Man hat diese Anziehung in mehreren Versuchen gezeigt, unter denen ich nur noch einen von de la Rive anführen will. Dieser bediente sich eines schwimmenden electrischen Stromes, welcher der Wirkung eines Magnets ausgesetzt wurde. Denken Sie sich nämlich in das Korkstück AB (Fig. 175.) einen metal- lenen Streifen L, an welchem in K Kupfer, in Z Zink angelöthet ist, eingesetzt; so geht, sobald die Theile K, Z, in gesäuertes Wasser getaucht sind, auf welchem AB schwimmt, ein electrischer Strom von K durch L nach Z. Hält man nun einen starken Magnet mit seinem Nord-Ende von vorne her gegen den Ring L gerichtet, so zieht er den Schwimmer heran und dieser nimmt seine Stellung so, daß das Ende des Magnets sich bis in den Ring L erstreckt; hätte man dagegen den Südpol des Magnets so gehalten, daß der Südpol vom Beobachter vorwärts gerichtet und der herabgehende Strom LZ rechts liegt, so wird der Schwim- mer abgestoßen und sucht sich zu drehen, bis der hinaufwärts- gehende Strom an der rechten Seite ist, wo er dann angezogen wird. Dies ist wieder richtig, denn der von mir abwärts, vor- wärts gerichtete Südpol hat seine hinaufwärts gehenden Ströme nach unsrer Hypothese an der rechten Seite.
Nach allen diesen Uebereinstimmungen hat es mir vom ersten Augenblicke der Bekanntmachung der Ampere'schen Theorie an geschienen, daß es kaum möglich sei, eine glücklichere, allen Er- scheinungen noch besser entsprechende Hypothese aufzustellen, und alle folgenden Untersuchungen bestätigen dies so sehr, daß ich hoffe, Sie werden dieser meiner Meinung Ihre Zustimmung geben.
Man hat dieſe Anziehung in mehreren Verſuchen gezeigt, unter denen ich nur noch einen von de la Rive anfuͤhren will. Dieſer bediente ſich eines ſchwimmenden electriſchen Stromes, welcher der Wirkung eines Magnets ausgeſetzt wurde. Denken Sie ſich naͤmlich in das Korkſtuͤck AB (Fig. 175.) einen metal- lenen Streifen L, an welchem in K Kupfer, in Z Zink angeloͤthet iſt, eingeſetzt; ſo geht, ſobald die Theile K, Z, in geſaͤuertes Waſſer getaucht ſind, auf welchem AB ſchwimmt, ein electriſcher Strom von K durch L nach Z. Haͤlt man nun einen ſtarken Magnet mit ſeinem Nord-Ende von vorne her gegen den Ring L gerichtet, ſo zieht er den Schwimmer heran und dieſer nimmt ſeine Stellung ſo, daß das Ende des Magnets ſich bis in den Ring L erſtreckt; haͤtte man dagegen den Suͤdpol des Magnets ſo gehalten, daß der Suͤdpol vom Beobachter vorwaͤrts gerichtet und der herabgehende Strom LZ rechts liegt, ſo wird der Schwim- mer abgeſtoßen und ſucht ſich zu drehen, bis der hinaufwaͤrts- gehende Strom an der rechten Seite iſt, wo er dann angezogen wird. Dies iſt wieder richtig, denn der von mir abwaͤrts, vor- waͤrts gerichtete Suͤdpol hat ſeine hinaufwaͤrts gehenden Stroͤme nach unſrer Hypotheſe an der rechten Seite.
Nach allen dieſen Uebereinſtimmungen hat es mir vom erſten Augenblicke der Bekanntmachung der Ampère'ſchen Theorie an geſchienen, daß es kaum moͤglich ſei, eine gluͤcklichere, allen Er- ſcheinungen noch beſſer entſprechende Hypotheſe aufzuſtellen, und alle folgenden Unterſuchungen beſtaͤtigen dies ſo ſehr, daß ich hoffe, Sie werden dieſer meiner Meinung Ihre Zuſtimmung geben.
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Man hat dieſe Anziehung in mehreren Verſuchen gezeigt,
unter denen ich nur noch einen von de la Rive anfuͤhren will.
Dieſer bediente ſich eines ſchwimmenden electriſchen Stromes,
welcher der Wirkung eines Magnets ausgeſetzt wurde. Denken
Sie ſich naͤmlich in das Korkſtuͤck AB (Fig. 175.) einen metal-
lenen Streifen L, an welchem in K Kupfer, in Z Zink angeloͤthet
iſt, eingeſetzt; ſo geht, ſobald die Theile K, Z, in geſaͤuertes
Waſſer getaucht ſind, auf welchem AB ſchwimmt, ein electriſcher
Strom von K durch L nach Z. Haͤlt man nun einen ſtarken
Magnet mit ſeinem Nord-Ende von vorne her gegen den Ring L
gerichtet, ſo zieht er den Schwimmer heran und dieſer nimmt
ſeine Stellung ſo, daß das Ende des Magnets ſich bis in den
Ring L erſtreckt; haͤtte man dagegen den Suͤdpol des Magnets
ſo gehalten, daß der Suͤdpol vom Beobachter vorwaͤrts gerichtet
und der herabgehende Strom LZ rechts liegt, ſo wird der Schwim-
mer abgeſtoßen und ſucht ſich zu drehen, bis der hinaufwaͤrts-
gehende Strom an der rechten Seite iſt, wo er dann angezogen
wird. Dies iſt wieder richtig, denn der von mir abwaͤrts, vor-
waͤrts gerichtete Suͤdpol hat ſeine hinaufwaͤrts gehenden Stroͤme
nach unſrer Hypotheſe an der rechten Seite.
Nach allen dieſen Uebereinſtimmungen hat es mir vom erſten
Augenblicke der Bekanntmachung der Ampère'ſchen Theorie an
geſchienen, daß es kaum moͤglich ſei, eine gluͤcklichere, allen Er-
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/506>, abgerufen am 22.11.2024.
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