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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832.

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von beiden Seiten umgebende Kupferplatte K (Fig. 108.) ein-
taucht, oder auch kupferne Gefäße K, K', so wie Fig. 109. zeigt,
neben einander stellt, und in jedes Gefäß eine Zinkplatte taucht,
dann aber die Verbindungen von Z nach K', von Z' nach K'',
von Z'' nach K''' u. s. w. zu Stande bringt, so hat man einen
Apparat, der sich vorzüglich gut zu Anstellung der Versuche eignet.
In diesen Trog-Apparaten muß das Zink außerhalb der Flüssigkeit
mit dem Kupfer in metallischer Berührung sein, in der Flüssigkeit
hingegen müssen die Platten nur einander gegenüber stehen, damit
die electrischen Ströme durch die Flüssigkeit von der einen Platte
zur andern übergehen. Aus diesem Grunde richtet man die Zink-
platten so ein, daß sie an der unmittelbaren Berührung gehindert
werden; denn wenn (Fig. 108.) Z nicht bloß mit K', sondern
auch mit K in metallischer Berührung wäre, so hätten K und K'
gleiche electrische Ladung.

Da es uns jetzt nur um einen oft wiederholten Wechsel der
drei die Kette bildenden Körper zu thun ist, so übergehe ich hier
noch diejenige Verbindung der Platten im Trog-Apparate, wo
alle Platten gleich einem einzigen sehr großen Plattenpaare ange-
wandt werden, wovon ich bei den Wärme-Erscheinungen in der
Schließung der Säule reden werde.

Geschlossene voltaische Säule.

Welche von diesen verschiedenen Anordnungen des Apparates
man nun auch anwende, so ist der Zustand, sowohl in der unge-
schlossenen
Säule als in der geschlossenen, in allen diesen
Apparaten übereinstimmend; beide Zustände aber sind sehr wesent-
lich verschieden. Alle bisherigen Betrachtungen betrafen nur die
electrische Spannung, die electroscopischen Erscheinungen, welche
bei der ungeschlossenen und isolirten Säule an beiden Polen um
so stärker entgegengesetzt hervortreten, je größer die Anzahl der
Plattenpaare ist; aber diese Kennzeichen der electrischen Spannung
hören sogleich fast gänzlich auf bei der Schließung der Kette. Bringt
man nämlich an dem Zinkpole der Säule einen Metalldrath an
und bringt diesen mit dem Kupferpole in fortwährende Berührung;
so muß offenbar (Fig. 110.) die in Z angehäufte positive Electri-
cität sich durch ZMK nach K fortbewegen; und da in dem Au-

von beiden Seiten umgebende Kupferplatte K (Fig. 108.) ein-
taucht, oder auch kupferne Gefaͤße K, K', ſo wie Fig. 109. zeigt,
neben einander ſtellt, und in jedes Gefaͤß eine Zinkplatte taucht,
dann aber die Verbindungen von Z nach K', von Z' nach K'',
von Z'' nach K''' u. ſ. w. zu Stande bringt, ſo hat man einen
Apparat, der ſich vorzuͤglich gut zu Anſtellung der Verſuche eignet.
In dieſen Trog-Apparaten muß das Zink außerhalb der Fluͤſſigkeit
mit dem Kupfer in metalliſcher Beruͤhrung ſein, in der Fluͤſſigkeit
hingegen muͤſſen die Platten nur einander gegenuͤber ſtehen, damit
die electriſchen Stroͤme durch die Fluͤſſigkeit von der einen Platte
zur andern uͤbergehen. Aus dieſem Grunde richtet man die Zink-
platten ſo ein, daß ſie an der unmittelbaren Beruͤhrung gehindert
werden; denn wenn (Fig. 108.) Z nicht bloß mit K', ſondern
auch mit K in metalliſcher Beruͤhrung waͤre, ſo haͤtten K und K'
gleiche electriſche Ladung.

Da es uns jetzt nur um einen oft wiederholten Wechſel der
drei die Kette bildenden Koͤrper zu thun iſt, ſo uͤbergehe ich hier
noch diejenige Verbindung der Platten im Trog-Apparate, wo
alle Platten gleich einem einzigen ſehr großen Plattenpaare ange-
wandt werden, wovon ich bei den Waͤrme-Erſcheinungen in der
Schließung der Saͤule reden werde.

