steht in demselben Glase die Zinkplatte Z, welche durch einen an- gelötheten Metalldrath M mit der zweiten Kupferplatte K verbun- den ist; diese zweite Kupferplatte steht in einem zweiten Glase und hat eine zweite Zinkplatte gegenüber, und so geht es durch so viele Gläser, als man will, fort. Werden nun alle Gläser mit einer leitenden Flüssigkeit gefüllt, so ist die voltaische Kette fertig.
Um die Erscheinungen bequem zu übersehen, nehme ich an, daß auch am letzten Leitungsdrathe I eine Kupferplatte k sich befinde; dann giebt k an die im Glase D stehende Zinkplatte wegen der metallischen Berührung die dem Zink zukommende positive Electricität, die ich als +1 ansehe; eben diese electrische Span- nung wird durch die Flüssigkeit der in eben dem Glase D stehenden Kupferplatte mitgetheilt, diese aber kann nicht +1 an Electricität besitzen, ohne daß die mit ihr in metallischer Berührung stehende, in C eingetauchte Zinkplatte +2 an positiver Electricität habe; die Kupferplatte in C erhält durch die leitende Flüssigkeit auch +2, und kann nur dann eine Electricität von dieser Spannung ent- halten, wenn die Zinkplatte im Glase B +3 hat; daß eben so die Zinkplatte im Glase A +4 haben wird, erhellt von selbst. Wäre bei K keine Verbindung mit der Erde, so würde das Gesetz der Verstärkung dasselbe bleiben, nur würde dann am einen Ende negative, am andern Ende positive Spannung hervortreten.
Ganz dieser Anordnung ähnlich sind die Trog-Apparate, wo in einer Reihe getrennter einzelner Zellen die Plattenpaare auf- gestellt sind. Sie müssen aus Porcellan oder Glas sein, damit das gesäuerte Wasser jeder einzelnen Zelle durchaus nicht in leiten- der Verbindung mit dem Wasser einer andern Zelle stehe, weil offenbar, wenn in das Wasser eines Glases C (Fig. 107.) meh- rere Plattenpaare tauchten, diese alle nur einen und denselben Grad electrischer Ladung erhalten würden. Bei diesen aber hat man, vorzüglich auf Wollastons Angabe, eine wesentliche Ver- besserung angebracht, die bei den geschichteten Säulen nicht statt findet. Es ist ein, später noch näher zu untersuchender Erfahrungs- satz, daß man mit Vortheil beiden Seiten der Zinkplatte Kupfer- platten gegenüber stellen kann und daß die Wirkung dadurch un- gefähr dieselbe wird, wie bei doppelt so vielen Plattenpaaren; wenn man daher entweder in jede Zelle eine Zinkplatte Z und eine diese
ſteht in demſelben Glaſe die Zinkplatte Z, welche durch einen an- geloͤtheten Metalldrath M mit der zweiten Kupferplatte K verbun- den iſt; dieſe zweite Kupferplatte ſteht in einem zweiten Glaſe und hat eine zweite Zinkplatte gegenuͤber, und ſo geht es durch ſo viele Glaͤſer, als man will, fort. Werden nun alle Glaͤſer mit einer leitenden Fluͤſſigkeit gefuͤllt, ſo iſt die voltaiſche Kette fertig.
Um die Erſcheinungen bequem zu uͤberſehen, nehme ich an, daß auch am letzten Leitungsdrathe I eine Kupferplatte k ſich befinde; dann giebt k an die im Glaſe D ſtehende Zinkplatte wegen der metalliſchen Beruͤhrung die dem Zink zukommende poſitive Electricitaͤt, die ich als +1 anſehe; eben dieſe electriſche Span- nung wird durch die Fluͤſſigkeit der in eben dem Glaſe D ſtehenden Kupferplatte mitgetheilt, dieſe aber kann nicht +1 an Electricitaͤt beſitzen, ohne daß die mit ihr in metalliſcher Beruͤhrung ſtehende, in C eingetauchte Zinkplatte +2 an poſitiver Electricitaͤt habe; die Kupferplatte in C erhaͤlt durch die leitende Fluͤſſigkeit auch +2, und kann nur dann eine Electricitaͤt von dieſer Spannung ent- halten, wenn die Zinkplatte im Glaſe B +3 hat; daß eben ſo die Zinkplatte im Glaſe A +4 haben wird, erhellt von ſelbſt. Waͤre bei K keine Verbindung mit der Erde, ſo wuͤrde das Geſetz der Verſtaͤrkung daſſelbe bleiben, nur wuͤrde dann am einen Ende negative, am andern Ende poſitive Spannung hervortreten.
