der Verdreifachung der Dichtigkeit nicht auf 3, sondern auf 3. =4, mit der Vervierfachung auf und so ferner, so nimmt die Geschwindigkeit des Schalles beinahe um ein Sechstel zu, (weil *= beinahe mit übereinstimmt,) also von 880 Fuß, wie Newtons Theorie angab, auf 1027 Fuß, wie die Erfahrung angiebt *).
Auch die Erfahrung, daß die Luft in großen Höhen kälter ist, findet hier ihre Erklärung. Wenn die Luft in der Nähe der Erde erhitzt ist, so steigt sie in die Höhe und verdünnt sich, wird aber eben dadurch fähig, die mehrere Wärme so in sich aufzunehmen, daß keine Erhöhung der Temperatur mehr statt findet. Man hat gesucht, das Gesetz dieser Wärme-Abnahme in der Höhe durch Schlüsse, die auf die veränderte Wärmecapacität sich gründen, zu bestimmen; aber dazu scheint noch die vorhandene Zahl von Erfah- rungen nicht hinzureichen.
Aenderung der Wärmecapacität in festen Körpern.
Auch bei festen Körpern ändert sich die Wärmecapacität, indem sie sich ausdehnen, und die Untersuchungen, von Wilh. Weber angestellt, welche dieses ergeben, dienen zu einem recht schönen Beweise, wie oft eine Lehre durch eine scharfsinnige Anwendung einer andern Lehre eine Erweiterung erhält. Die Töne der trans- versal schwingenden Saiten sind es, aus denen Weber jene Un- gleichheit der specifischen Wärme bei ungleicher Ausdehnung her- geleitet hat, indem er die Anzahl ihrer Schwingungen aus der Abzählung der sogenannten Schwebungen genau bestimmte. Diese Schwebungen hört man, als ein periodisches Anschwellen des To- nes, wenn zwei tönende Körper fast genau einerlei Schwingungszeit haben, indem in diesem Falle unser Ohr zwar keine Ungleichheit des Tones mehr empfindet, aber doch beim gleichzeitigen Tönen unter- scheidet, daß im einen Augenblicke die einzelnen Vibrationen strenge zusammen treffen, im andern nicht. Machte z. B. die eine Saite 1000 Vibrationen in 1 Sec., die andre 1001, so würden die 1000ste der einen mit der 1001sten der andern genau eintreffen, statt daß die Vollendung der 500sten und der 501sten am meisten
*)1. Th. S. 325.
der Verdreifachung der Dichtigkeit nicht auf 3, ſondern auf 3. =4, mit der Vervierfachung auf und ſo ferner, ſo nimmt die Geſchwindigkeit des Schalles beinahe um ein Sechſtel zu, (weil *= beinahe mit uͤbereinſtimmt,) alſo von 880 Fuß, wie Newtons Theorie angab, auf 1027 Fuß, wie die Erfahrung angiebt *).
Auch die Erfahrung, daß die Luft in großen Hoͤhen kaͤlter iſt, findet hier ihre Erklaͤrung. Wenn die Luft in der Naͤhe der Erde erhitzt iſt, ſo ſteigt ſie in die Hoͤhe und verduͤnnt ſich, wird aber eben dadurch faͤhig, die mehrere Waͤrme ſo in ſich aufzunehmen, daß keine Erhoͤhung der Temperatur mehr ſtatt findet. Man hat geſucht, das Geſetz dieſer Waͤrme-Abnahme in der Hoͤhe durch Schluͤſſe, die auf die veraͤnderte Waͤrmecapacitaͤt ſich gruͤnden, zu beſtimmen; aber dazu ſcheint noch die vorhandene Zahl von Erfah- rungen nicht hinzureichen.
Aenderung der Waͤrmecapacitaͤt in feſten Koͤrpern.
Auch bei feſten Koͤrpern aͤndert ſich die Waͤrmecapacitaͤt, indem ſie ſich ausdehnen, und die Unterſuchungen, von Wilh. Weber angeſtellt, welche dieſes ergeben, dienen zu einem recht ſchoͤnen Beweiſe, wie oft eine Lehre durch eine ſcharfſinnige Anwendung einer andern Lehre eine Erweiterung erhaͤlt. Die Toͤne der trans- verſal ſchwingenden Saiten ſind es, aus denen Weber jene Un- gleichheit der ſpecifiſchen Waͤrme bei ungleicher Ausdehnung her- geleitet hat, indem er die Anzahl ihrer Schwingungen aus der Abzaͤhlung der ſogenannten Schwebungen genau beſtimmte. Dieſe Schwebungen hoͤrt man, als ein periodiſches Anſchwellen des To- nes, wenn zwei toͤnende Koͤrper faſt genau einerlei Schwingungszeit haben, indem in dieſem Falle unſer Ohr zwar keine Ungleichheit des Tones mehr empfindet, aber doch beim gleichzeitigen Toͤnen unter- ſcheidet, daß im einen Augenblicke die einzelnen Vibrationen ſtrenge zuſammen treffen, im andern nicht. Machte z. B. die eine Saite 1000 Vibrationen in 1 Sec., die andre 1001, ſo wuͤrden die 1000ſte der einen mit der 1001ſten der andern genau eintreffen, ſtatt daß die Vollendung der 500ſten und der 501ſten am meiſten
*)1. Th. S. 325.
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beſtimmen; aber dazu ſcheint noch die vorhandene Zahl von Erfah-
rungen nicht hinzureichen.
Aenderung der Waͤrmecapacitaͤt in feſten Koͤrpern.
Auch bei feſten Koͤrpern aͤndert ſich die Waͤrmecapacitaͤt, indem
ſie ſich ausdehnen, und die Unterſuchungen, von Wilh. Weber
angeſtellt, welche dieſes ergeben, dienen zu einem recht ſchoͤnen
Beweiſe, wie oft eine Lehre durch eine ſcharfſinnige Anwendung
einer andern Lehre eine Erweiterung erhaͤlt. Die Toͤne der trans-
verſal ſchwingenden Saiten ſind es, aus denen Weber jene Un-
gleichheit der ſpecifiſchen Waͤrme bei ungleicher Ausdehnung her-
geleitet hat, indem er die Anzahl ihrer Schwingungen aus der
Abzaͤhlung der ſogenannten Schwebungen genau beſtimmte. Dieſe
Schwebungen hoͤrt man, als ein periodiſches Anſchwellen des To-
nes, wenn zwei toͤnende Koͤrper faſt genau einerlei Schwingungszeit
haben, indem in dieſem Falle unſer Ohr zwar keine Ungleichheit des
Tones mehr empfindet, aber doch beim gleichzeitigen Toͤnen unter-
ſcheidet, daß im einen Augenblicke die einzelnen Vibrationen ſtrenge
zuſammen treffen, im andern nicht. Machte z. B. die eine Saite
1000 Vibrationen in 1 Sec., die andre 1001, ſo wuͤrden die
1000ſte der einen mit der 1001ſten der andern genau eintreffen,
ſtatt daß die Vollendung der 500ſten und der 501ſten am meiſten
*) 1. Th. S. 325.
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/91>, abgerufen am 21.11.2024.
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