Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.z. B., der nahen Verwandtschaft der Gallussäure auf Eisen unge- Die Reagentien sind desto brauchbarer, je sicherer ihre Ver- Die verschiedenen Mittel, deren man sich bedient, um bald *) So z. B. ist das Eisen mit der färbenden Substanz des Blutes
so fest verbunden, daß es sich durch die gewöhnlichen Reagentien nicht davon trennen läßt. Poggend. Ann. VII. 84. z. B., der nahen Verwandtſchaft der Gallusſaͤure auf Eiſen unge- Die Reagentien ſind deſto brauchbarer, je ſicherer ihre Ver- Die verſchiedenen Mittel, deren man ſich bedient, um bald *) So z. B. iſt das Eiſen mit der faͤrbenden Subſtanz des Blutes
ſo feſt verbunden, daß es ſich durch die gewoͤhnlichen Reagentien nicht davon trennen laͤßt. Poggend. Ann. VII. 84. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0050" n="36"/> z. B., der nahen Verwandtſchaft der Gallusſaͤure auf Eiſen unge-<lb/> achtet, dennoch das Eiſen an die Koͤrper, von welchen man es zu<lb/> trennen hoffte, feſter gebunden waͤre, ſo daß die Trennung nicht<lb/> ſtatt faͤnde, und ſo in aͤhnlichen Faͤllen bei Reagentien fuͤr andere<lb/> Koͤrper <note place="foot" n="*)">So z. B. iſt das Eiſen mit der faͤrbenden Subſtanz des Blutes<lb/> ſo feſt verbunden, daß es ſich durch die gewoͤhnlichen Reagentien nicht<lb/> davon trennen laͤßt. <hi rendition="#g">Poggend</hi>. Ann. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">VII.</hi></hi> 84.</note>.</p><lb/> <p>Die Reagentien ſind deſto brauchbarer, je ſicherer ihre Ver-<lb/> wandtſchaft zu dem aufzuſuchenden Koͤrper das Uebergewicht uͤber<lb/> die meiſten oder uͤber alle Verwandtſchaften eben des Koͤrpers hat,<lb/> und je deutlicher ſelbſt ſehr kleine Quantitaͤten des aufzuſuchenden<lb/> Koͤrpers durch deutliche Faͤrbung und aͤhnliche Veraͤnderungen ſicht-<lb/> bar werden. Einige Beiſpiele ſind ſchon bei Gelegenheit der großen<lb/> Theilbarkeit der Koͤrper vorgekommen.</p><lb/> <p>Die verſchiedenen Mittel, deren man ſich bedient, um bald<lb/> in den durch Hitze geſchmolzenen, bald in den durch Aufloͤſung in<lb/> fluͤſſigen Zuſtand verſetzten, zuweilen auch in den in feſter Geſtalt<lb/> unter einander gemiſchten Koͤrpern diejenigen Aenderungen hervor-<lb/> zubringen, welche durch die Verwandtſchaft hervorgehen koͤnnen,<lb/> laſſen ſich hier nicht umſtaͤndlicher angeben, indem es hier nur mein<lb/> Zweck iſt, die allgemeinſten Grundlagen der Chemie anzudeuten.<lb/> Wenn ein den feſten Koͤrper beruͤhrendes Fluidum die Theilchen<lb/> des feſten Koͤrpers ſtaͤrker anzieht als dieſe einander, und ſo ſtark,<lb/> daß die Cohaͤſionskraft uͤberwunden wird, ſo gehen die Beſtandtheile<lb/> des feſten Koͤrpers nicht allein in die zunaͤchſt anliegenden fluͤſſigen<lb/> Theile uͤber, ſondern dieſe treten ſie auch an die entfernteren ab.<lb/> Jedes Theilchen des fluͤſſigen Koͤrpers, das noch keinen Theil des<lb/> feſten Koͤrpers erhalten hat, uͤbt ſeine ganze Gewalt auf dieſe ihm<lb/> nahe verwandten Theile, die ſich in den benachbarten fluͤſſigen<lb/> Theilen ſchon befinden, aus, und indem die dem feſten Koͤrper<lb/> anliegenden fluͤſſigen Theilchen die Beſtandtheile des feſten Koͤrpers<lb/> den entferntern abtreten, werden ſie ſelbſt deſto mehr wieder faͤhig,<lb/> mehr Theile des feſten aufzunehmen. Haben nach und nach alle<lb/> Theilchen ſchon viel von dem aufzuloͤſenden Koͤrper aufgenommen,<lb/> ſo geht die Aufloͤſung immer langſamer fort, die Kraft, mit welcher<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0050]
z. B., der nahen Verwandtſchaft der Gallusſaͤure auf Eiſen unge-
achtet, dennoch das Eiſen an die Koͤrper, von welchen man es zu
trennen hoffte, feſter gebunden waͤre, ſo daß die Trennung nicht
ſtatt faͤnde, und ſo in aͤhnlichen Faͤllen bei Reagentien fuͤr andere
Koͤrper *).