Ganz dieſer Anordnung aͤhnlich ſind die Trog-Apparate, wo in einer Reihe getrennter einzelner Zellen die Plattenpaare auf- geſtellt ſind. Sie muͤſſen aus Porcellan oder Glas ſein, damit das geſaͤuerte Waſſer jeder einzelnen Zelle durchaus nicht in leiten- der Verbindung mit dem Waſſer einer andern Zelle ſtehe, weil offenbar, wenn in das Waſſer eines Glaſes C (Fig. 107.) meh- rere Plattenpaare tauchten, dieſe alle nur einen und denſelben Grad electriſcher Ladung erhalten wuͤrden. Bei dieſen aber hat man, vorzuͤglich auf Wollaſtons Angabe, eine weſentliche Ver- beſſerung angebracht, die bei den geſchichteten Saͤulen nicht ſtatt findet. Es iſt ein, ſpaͤter noch naͤher zu unterſuchender Erfahrungs- ſatz, daß man mit Vortheil beiden Seiten der Zinkplatte Kupfer- platten gegenuͤber ſtellen kann und daß die Wirkung dadurch un- gefaͤhr dieſelbe wird, wie bei doppelt ſo vielen Plattenpaaren; wenn man daher entweder in jede Zelle eine Zinkplatte Z und eine dieſe
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ſteht in demſelben Glaſe die Zinkplatte Z, welche durch einen an-
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hat eine zweite Zinkplatte gegenuͤber, und ſo geht es durch ſo viele
Glaͤſer, als man will, fort. Werden nun alle Glaͤſer mit einer
leitenden Fluͤſſigkeit gefuͤllt, ſo iſt die voltaiſche Kette fertig.
Um die Erſcheinungen bequem zu uͤberſehen, nehme ich an,
daß auch am letzten Leitungsdrathe I eine Kupferplatte k ſich
befinde; dann giebt k an die im Glaſe D ſtehende Zinkplatte wegen
der metalliſchen Beruͤhrung die dem Zink zukommende poſitive
Electricitaͤt, die ich als +1 anſehe; eben dieſe electriſche Span-
nung wird durch die Fluͤſſigkeit der in eben dem Glaſe D ſtehenden
Kupferplatte mitgetheilt, dieſe aber kann nicht +1 an Electricitaͤt
beſitzen, ohne daß die mit ihr in metalliſcher Beruͤhrung ſtehende,
in C eingetauchte Zinkplatte +2 an poſitiver Electricitaͤt habe; die
Kupferplatte in C erhaͤlt durch die leitende Fluͤſſigkeit auch +2,
und kann nur dann eine Electricitaͤt von dieſer Spannung ent-
halten, wenn die Zinkplatte im Glaſe B +3 hat; daß eben ſo die
Zinkplatte im Glaſe A +4 haben wird, erhellt von ſelbſt. Waͤre
bei K keine Verbindung mit der Erde, ſo wuͤrde das Geſetz der
Verſtaͤrkung daſſelbe bleiben, nur wuͤrde dann am einen Ende
negative, am andern Ende poſitive Spannung hervortreten.
Ganz dieſer Anordnung aͤhnlich ſind die Trog-Apparate,
wo in einer Reihe getrennter einzelner Zellen die Plattenpaare auf-
geſtellt ſind. Sie muͤſſen aus Porcellan oder Glas ſein, damit
das geſaͤuerte Waſſer jeder einzelnen Zelle durchaus nicht in leiten-
der Verbindung mit dem Waſſer einer andern Zelle ſtehe, weil
offenbar, wenn in das Waſſer eines Glaſes C (Fig. 107.) meh-
rere Plattenpaare tauchten, dieſe alle nur einen und denſelben
Grad electriſcher Ladung erhalten wuͤrden. Bei dieſen aber hat
man, vorzuͤglich auf Wollaſtons Angabe, eine weſentliche Ver-
beſſerung angebracht, die bei den geſchichteten Saͤulen nicht ſtatt
findet. Es iſt ein, ſpaͤter noch naͤher zu unterſuchender Erfahrungs-
ſatz, daß man mit Vortheil beiden Seiten der Zinkplatte Kupfer-
platten gegenuͤber ſtellen kann und daß die Wirkung dadurch un-
gefaͤhr dieſelbe wird, wie bei doppelt ſo vielen Plattenpaaren; wenn
man daher entweder in jede Zelle eine Zinkplatte Z und eine dieſe
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/360>, abgerufen am 24.11.2024.
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