Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.

Bild:
<< vorherige Seite

parte committimus. De bono perseuerantiae, capite 6. & 15.

Diß ist die rechte reine wahre Prophetische vnd Apostolische lehre von diesem Artickel: Was nun wieder solche klare gegründte meinung der schrifft streitet / das muß gestrafft vnd verworffen werden / als der alten vnd newen Pelagianer / vnd aller Papisten lehre / das der Mensch entweder solches alles / was zur bekerung gehöret / auß seinen eigenen krefften vermöge / oder vermöge doch den anfang zumachen / welchen darnach der heilig Geist zuhülffe komme / oder wenn der heilige Geist durch seine wirckung die handt zur bekerung angelegt hat / das der natürliche Mensch von sich selbs / auß seinen eigenen natürlichen krefften / noch ettlicher massen habe eine geschicklicheit vnnd vermügen / das Wort anzunehmen / zu der gnaden sich appliciren / dem heiligem Geist raum zugeben / etc. Wie dann der alte Adam allzeit sich selbs preisen / vnnd seine kreffte gerne rhümen will. Aber Augustinus sagt fein / De natura & gratia, capite 53. Quid tantum de naturae possibilitate praesumitur, vulnerata, sauciata, vexata, perdita est, vera confessione & sanatione, non falsa defensione opus habet. Vnd soll diß alles gerichtet werden / nicht zum vnnötigem gezenck / sondern dohin / das die Christen solche gaben des heiligen Geistes erkennen / jm dafür dancken / zu dem rechten Artzt / der inn diesen sachen allein helffen kan / sich finden vnd halten / vnnd das sie wissen mögen / bey wem sie solche gaben suchen sollen.

parte committimus. De bono perseuerantiae, capite 6. & 15.

Diß ist die rechte reine wahre Prophetische vnd Apostolische lehre von diesem Artickel: Was nun wieder solche klare gegründte meinung der schrifft streitet / das muß gestrafft vnd verworffen werden / als der alten vnd newen Pelagianer / vnd aller Papisten lehre / das der Mensch entweder solches alles / was zur bekerung gehöret / auß seinen eigenen krefften vermöge / oder vermöge doch den anfang zumachen / welchen darnach der heilig Geist zuhülffe komme / oder wenn der heilige Geist durch seine wirckung die handt zur bekerung angelegt hat / das der natürliche Mensch von sich selbs / auß seinen eigenen natürlichen krefften / noch ettlicher massen habe eine geschicklicheit vnnd vermügen / das Wort anzunehmen / zu der gnaden sich appliciren / dem heiligem Geist raum zugeben / etc. Wie dann der alte Adam allzeit sich selbs preisen / vnnd seine kreffte gerne rhümen will. Aber Augustinus sagt fein / De natura & gratia, capite 53. Quid tantum de naturae possibilitate praesumitur, vulnerata, sauciata, vexata, perdita est, vera confessione & sanatione, non falsa defensione opus habet. Vnd soll diß alles gerichtet werden / nicht zum vnnötigem gezenck / sondern dohin / das die Christen solche gaben des heiligen Geistes erkennen / jm dafür dancken / zu dem rechten Artzt / der inn diesen sachen allein helffen kan / sich finden vnd halten / vnnd das sie wissen mögen / bey wem sie solche gaben suchen sollen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0089"/>
parte committimus. De bono perseuerantiae, capite 6. &amp;       15.</p>
        <p>Diß ist die rechte reine wahre Prophetische vnd Apostolische lehre von diesem Artickel: Was       nun wieder solche klare gegründte meinung der schrifft streitet / das muß gestrafft vnd       verworffen werden / als der alten vnd newen Pelagianer / vnd aller Papisten lehre / das der       Mensch entweder solches alles / was zur bekerung gehöret / auß seinen eigenen krefften vermöge       / oder vermöge doch den anfang zumachen / welchen darnach der heilig Geist zuhülffe komme /       oder wenn der heilige Geist durch seine wirckung die handt zur bekerung angelegt hat / das der       natürliche Mensch von sich selbs / auß seinen eigenen natürlichen krefften / noch ettlicher       massen habe eine geschicklicheit vnnd vermügen / das Wort anzunehmen / zu der gnaden sich       appliciren / dem heiligem Geist raum zugeben / etc. Wie dann der alte Adam allzeit sich selbs       preisen / vnnd seine kreffte gerne rhümen will. Aber Augustinus sagt fein / De natura &amp;       gratia, capite 53. Quid tantum de naturae possibilitate praesumitur, vulnerata, sauciata,       vexata, perdita est, vera confessione &amp; sanatione, non falsa defensione opus habet. Vnd       soll diß alles gerichtet werden / nicht zum vnnötigem gezenck / sondern dohin / das die       Christen solche gaben des heiligen Geistes erkennen / jm dafür dancken / zu dem rechten Artzt /       der inn diesen sachen allein helffen kan / sich finden vnd halten / vnnd das sie wissen mögen /       bey wem sie solche gaben suchen sollen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0089] parte committimus. De bono perseuerantiae, capite 6. & 15. Diß ist die rechte reine wahre Prophetische vnd Apostolische lehre von diesem Artickel: Was nun wieder solche klare gegründte meinung der schrifft streitet / das muß gestrafft vnd verworffen werden / als der alten vnd newen Pelagianer / vnd aller Papisten lehre / das der Mensch entweder solches alles / was zur bekerung gehöret / auß seinen eigenen krefften vermöge / oder vermöge doch den anfang zumachen / welchen darnach der heilig Geist zuhülffe komme / oder wenn der heilige Geist durch seine wirckung die handt zur bekerung angelegt hat / das der natürliche Mensch von sich selbs / auß seinen eigenen natürlichen krefften / noch ettlicher massen habe eine geschicklicheit vnnd vermügen / das Wort anzunehmen / zu der gnaden sich appliciren / dem heiligem Geist raum zugeben / etc. Wie dann der alte Adam allzeit sich selbs preisen / vnnd seine kreffte gerne rhümen will. Aber Augustinus sagt fein / De natura & gratia, capite 53. Quid tantum de naturae possibilitate praesumitur, vulnerata, sauciata, vexata, perdita est, vera confessione & sanatione, non falsa defensione opus habet. Vnd soll diß alles gerichtet werden / nicht zum vnnötigem gezenck / sondern dohin / das die Christen solche gaben des heiligen Geistes erkennen / jm dafür dancken / zu dem rechten Artzt / der inn diesen sachen allein helffen kan / sich finden vnd halten / vnnd das sie wissen mögen / bey wem sie solche gaben suchen sollen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/89
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/89>, abgerufen am 24.11.2024.