Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.

Bild:
<< vorherige Seite

wiederstreben / Act. 7. sondern die newe angefangene gaben des Geistes in vns mit vleiß vnd ernst vben / zum Wort vns jmmer halten / vnd daneben vleissig beten: Denn also vnd dadurch will der heilige Geist / was er angefangen hat / fordern / stercken / mehren / erhalten / vnd biß zum ende hinauß führen / wie das gleichniß von den fünff Centner / Mat. 25. lehret: Vnnd das meinet Christus / wenn er spricht / Wer do hat / dem wird gegeben werden / vnd wer nicht hat / dem wird dasselbig / was er hat / genommen werden: Das will auch Augustinus de dogmat. cap. 32. Deus agit in nobis vt velimus & agamus, nec ociosa in nobis esse patitur, quae exercenda, non negligenda dedit, vt & nos cooperatores simus gratiae Dei. Ist derhalben falsch vnd vnrecht / das etliche fürgeben / Weil es Gottes gaben seind / so wöllen sie sich keines dinges annemen / noch befleissigen wider keine böse lust streiten / etc. Denn / das wir arme menschen der wirckung des heiligen Geistes wiederstreben / vnd seine gaben wiederumb verlieren / vnd verwarlosen können / ist leider allzu wahr / wieuiel schreckliche Exempel in der schrifft zeugen / Das wir aber nicht wiederstreben / sondern folgen / ist auch ein gabe des heiligen Geistes / der jmmer dabey sein muß / nicht allein wens angefangen soll werden / sondern auch wens gefordert / gemehret / erhalten / geübet soll werden / wie dauon Augustiuus auß Gottes Wort schön schreibt / De Correp. ca. 12.

Auff diese weise kan die lehre den einfeltigen auffs allerbequemlichst zur erbawung fürgetragen / von allen Papistischen sawrteig gereiniget / vnnd für aller verfelschung rein verwahret werden.

wiederstreben / Act. 7. sondern die newe angefangene gaben des Geistes in vns mit vleiß vnd ernst vben / zum Wort vns jmmer halten / vnd daneben vleissig beten: Denn also vnd dadurch will der heilige Geist / was er angefangen hat / fordern / stercken / mehren / erhalten / vnd biß zum ende hinauß führen / wie das gleichniß von den fünff Centner / Mat. 25. lehret: Vnnd das meinet Christus / wenn er spricht / Wer do hat / dem wird gegeben werden / vnd wer nicht hat / dem wird dasselbig / was er hat / genommen werden: Das will auch Augustinus de dogmat. cap. 32. Deus agit in nobis vt velimus & agamus, nec ociosa in nobis esse patitur, quae exercenda, non negligenda dedit, vt & nos cooperatores simus gratiae Dei. Ist derhalben falsch vnd vnrecht / das etliche fürgeben / Weil es Gottes gaben seind / so wöllen sie sich keines dinges annemen / noch befleissigen wider keine böse lust streiten / etc. Denn / das wir arme menschen der wirckung des heiligen Geistes wiederstreben / vnd seine gaben wiederumb verlieren / vnd verwarlosen können / ist leider allzu wahr / wieuiel schreckliche Exempel in der schrifft zeugen / Das wir aber nicht wiederstreben / sondern folgen / ist auch ein gabe des heiligen Geistes / der jmmer dabey sein muß / nicht allein wens angefangen soll werden / sondern auch wens gefordert / gemehret / erhalten / geübet soll werden / wie dauon Augustiuus auß Gottes Wort schön schreibt / De Correp. ca. 12.

Auff diese weise kan die lehre den einfeltigen auffs allerbequemlichst zur erbawung fürgetragen / von allen Papistischen sawrteig gereiniget / vnnd für aller verfelschung rein verwahret werden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0091"/>
wiederstreben / Act. 7.       sondern die newe angefangene gaben des Geistes in vns mit vleiß vnd ernst vben / zum Wort vns       jmmer halten / vnd daneben vleissig beten: Denn also vnd dadurch will der heilige Geist / was       er angefangen hat / fordern / stercken / mehren / erhalten / vnd biß zum ende hinauß führen /       wie das gleichniß von den fünff Centner / Mat. 25. lehret: Vnnd das meinet Christus / wenn er       spricht / Wer do hat / dem wird gegeben werden / vnd wer nicht hat / dem wird dasselbig / was       er hat / genommen werden: Das will auch Augustinus de dogmat. cap. 32. Deus agit in nobis vt       velimus &amp; agamus, nec ociosa in nobis esse patitur, quae exercenda, non negligenda dedit,       vt &amp; nos cooperatores simus gratiae Dei. Ist derhalben falsch vnd vnrecht / das etliche       fürgeben / Weil es Gottes gaben seind / so wöllen sie sich keines dinges annemen / noch       befleissigen wider keine böse lust streiten / etc. Denn / das wir arme menschen der wirckung       des heiligen Geistes wiederstreben / vnd seine gaben wiederumb verlieren / vnd verwarlosen       können / ist leider allzu wahr / wieuiel schreckliche Exempel in der schrifft zeugen / Das wir       aber nicht wiederstreben / sondern folgen / ist auch ein gabe des heiligen Geistes / der jmmer       dabey sein muß / nicht allein wens angefangen soll werden / sondern auch wens gefordert /       gemehret / erhalten / geübet soll werden / wie dauon Augustiuus auß Gottes Wort schön schreibt       / De Correp. ca. 12.</p>
        <p>Auff diese weise kan die lehre den einfeltigen auffs allerbequemlichst zur erbawung       fürgetragen / von allen Papistischen sawrteig gereiniget / vnnd für aller verfelschung rein       verwahret werden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0091] wiederstreben / Act. 7. sondern die newe angefangene gaben des Geistes in vns mit vleiß vnd ernst vben / zum Wort vns jmmer halten / vnd daneben vleissig beten: Denn also vnd dadurch will der heilige Geist / was er angefangen hat / fordern / stercken / mehren / erhalten / vnd biß zum ende hinauß führen / wie das gleichniß von den fünff Centner / Mat. 25. lehret: Vnnd das meinet Christus / wenn er spricht / Wer do hat / dem wird gegeben werden / vnd wer nicht hat / dem wird dasselbig / was er hat / genommen werden: Das will auch Augustinus de dogmat. cap. 32. Deus agit in nobis vt velimus & agamus, nec ociosa in nobis esse patitur, quae exercenda, non negligenda dedit, vt & nos cooperatores simus gratiae Dei. Ist derhalben falsch vnd vnrecht / das etliche fürgeben / Weil es Gottes gaben seind / so wöllen sie sich keines dinges annemen / noch befleissigen wider keine böse lust streiten / etc. Denn / das wir arme menschen der wirckung des heiligen Geistes wiederstreben / vnd seine gaben wiederumb verlieren / vnd verwarlosen können / ist leider allzu wahr / wieuiel schreckliche Exempel in der schrifft zeugen / Das wir aber nicht wiederstreben / sondern folgen / ist auch ein gabe des heiligen Geistes / der jmmer dabey sein muß / nicht allein wens angefangen soll werden / sondern auch wens gefordert / gemehret / erhalten / geübet soll werden / wie dauon Augustiuus auß Gottes Wort schön schreibt / De Correp. ca. 12. Auff diese weise kan die lehre den einfeltigen auffs allerbequemlichst zur erbawung fürgetragen / von allen Papistischen sawrteig gereiniget / vnnd für aller verfelschung rein verwahret werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/91
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/91>, abgerufen am 21.11.2024.