Staarglanzvogel, auf dem Oberkopf röthlicherzfarben, auf dem Mantel grün, mit schwarzen, seidigglänzenden Flecken an den Federenden, auf Vorderhals, Oberbrust und Schwanz blau, stähl- glänzend, auf dem übrigen Unterleibe, mit Ausnahme eines weißen Brustbandes, roth. --
Der Staarglanzvogel ist der häufigste von allen, welchen man im Sudahn begegnet. Jhn trifft man in allen Steppen, welche mit niederem Buschwerk bestanden sind, in zahlreichen Flügen an; paar- weise bemerkt man ihn äußerst selten. Er bevorzugt entschieden die Ebene: nach Heuglin kommt er höchstens bis zu 4000 Fuß über dem Meere vor; ich meinestheils habe ihn nie in ähnlichen Höhen angetroffen. Die Lebensweise erinnert ebensowohl an die unserer Staaren, wie an die unserer Drosseln. Jch habe sie in meinen "Ergebnissen u. s. w." zu schildern versucht und weiß dem dort Gesagten kaum etwas Weiteres hinzuzufügen. "Ein Flug dieser Vögel durchstreift während des Tages ein ziemlich weites Gebiet, bald auf verschiedenen Bäumen sich sammelnd, bald wieder laufend sich zerstreuend. Jn den Früh- und Abendstunden setzt sich die ganze Schar auf einen der höheren Bäume nieder, und die Männchen singen nach Staarenart von dort herab ihr Morgen- oder Abend- lied. Während des Mittags verbergen sie sich still im Gezweig der Bäume, in den übrigen Stunden des Tages schweifen sie rastlos umher. Jhr Gang ist der unserer Drossel, und dieser ähneln sie auch darin, daß sie bei Verfolgung immer auf kleine Strecken dahinfliegen, in einen Busch sich bergen, hier den Verfolger abwarten und wieder davoneilen, wenn derselbe sich naht. So lange sie Nahrung suchen, ist die ganze Gegend nicht einen Augenblick lang ruhig. Alles lärmt und schreit durch einan- der, und auch während des Fliegens noch schreien sämmtliche Glieder einer Herde laut auf, nicht eben in der ansprechendsten Weise. Jhre große Regsamkeit läßt sie bald bemerklich werden; sie wissen sich jedoch mit ziemlich großer Vorsicht dem Schützen geschickt zu entziehen und werden, wenn sie sich ver- folgt sehen, bald sehr schen."
Von den Genannten unterscheidet sich ein Mitglied der Horde durch zierlichen, etwas gebogenen, gegen die Spitze hin zusammengedrückten Schnabel, verhältnißmäßig kurze Flügel, mittellangen Schwanz, ziemlich schwache, aber langzehige Füße und ein schuppiges Gefieder, weshalb man es Schuppenglanzstaar (Pholidauges) genannt hat. Man kennt nur eine einzige Art (Pholidauges leucogaster), welche Mittelafrika von der Ost- bis zur Westküste bewohnt, aber auch noch jenseits des rothen Meeres in Arabien gefunden wird.
An Pracht des Gefieders steht der Schuppenglanzstaar keinem anderen Mitgliede seiner Familie nach. Die ganze Oberseite und der Hals bis zur Brust herab sind purpurblau, wundervoll ins Violette schimmernd, Brust und Bauch hingegen weiß. Die Schwingen sind schwärzlichbraun, nach außen hin violett gerandet. Alle dunkeln Stellen des Gefieders schimmern bei gewisser Beleuchtung in kupferfarbigem Metallglanze. Die Farbe der Jris ist lebhaft braun; der Schnabel und der Fuß sind schwarz. Die jungen Vögel unterscheiden sich auffallend von den alten. Sie sind auf der Ober- seite heller und dunkler braun gebändert, auf der Unterseite auf röthlichweißem Grunde braun gestri- chelt. Das Männchen ist 7 bis 71/4 Zoll lang und 121/2 bis 123/4 Zoll breit; der Fittig mißt 4 bis 41/4 Zoll, der Schwanz 21/2 bis 23/4 Zoll.