Die Reagentien ſind deſto brauchbarer, je ſicherer ihre Ver-
wandtſchaft zu dem aufzuſuchenden Koͤrper das Uebergewicht uͤber
die meiſten oder uͤber alle Verwandtſchaften eben des Koͤrpers hat,
und je deutlicher ſelbſt ſehr kleine Quantitaͤten des aufzuſuchenden
Koͤrpers durch deutliche Faͤrbung und aͤhnliche Veraͤnderungen ſicht-
bar werden. Einige Beiſpiele ſind ſchon bei Gelegenheit der großen
Theilbarkeit der Koͤrper vorgekommen.
Die verſchiedenen Mittel, deren man ſich bedient, um bald
in den durch Hitze geſchmolzenen, bald in den durch Aufloͤſung in
fluͤſſigen Zuſtand verſetzten, zuweilen auch in den in feſter Geſtalt
unter einander gemiſchten Koͤrpern diejenigen Aenderungen hervor-
zubringen, welche durch die Verwandtſchaft hervorgehen koͤnnen,
laſſen ſich hier nicht umſtaͤndlicher angeben, indem es hier nur mein
Zweck iſt, die allgemeinſten Grundlagen der Chemie anzudeuten.
Wenn ein den feſten Koͤrper beruͤhrendes Fluidum die Theilchen
des feſten Koͤrpers ſtaͤrker anzieht als dieſe einander, und ſo ſtark,
daß die Cohaͤſionskraft uͤberwunden wird, ſo gehen die Beſtandtheile
des feſten Koͤrpers nicht allein in die zunaͤchſt anliegenden fluͤſſigen
Theile uͤber, ſondern dieſe treten ſie auch an die entfernteren ab.
Jedes Theilchen des fluͤſſigen Koͤrpers, das noch keinen Theil des
feſten Koͤrpers erhalten hat, uͤbt ſeine ganze Gewalt auf dieſe ihm
nahe verwandten Theile, die ſich in den benachbarten fluͤſſigen
Theilen ſchon befinden, aus, und indem die dem feſten Koͤrper
anliegenden fluͤſſigen Theilchen die Beſtandtheile des feſten Koͤrpers
den entferntern abtreten, werden ſie ſelbſt deſto mehr wieder faͤhig,
mehr Theile des feſten aufzunehmen. Haben nach und nach alle
Theilchen ſchon viel von dem aufzuloͤſenden Koͤrper aufgenommen,
ſo geht die Aufloͤſung immer langſamer fort, die Kraft, mit welcher
*) So z. B. iſt das Eiſen mit der faͤrbenden Subſtanz des Blutes
ſo feſt verbunden, daß es ſich durch die gewoͤhnlichen Reagentien nicht
davon trennen laͤßt. Poggend. Ann. VII. 84.
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