher benetztes Glasſtaͤbchen in bei-
nahe verticaler Richtung an die Ausgußmuͤndung haͤlt, wie Fig. 12.
zeigt, dann zieht ſich die Fluͤſſigkeit gegen die Oberflaͤche des Staͤb-
chens und fließt an ihr herab, mit deſto weniger Gefahr hinterwaͤrts
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