bei 50° Cent. ist seine Elasticität = 7 Zoll, bei 100° Cent. = 64 Zoll, bei 125° C. = 5 Atmosphären. Noch größer ist die Ela- sticität der Dämpfe des schon bei 38° kochenden Schwefel-Aethers; sie beträgt bei 38° Cent. 28 Zoll, bei 80° Cent. 41/2 Atmosphä- ren. Dagegen erreicht der Quecksilberdampf erst bei der sehr großen Hitze von 356° Cent. (285° R.), wo das Quecksilber kocht, eine elastische Kraft, die dem Drucke der Atmosphäre gleich ist, und bei niedrigen Temperaturen ist daher die Elasticität des Quecksilber- dampfes sehr unbedeutend.
Elasticität der Dämpfe, die nicht ihre größte Dichtig- keit haben und der mit Luft gemischten Dämpfe.
Wenn in einem luftleeren Raume sich nur wenig Wasser befindet, so geht dieses bei erhöheter Wärme gänzlich in Dampf über, und dieser Dampf hat, so lange noch etwas von tropfbarem Wasser übrig war, die größeste Dichtigkeit, welche er bei der eben statt findenden Temperatur, vorausgesetzt, daß diese dauernd genug ist, erreichen konnte. Aber wenn nun gar kein Wasser mehr übrig ist, und die Wärme noch immer höher steigt, so würde der Dampf mehr Wasser aufnehmen können, und seine Dichtigkeit ist also nun nicht so groß, als sie der Wärme gemäß sein könnte. Es läßt sich aus den angestellten Versuchen schließen, daß die Elasticität sich dann zu der bei der größesten Dichtigkeit eintretenden verhält, wie diese Dichtigkeiten selbst. Hätte man also beobachtet, daß bei 50° Cent. der letzte Tropfen Wasser verschwand, und ließe nun die Erhitzung bis 100° Cent. steigen, so würde man, wenn der Raum, welchen der Dampf einnimmt, noch immer gleich wäre, sagen: Der Dampf von 100° sollte 7 1/5 mal so dicht sein, als Dampf von 50°, und dann würde seine Spannkraft 28 Zoll betragen; da er aber nur so dicht ist, als der Dampf von 50° es schon war, so beträgt seine Elasticität nur kaum 4 Zoll (eigentlich 28 divid. mit 7 1/5 also 3,89 Zoll), so daß sie bei der Erhitzung nur um 1/2 Zoll Queck- silberhöhe zugenommen hat, statt daß sie bei so viel höherem Wärme- grade um 24 2/3 Zoll zugenommen hätte, wenn Wasser genug vor- räthig gewesen wäre, um dem Dampfe die dieser höhern Tempera- tur entsprechende Dichtigkeit zu geben.
bei 50° Cent. iſt ſeine Elaſticitaͤt = 7 Zoll, bei 100° Cent. = 64 Zoll, bei 125° C. = 5 Atmoſphaͤren. Noch groͤßer iſt die Ela- ſticitaͤt der Daͤmpfe des ſchon bei 38° kochenden Schwefel-Aethers; ſie betraͤgt bei 38° Cent. 28 Zoll, bei 80° Cent. 4½ Atmoſphaͤ- ren. Dagegen erreicht der Queckſilberdampf erſt bei der ſehr großen Hitze von 356° Cent. (285° R.), wo das Queckſilber kocht, eine elaſtiſche Kraft, die dem Drucke der Atmoſphaͤre gleich iſt, und bei niedrigen Temperaturen iſt daher die Elaſticitaͤt des Queckſilber- dampfes ſehr unbedeutend.
Elaſticitaͤt der Daͤmpfe, die nicht ihre groͤßte Dichtig- keit haben und der mit Luft gemiſchten Daͤmpfe.
