Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.

Bild:
<< vorherige Seite

grewlichen schaden der Erbsünde / vnd nimpt der Tauffe jre fürnemste krafft / vnd heilsame wirckung / Derhalben muß diß mit allem ernst gestrafft werden / dann Christus spricht in gemein mit grossem ernst / Johan. 3. Was auß fleisch geboren ist / das ist fleisch / Darumb es sey dann / das der mensch von newen geboren werde / auß dem Wasser vnd Geiste / so kan er in das Reich Gottes nicht kommen / Ist das wahr / so muß es ohne zweiffel folgen / das der mensch so auß fleisch geboren ist / vor der newen geburt / die durchs wasser vnd den Geist geschicht / nicht sey im Reich Gottes / sondern vnder der gewalt der finsternuß / Col. j. weil darzwischen kein mittel ist / 2. Cor. 6. So spricht auch Paulus fein rundt vnd klar / Ephes. 2. Wir (das ist / die wir von beschnittenen Eltern geboren sind) waren auch kinder des zorns von natur / gleich wie die andern / nemlich die von Heidnischen Eltern geborn sind. Die verheissung der gnaden vnd seligkeit gehöret ja auch den Kindern / Genes. 17. Act. 2. wie auch aller Welt / Aber wo die verheissung nicht appliciret wirdt / da macht sie ohn zweiffel nicht selig / vnnd darumb sagt Augustana Confessio, articulo 9. recht / das die Tauffe zur seligkeit nötig sey / nemlich / als ein solch mittel / dadurch die verheissung der seligkeit appliciret werde. Diß aber verstehen wir von den gebornen Kindern / die vns GOtt in vnsere hende gibt / Denn wie die Pastores vber die vngeborne Kinderlein / oder so todt geboren werden / die Eltern trösten sollen / werden sie wissen zunehmen auß Lutheri vnnd Pomerani dauon außgegangenen Büchlein. Vnd Summa / man muß die leute nicht gewehnen / das sie die Tauffe ansehen schlechts / wie ein eusserlich zeichen / das nur allein etwas anzeige / sondern sie sollen offt vermanet

grewlichen schaden der Erbsünde / vnd nimpt der Tauffe jre fürnemste krafft / vnd heilsame wirckung / Derhalben muß diß mit allem ernst gestrafft werden / dann Christus spricht in gemein mit grossem ernst / Johan. 3. Was auß fleisch geboren ist / das ist fleisch / Darumb es sey dann / das der mensch von newen geboren werde / auß dem Wasser vnd Geiste / so kan er in das Reich Gottes nicht kommen / Ist das wahr / so muß es ohne zweiffel folgen / das der mensch so auß fleisch geboren ist / vor der newen geburt / die durchs wasser vnd den Geist geschicht / nicht sey im Reich Gottes / sondern vnder der gewalt der finsternuß / Col. j. weil darzwischen kein mittel ist / 2. Cor. 6. So spricht auch Paulus fein rundt vnd klar / Ephes. 2. Wir (das ist / die wir von beschnittenen Eltern geboren sind) waren auch kinder des zorns von natur / gleich wie die andern / nemlich die von Heidnischen Eltern geborn sind. Die verheissung der gnaden vnd seligkeit gehöret ja auch den Kindern / Genes. 17. Act. 2. wie auch aller Welt / Aber wo die verheissung nicht appliciret wirdt / da macht sie ohn zweiffel nicht selig / vnnd darumb sagt Augustana Confessio, articulo 9. recht / das die Tauffe zur seligkeit nötig sey / nemlich / als ein solch mittel / dadurch die verheissung der seligkeit appliciret werde. Diß aber verstehen wir von den gebornen Kindern / die vns GOtt in vnsere hende gibt / Denn wie die Pastores vber die vngeborne Kinderlein / oder so todt geboren werden / die Eltern trösten sollen / werden sie wissen zunehmen auß Lutheri vnnd Pomerani dauon außgegangenen Büchlein. Vnd Summa / man muß die leute nicht gewehnen / das sie die Tauffe ansehen schlechts / wie ein eusserlich zeichen / das nur allein etwas anzeige / sondern sie sollen offt vermanet