Geſchloſſene voltaiſche Saͤule.

Welche von dieſen verſchiedenen Anordnungen des Apparates
man nun auch anwende, ſo iſt der Zuſtand, ſowohl in der unge-
ſchloſſenen
Saͤule als in der geſchloſſenen, in allen dieſen
Apparaten uͤbereinſtimmend; beide Zuſtaͤnde aber ſind ſehr weſent-
lich verſchieden. Alle bisherigen Betrachtungen betrafen nur die
electriſche Spannung, die electroſcopiſchen Erſcheinungen, welche
bei der ungeſchloſſenen und iſolirten Saͤule an beiden Polen um
ſo ſtaͤrker entgegengeſetzt hervortreten, je groͤßer die Anzahl der
Plattenpaare iſt; aber dieſe Kennzeichen der electriſchen Spannung
hoͤren ſogleich faſt gaͤnzlich auf bei der Schließung der Kette. Bringt
man naͤmlich an dem Zinkpole der Saͤule einen Metalldrath an
und bringt dieſen mit dem Kupferpole in fortwaͤhrende Beruͤhrung;
ſo muß offenbar (Fig. 110.) die in Z angehaͤufte poſitive Electri-
citaͤt ſich durch ZMK nach K fortbewegen; und da in dem Au-

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[347/0361] von beiden Seiten umgebende Kupferplatte K (Fig. 108.) ein- taucht, oder auch kupferne Gefaͤße K, K', ſo wie Fig. 109. zeigt, neben einander ſtellt, und in jedes Gefaͤß eine Zinkplatte taucht, dann aber die Verbindungen von Z nach K', von Z' nach K'', von Z'' nach K''' u. ſ. w. zu Stande bringt, ſo hat man einen Apparat, der ſich vorzuͤglich gut zu Anſtellung der Verſuche eignet. In dieſen Trog-Apparaten muß das Zink außerhalb der Fluͤſſigkeit mit dem Kupfer in metalliſcher Beruͤhrung ſein, in der Fluͤſſigkeit hingegen muͤſſen die Platten nur einander gegenuͤber ſtehen, damit die electriſchen Stroͤme durch die Fluͤſſigkeit von der einen Platte zur andern uͤbergehen. Aus dieſem Grunde richtet man die Zink- platten ſo ein, daß ſie an der unmittelbaren Beruͤhrung gehindert werden; denn wenn (Fig. 108.) Z nicht bloß mit K', ſondern auch mit K in metalliſcher Beruͤhrung waͤre, ſo haͤtten K und K' gleiche electriſche Ladung. Da es uns jetzt nur um einen oft wiederholten Wechſel der drei die Kette bildenden Koͤrper zu thun iſt, ſo uͤbergehe ich hier noch diejenige Verbindung der Platten im Trog-Apparate, wo alle Platten gleich einem einzigen ſehr großen Plattenpaare ange- wandt werden, wovon ich bei den Waͤrme-Erſcheinungen in der Schließung der Saͤule reden werde. Geſchloſſene voltaiſche Saͤule. Welche von dieſen verſchiedenen Anordnungen des Apparates man nun auch anwende, ſo iſt der Zuſtand, ſowohl in der unge- ſchloſſenen Saͤule als in der geſchloſſenen, in allen dieſen Apparaten uͤbereinſtimmend; beide Zuſtaͤnde aber ſind ſehr weſent- lich verſchieden. Alle bisherigen Betrachtungen betrafen nur die electriſche Spannung, die electroſcopiſchen Erſcheinungen, welche bei der ungeſchloſſenen und iſolirten Saͤule an beiden Polen um ſo ſtaͤrker entgegengeſetzt hervortreten, je groͤßer die Anzahl der Plattenpaare iſt; aber dieſe Kennzeichen der electriſchen Spannung hoͤren ſogleich faſt gaͤnzlich auf bei der Schließung der Kette. Bringt man naͤmlich an dem Zinkpole der Saͤule einen Metalldrath an und bringt dieſen mit dem Kupferpole in fortwaͤhrende Beruͤhrung; ſo muß offenbar (Fig. 110.) die in Z angehaͤufte poſitive Electri- citaͤt ſich durch ZMK nach K fortbewegen; und da in dem Au-

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Zitationshilfe: Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/361>, abgerufen am 24.11.2024.