und die Jnnenseite der Oberbeine sind nicht gebändert. Der dunkelbraunschwarze Längsstreifen über dem Rücken ist ebenfalls vorhanden, ja, längs des Unterleibes verläuft ein zweiter.
Wahrscheinlich war es das Zebra, welches den Europäern am ersten bekannt wurde. Ob der Hippotigris, welchen Caracalla tödtete, gerade diese Art war, läßt sich nicht behaupten, und auch ein späterer Berichterstatter, Philostorgius, welcher um das Jahr 425 schrieb und von großen, wilden, geschäckten Eseln spricht, gibt nur eine ungenügende Beschreibung des betreffen- den Thieres. Die ersten genaueren Nachrichten erhalten wir durch die Portugiesen, welche nach
ihrer Ansiedelung in Ostafrika die Tigerpferde und zunächst das Zebra kennen lernten. Jm Jahre 1666 brachte ein Gesandter aus Aethiopien das erste wahre Zebra als Geschenk für den Sultan nach Kairo. Später berichten Kolbe, Sparrmann, Levaillant, Lichtenstein und Burchell über das Freileben, und in der neueren Zeit von Cuvier an alle sorgfältigeren Beobachter über das Ge- fangenleben der Tigerpferde. Jch versuche hier, aus den mir bekannten Angaben das Wichtigste zusammenzustellen.
Heimat und Aufenthaltsorte der sich so nahe verwandten Thiere sind verschieden. Das Quagga findet sich nur im Süden Afrikas, und zwar in Ebenen, Burchell's Pferd, welches
Einhufer. — Burchell’s Tigerpferd.
und die Jnnenſeite der Oberbeine ſind nicht gebändert. Der dunkelbraunſchwarze Längsſtreifen über dem Rücken iſt ebenfalls vorhanden, ja, längs des Unterleibes verläuft ein zweiter.
Wahrſcheinlich war es das Zebra, welches den Europäern am erſten bekannt wurde. Ob der Hippotigris, welchen Caracalla tödtete, gerade dieſe Art war, läßt ſich nicht behaupten, und auch ein ſpäterer Berichterſtatter, Philoſtorgius, welcher um das Jahr 425 ſchrieb und von großen, wilden, geſchäckten Eſeln ſpricht, gibt nur eine ungenügende Beſchreibung des betreffen- den Thieres. Die erſten genaueren Nachrichten erhalten wir durch die Portugieſen, welche nach
ihrer Anſiedelung in Oſtafrika die Tigerpferde und zunächſt das Zebra kennen lernten. Jm Jahre 1666 brachte ein Geſandter aus Aethiopien das erſte wahre Zebra als Geſchenk für den Sultan nach Kairo. Später berichten Kolbe, Sparrmann, Levaillant, Lichtenſtein und Burchell über das Freileben, und in der neueren Zeit von Cuvier an alle ſorgfältigeren Beobachter über das Ge- fangenleben der Tigerpferde. Jch verſuche hier, aus den mir bekannten Angaben das Wichtigſte zuſammenzuſtellen.
Heimat und Aufenthaltsorte der ſich ſo nahe verwandten Thiere ſind verſchieden. Das Quagga findet ſich nur im Süden Afrikas, und zwar in Ebenen, Burchell’s Pferd, welches
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Einhufer. — Burchell’s Tigerpferd.
und die Jnnenſeite der Oberbeine ſind nicht gebändert. Der dunkelbraunſchwarze Längsſtreifen über
dem Rücken iſt ebenfalls vorhanden, ja, längs des Unterleibes verläuft ein zweiter.
Wahrſcheinlich war es das Zebra, welches den Europäern am erſten bekannt wurde. Ob der
Hippotigris, welchen Caracalla tödtete, gerade dieſe Art war, läßt ſich nicht behaupten, und
auch ein ſpäterer Berichterſtatter, Philoſtorgius, welcher um das Jahr 425 ſchrieb und von
großen, wilden, geſchäckten Eſeln ſpricht, gibt nur eine ungenügende Beſchreibung des betreffen-
den Thieres. Die erſten genaueren Nachrichten erhalten wir durch die Portugieſen, welche nach
[Abbildung Burchell’s Tigerpferd (Hippotigris Burchellii).]
ihrer Anſiedelung in Oſtafrika die Tigerpferde und zunächſt das Zebra kennen lernten. Jm Jahre
1666 brachte ein Geſandter aus Aethiopien das erſte wahre Zebra als Geſchenk für den Sultan nach
Kairo. Später berichten Kolbe, Sparrmann, Levaillant, Lichtenſtein und Burchell über
das Freileben, und in der neueren Zeit von Cuvier an alle ſorgfältigeren Beobachter über das Ge-
fangenleben der Tigerpferde. Jch verſuche hier, aus den mir bekannten Angaben das Wichtigſte
zuſammenzuſtellen.
Heimat und Aufenthaltsorte der ſich ſo nahe verwandten Thiere ſind verſchieden. Das
Quagga findet ſich nur im Süden Afrikas, und zwar in Ebenen, Burchell’s Pferd, welches
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/400>, abgerufen am 23.11.2024.
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