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0110"/>
grewlichen schaden der Erbsünde       / vnd nimpt der Tauffe jre fürnemste krafft / vnd heilsame wirckung / Derhalben muß diß mit       allem ernst gestrafft werden / dann Christus spricht in gemein mit grossem ernst / Johan. 3.       Was auß fleisch geboren ist / das ist fleisch / Darumb es sey dann / das der mensch von newen       geboren werde / auß dem Wasser vnd Geiste / so kan er in das Reich Gottes nicht kommen / Ist       das wahr / so muß es ohne zweiffel folgen / das der mensch so auß fleisch geboren ist / vor der       newen geburt / die durchs wasser vnd den Geist geschicht / nicht sey im Reich Gottes / sondern       vnder der gewalt der finsternuß / Col. j. weil darzwischen kein mittel ist / 2. Cor. 6. So       spricht auch Paulus fein rundt vnd klar / Ephes. 2. Wir (das ist / die wir von beschnittenen       Eltern geboren sind) waren auch kinder des zorns von natur / gleich wie die andern / nemlich       die von Heidnischen Eltern geborn sind. Die verheissung der gnaden vnd seligkeit gehöret ja       auch den Kindern / Genes. 17. Act. 2. wie auch aller Welt / Aber wo die verheissung nicht       appliciret wirdt / da macht sie ohn zweiffel nicht selig / vnnd darumb sagt Augustana       Confessio, articulo 9. recht / das die Tauffe zur seligkeit nötig sey / nemlich / als ein solch       mittel / dadurch die verheissung der seligkeit appliciret werde. Diß aber verstehen wir von den       gebornen Kindern / die vns GOtt in vnsere hende gibt / Denn wie die Pastores vber die vngeborne       Kinderlein / oder so todt geboren werden / die Eltern trösten sollen / werden sie wissen       zunehmen auß Lutheri vnnd Pomerani dauon außgegangenen Büchlein. Vnd Summa / man muß die leute       nicht gewehnen / das sie die Tauffe ansehen schlechts / wie ein eusserlich zeichen / das nur       allein etwas anzeige / sondern sie sollen offt vermanet
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0110] grewlichen schaden der Erbsünde / vnd nimpt der Tauffe jre fürnemste krafft / vnd heilsame wirckung / Derhalben muß diß mit allem ernst gestrafft werden / dann Christus spricht in gemein mit grossem ernst / Johan. 3. Was auß fleisch geboren ist / das ist fleisch / Darumb es sey dann / das der mensch von newen geboren werde / auß dem Wasser vnd Geiste / so kan er in das Reich Gottes nicht kommen / Ist das wahr / so muß es ohne zweiffel folgen / das der mensch so auß fleisch geboren ist / vor der newen geburt / die durchs wasser vnd den Geist geschicht / nicht sey im Reich Gottes / sondern vnder der gewalt der finsternuß / Col. j. weil darzwischen kein mittel ist / 2. Cor. 6. So spricht auch Paulus fein rundt vnd klar / Ephes. 2. Wir (das ist / die wir von beschnittenen Eltern geboren sind) waren auch kinder des zorns von natur / gleich wie die andern / nemlich die von Heidnischen Eltern geborn sind. Die verheissung der gnaden vnd seligkeit gehöret ja auch den Kindern / Genes. 17. Act. 2. wie auch aller Welt / Aber wo die verheissung nicht appliciret wirdt / da macht sie ohn zweiffel nicht selig / vnnd darumb sagt Augustana Confessio, articulo 9. recht / das die Tauffe zur seligkeit nötig sey / nemlich / als ein solch mittel / dadurch die verheissung der seligkeit appliciret werde. Diß aber verstehen wir von den gebornen Kindern / die vns GOtt in vnsere hende gibt / Denn wie die Pastores vber die vngeborne Kinderlein / oder so todt geboren werden / die Eltern trösten sollen / werden sie wissen zunehmen auß Lutheri vnnd Pomerani dauon außgegangenen Büchlein. Vnd Summa / man muß die leute nicht gewehnen / das sie die Tauffe ansehen schlechts / wie ein eusserlich zeichen / das nur allein etwas anzeige / sondern sie sollen offt vermanet

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/110
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/110>, abgerufen am 15.05.2024.