Auch über den Schuppenglanzstaar kann ich nur Das wiederholen, was ich in meinen "Ergeb- nissen u. s. w." mitgetheilt habe. "Man findet den Vogel in zahlreichen Familien im Gebirge und zwar in der Tiefebene so gut, wie in der Höhe; vom eigentlichen Gebirge scheint er sich jedoch nicht weit zu entfernen. Er ist ein echter Baumvogel, welcher nur selten auf den Boden herabkommt und hier immer äußerst kurze Zeit verweilt. Jn den Nachmittagsstunden sammelt auch er sich, wie unser Staar, auf gewissen Lieblingsbäumen; aber er singt hier nicht, wie er überhaupt ein ziemlich stiller Vogel genannt werden muß. Man hört minutenlang nicht einen einzigen Ton von ihm. Die Fa- milien bestehen aus sechs bis zwanzig Stück."
Staarglanzvogel, auf dem Oberkopf röthlicherzfarben, auf dem Mantel grün, mit ſchwarzen, ſeidigglänzenden Flecken an den Federenden, auf Vorderhals, Oberbruſt und Schwanz blau, ſtähl- glänzend, auf dem übrigen Unterleibe, mit Ausnahme eines weißen Bruſtbandes, roth. —
Der Staarglanzvogel iſt der häufigſte von allen, welchen man im Sudahn begegnet. Jhn trifft man in allen Steppen, welche mit niederem Buſchwerk beſtanden ſind, in zahlreichen Flügen an; paar- weiſe bemerkt man ihn äußerſt ſelten. Er bevorzugt entſchieden die Ebene: nach Heuglin kommt er höchſtens bis zu 4000 Fuß über dem Meere vor; ich meinestheils habe ihn nie in ähnlichen Höhen angetroffen. Die Lebensweiſe erinnert ebenſowohl an die unſerer Staaren, wie an die unſerer Droſſeln. Jch habe ſie in meinen „Ergebniſſen u. ſ. w.‟ zu ſchildern verſucht und weiß dem dort Geſagten kaum etwas Weiteres hinzuzufügen. „Ein Flug dieſer Vögel durchſtreift während des Tages ein ziemlich weites Gebiet, bald auf verſchiedenen Bäumen ſich ſammelnd, bald wieder laufend ſich zerſtreuend. Jn den Früh- und Abendſtunden ſetzt ſich die ganze Schar auf einen der höheren Bäume nieder, und die Männchen ſingen nach Staarenart von dort herab ihr Morgen- oder Abend- lied. Während des Mittags verbergen ſie ſich ſtill im Gezweig der Bäume, in den übrigen Stunden des Tages ſchweifen ſie raſtlos umher. Jhr Gang iſt der unſerer Droſſel, und dieſer ähneln ſie auch darin, daß ſie bei Verfolgung immer auf kleine Strecken dahinfliegen, in einen Buſch ſich bergen, hier den Verfolger abwarten und wieder davoneilen, wenn derſelbe ſich naht. So lange ſie Nahrung ſuchen, iſt die ganze Gegend nicht einen Augenblick lang ruhig. Alles lärmt und ſchreit durch einan- der, und auch während des Fliegens noch ſchreien ſämmtliche Glieder einer Herde laut auf, nicht eben in der anſprechendſten Weiſe. Jhre große Regſamkeit läßt ſie bald bemerklich werden; ſie wiſſen ſich jedoch mit ziemlich großer Vorſicht dem Schützen geſchickt zu entziehen und werden, wenn ſie ſich ver- folgt ſehen, bald ſehr ſchen.‟
Von den Genannten unterſcheidet ſich ein Mitglied der Horde durch zierlichen, etwas gebogenen, gegen die Spitze hin zuſammengedrückten Schnabel, verhältnißmäßig kurze Flügel, mittellangen Schwanz, ziemlich ſchwache, aber langzehige Füße und ein ſchuppiges Gefieder, weshalb man es Schuppenglanzſtaar (Pholidauges) genannt hat. Man kennt nur eine einzige Art (Pholidauges leucogaster), welche Mittelafrika von der Oſt- bis zur Weſtküſte bewohnt, aber auch noch jenſeits des rothen Meeres in Arabien gefunden wird.