Wenn in einem luftleeren Raume ſich nur wenig Waſſer befindet, ſo geht dieſes bei erhoͤheter Waͤrme gaͤnzlich in Dampf uͤber, und dieſer Dampf hat, ſo lange noch etwas von tropfbarem Waſſer uͤbrig war, die groͤßeſte Dichtigkeit, welche er bei der eben ſtatt findenden Temperatur, vorausgeſetzt, daß dieſe dauernd genug iſt, erreichen konnte. Aber wenn nun gar kein Waſſer mehr uͤbrig iſt, und die Waͤrme noch immer hoͤher ſteigt, ſo wuͤrde der Dampf mehr Waſſer aufnehmen koͤnnen, und ſeine Dichtigkeit iſt alſo nun nicht ſo groß, als ſie der Waͤrme gemaͤß ſein koͤnnte. Es laͤßt ſich aus den angeſtellten Verſuchen ſchließen, daß die Elaſticitaͤt ſich dann zu der bei der groͤßeſten Dichtigkeit eintretenden verhaͤlt, wie dieſe Dichtigkeiten ſelbſt. Haͤtte man alſo beobachtet, daß bei 50° Cent. der letzte Tropfen Waſſer verſchwand, und ließe nun die Erhitzung bis 100° Cent. ſteigen, ſo wuͤrde man, wenn der Raum, welchen der Dampf einnimmt, noch immer gleich waͤre, ſagen: Der Dampf von 100° ſollte 7⅕ mal ſo dicht ſein, als Dampf von 50°, und dann wuͤrde ſeine Spannkraft 28 Zoll betragen; da er aber nur ſo dicht iſt, als der Dampf von 50° es ſchon war, ſo betraͤgt ſeine Elaſticitaͤt nur kaum 4 Zoll (eigentlich 28 divid. mit 7⅕ alſo 3,89 Zoll), ſo daß ſie bei der Erhitzung nur um ½ Zoll Queck- ſilberhoͤhe zugenommen hat, ſtatt daß ſie bei ſo viel hoͤherem Waͤrme- grade um 24⅔ Zoll zugenommen haͤtte, wenn Waſſer genug vor- raͤthig geweſen waͤre, um dem Dampfe die dieſer hoͤhern Tempera- tur entſprechende Dichtigkeit zu geben.
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bei 50° Cent. iſt ſeine Elaſticitaͤt = 7 Zoll, bei 100° Cent. =
64 Zoll, bei 125° C. = 5 Atmoſphaͤren. Noch groͤßer iſt die Ela-
ſticitaͤt der Daͤmpfe des ſchon bei 38° kochenden Schwefel-Aethers;
ſie betraͤgt bei 38° Cent. 28 Zoll, bei 80° Cent. 4½ Atmoſphaͤ-
ren. Dagegen erreicht der Queckſilberdampf erſt bei der ſehr großen
Hitze von 356° Cent. (285° R.), wo das Queckſilber kocht, eine
elaſtiſche Kraft, die dem Drucke der Atmoſphaͤre gleich iſt, und bei
niedrigen Temperaturen iſt daher die Elaſticitaͤt des Queckſilber-
dampfes ſehr unbedeutend.
Elaſticitaͤt der Daͤmpfe, die nicht ihre groͤßte Dichtig-
keit haben und der mit Luft gemiſchten Daͤmpfe.
Wenn in einem luftleeren Raume ſich nur wenig Waſſer
befindet, ſo geht dieſes bei erhoͤheter Waͤrme gaͤnzlich in Dampf
uͤber, und dieſer Dampf hat, ſo lange noch etwas von tropfbarem
Waſſer uͤbrig war, die groͤßeſte Dichtigkeit, welche er bei der eben
ſtatt findenden Temperatur, vorausgeſetzt, daß dieſe dauernd genug
iſt, erreichen konnte. Aber wenn nun gar kein Waſſer mehr uͤbrig
iſt, und die Waͤrme noch immer hoͤher ſteigt, ſo wuͤrde der Dampf
mehr Waſſer aufnehmen koͤnnen, und ſeine Dichtigkeit iſt alſo nun
nicht ſo groß, als ſie der Waͤrme gemaͤß ſein koͤnnte. Es laͤßt ſich
aus den angeſtellten Verſuchen ſchließen, daß die Elaſticitaͤt ſich dann
zu der bei der groͤßeſten Dichtigkeit eintretenden verhaͤlt, wie dieſe
Dichtigkeiten ſelbſt. Haͤtte man alſo beobachtet, daß bei 50° Cent.
der letzte Tropfen Waſſer verſchwand, und ließe nun die Erhitzung
bis 100° Cent. ſteigen, ſo wuͤrde man, wenn der Raum, welchen
der Dampf einnimmt, noch immer gleich waͤre, ſagen: Der Dampf
von 100° ſollte 7⅕ mal ſo dicht ſein, als Dampf von 50°, und
dann wuͤrde ſeine Spannkraft 28 Zoll betragen; da er aber nur ſo
dicht iſt, als der Dampf von 50° es ſchon war, ſo betraͤgt ſeine
Elaſticitaͤt nur kaum 4 Zoll (eigentlich 28 divid. mit 7⅕ alſo
3,89 Zoll), ſo daß ſie bei der Erhitzung nur um ½ Zoll Queck-
ſilberhoͤhe zugenommen hat, ſtatt daß ſie bei ſo viel hoͤherem Waͤrme-
grade um 24⅔ Zoll zugenommen haͤtte, wenn Waſſer genug vor-
raͤthig geweſen waͤre, um dem Dampfe die dieſer hoͤhern Tempera-
tur entſprechende Dichtigkeit zu geben.
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/124>, abgerufen am 23.11.2024.
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