An Pracht des Gefieders ſteht der Schuppenglanzſtaar keinem anderen Mitgliede ſeiner Familie nach. Die ganze Oberſeite und der Hals bis zur Bruſt herab ſind purpurblau, wundervoll ins Violette ſchimmernd, Bruſt und Bauch hingegen weiß. Die Schwingen ſind ſchwärzlichbraun, nach außen hin violett gerandet. Alle dunkeln Stellen des Gefieders ſchimmern bei gewiſſer Beleuchtung in kupferfarbigem Metallglanze. Die Farbe der Jris iſt lebhaft braun; der Schnabel und der Fuß ſind ſchwarz. Die jungen Vögel unterſcheiden ſich auffallend von den alten. Sie ſind auf der Ober- ſeite heller und dunkler braun gebändert, auf der Unterſeite auf röthlichweißem Grunde braun geſtri- chelt. Das Männchen iſt 7 bis 7¼ Zoll lang und 12½ bis 12¾ Zoll breit; der Fittig mißt 4 bis 4¼ Zoll, der Schwanz 2½ bis 2¾ Zoll.
Auch über den Schuppenglanzſtaar kann ich nur Das wiederholen, was ich in meinen „Ergeb- niſſen u. ſ. w.‟ mitgetheilt habe. „Man findet den Vogel in zahlreichen Familien im Gebirge und zwar in der Tiefebene ſo gut, wie in der Höhe; vom eigentlichen Gebirge ſcheint er ſich jedoch nicht weit zu entfernen. Er iſt ein echter Baumvogel, welcher nur ſelten auf den Boden herabkommt und hier immer äußerſt kurze Zeit verweilt. Jn den Nachmittagsſtunden ſammelt auch er ſich, wie unſer Staar, auf gewiſſen Lieblingsbäumen; aber er ſingt hier nicht, wie er überhaupt ein ziemlich ſtiller Vogel genannt werden muß. Man hört minutenlang nicht einen einzigen Ton von ihm. Die Fa- milien beſtehen aus ſechs bis zwanzig Stück.‟
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Staarglanzvogel. Prachtglanzſtaar. Schuppenglanzſtaar.
Staarglanzvogel, auf dem Oberkopf röthlicherzfarben, auf dem Mantel grün, mit ſchwarzen,
ſeidigglänzenden Flecken an den Federenden, auf Vorderhals, Oberbruſt und Schwanz blau, ſtähl-
glänzend, auf dem übrigen Unterleibe, mit Ausnahme eines weißen Bruſtbandes, roth. —
Der Staarglanzvogel iſt der häufigſte von allen, welchen man im Sudahn begegnet. Jhn trifft
man in allen Steppen, welche mit niederem Buſchwerk beſtanden ſind, in zahlreichen Flügen an; paar-
weiſe bemerkt man ihn äußerſt ſelten. Er bevorzugt entſchieden die Ebene: nach Heuglin kommt er
höchſtens bis zu 4000 Fuß über dem Meere vor; ich meinestheils habe ihn nie in ähnlichen Höhen
angetroffen. Die Lebensweiſe erinnert ebenſowohl an die unſerer Staaren, wie an die unſerer
Droſſeln. Jch habe ſie in meinen „Ergebniſſen u. ſ. w.‟ zu ſchildern verſucht und weiß dem dort
Geſagten kaum etwas Weiteres hinzuzufügen. „Ein Flug dieſer Vögel durchſtreift während des
Tages ein ziemlich weites Gebiet, bald auf verſchiedenen Bäumen ſich ſammelnd, bald wieder laufend
ſich zerſtreuend. Jn den Früh- und Abendſtunden ſetzt ſich die ganze Schar auf einen der höheren
Bäume nieder, und die Männchen ſingen nach Staarenart von dort herab ihr Morgen- oder Abend-
lied. Während des Mittags verbergen ſie ſich ſtill im Gezweig der Bäume, in den übrigen Stunden
des Tages ſchweifen ſie raſtlos umher. Jhr Gang iſt der unſerer Droſſel, und dieſer ähneln ſie
auch darin, daß ſie bei Verfolgung immer auf kleine Strecken dahinfliegen, in einen Buſch ſich bergen,
hier den Verfolger abwarten und wieder davoneilen, wenn derſelbe ſich naht. So lange ſie Nahrung
ſuchen, iſt die ganze Gegend nicht einen Augenblick lang ruhig. Alles lärmt und ſchreit durch einan-
der, und auch während des Fliegens noch ſchreien ſämmtliche Glieder einer Herde laut auf, nicht eben
in der anſprechendſten Weiſe. Jhre große Regſamkeit läßt ſie bald bemerklich werden; ſie wiſſen ſich
jedoch mit ziemlich großer Vorſicht dem Schützen geſchickt zu entziehen und werden, wenn ſie ſich ver-
folgt ſehen, bald ſehr ſchen.‟
Von den Genannten unterſcheidet ſich ein Mitglied der Horde durch zierlichen, etwas gebogenen,
gegen die Spitze hin zuſammengedrückten Schnabel, verhältnißmäßig kurze Flügel, mittellangen
Schwanz, ziemlich ſchwache, aber langzehige Füße und ein ſchuppiges Gefieder, weshalb man es
Schuppenglanzſtaar (Pholidauges) genannt hat. Man kennt nur eine einzige Art (Pholidauges
leucogaster), welche Mittelafrika von der Oſt- bis zur Weſtküſte bewohnt, aber auch noch jenſeits des
rothen Meeres in Arabien gefunden wird.
An Pracht des Gefieders ſteht der Schuppenglanzſtaar keinem anderen Mitgliede ſeiner Familie
nach. Die ganze Oberſeite und der Hals bis zur Bruſt herab ſind purpurblau, wundervoll ins
Violette ſchimmernd, Bruſt und Bauch hingegen weiß. Die Schwingen ſind ſchwärzlichbraun, nach
außen hin violett gerandet. Alle dunkeln Stellen des Gefieders ſchimmern bei gewiſſer Beleuchtung
in kupferfarbigem Metallglanze. Die Farbe der Jris iſt lebhaft braun; der Schnabel und der Fuß
ſind ſchwarz. Die jungen Vögel unterſcheiden ſich auffallend von den alten. Sie ſind auf der Ober-
ſeite heller und dunkler braun gebändert, auf der Unterſeite auf röthlichweißem Grunde braun geſtri-
chelt. Das Männchen iſt 7 bis 7¼ Zoll lang und 12½ bis 12¾ Zoll breit; der Fittig mißt 4 bis
4¼ Zoll, der Schwanz 2½ bis 2¾ Zoll.
Auch über den Schuppenglanzſtaar kann ich nur Das wiederholen, was ich in meinen „Ergeb-
niſſen u. ſ. w.‟ mitgetheilt habe. „Man findet den Vogel in zahlreichen Familien im Gebirge und
zwar in der Tiefebene ſo gut, wie in der Höhe; vom eigentlichen Gebirge ſcheint er ſich jedoch nicht
weit zu entfernen. Er iſt ein echter Baumvogel, welcher nur ſelten auf den Boden herabkommt und
hier immer äußerſt kurze Zeit verweilt. Jn den Nachmittagsſtunden ſammelt auch er ſich, wie unſer
Staar, auf gewiſſen Lieblingsbäumen; aber er ſingt hier nicht, wie er überhaupt ein ziemlich ſtiller
Vogel genannt werden muß. Man hört minutenlang nicht einen einzigen Ton von ihm. Die Fa-
milien beſtehen aus ſechs bis zwanzig Stück.‟
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/333>, abgerufen am 22.11.2024.
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