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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866.

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Königs-, Kragen- und sechsfederiger Paradiesvogel.
dieser vogel einen langen Schnabel, vnd Bein einer zwerchhand lang habe: dann ich, so diesen vogel
zweymal gehabt vnd gesehen, diß falsch seyn gefunden hab ..... Die Könige Marmin in den Jnseln
Moluccis, haben vor wenig jaren die Seelen vntödtlich seyn, angefangen zu glauben, vnd das auß
keinem andern grund, dann dz sie etwan ein sehr schönes vögelein, so nimmer weder auff die Erden,
noch ander ding sitze, vermerkt haben, sondern daß es zu zeiten auß der hohen Lufft auff das Erdtreich
also todt hinab falle. Vnd als die Machumeten, so dann vmb Kaufsmanschatz willen zu jhnen kom-
men, diesen vogel im Paradiß, welches dann das ort der abgestorbenen Seelen were, geboren seyn
bezeugten, da haben die Könige die Machumetische Sect angenommen, darumb daß dieselbige von die-
sem Paradiß viel grosses verhiesse vnd zusagte. Diß vögelein aber nennen sie Mamucodiata, das ist
ein vögelein Gottes, welches sie so für heilig vnd werth halten, dz die Könige mit diesem im Krieg
sicher zu seyn glauben, wenn sie gleich nach jrem Gebrauch vnd Gewonheit im vordersten Glied
stehen."

Jch habe mit aller Absicht diesen alten Fabelkram aufgerührt, weil die Malaien, wie es scheint,
heutigen Tages noch ähnliche Ansichten hegen und deshalb die Bälge der Paradiesvögel zu guten
Preisen aufkaufen.

Zu Doreh wird der Königsparadiesvogel Mamberik genannt, auf Aru heißt er Wowi-
wowi,
zu Ternate Burong-Mati-Kepeng.



Bei andern Paradiesvögeln verlängern sich die Federn des Nackens und des Oberrückens, sowie
die der Brust kragenförmig; dafür aber fehlen ihnen die langen Seitenfedern und die fahnenlosen
Mittelschwanzfedern. Der Kragenparadiesvogel (Lophorina superba) ist schwarz. Die ver-
längerten Federn der Brust sind glänzend stahlgrün, die laugen Schulterfedern liegen in der Ruhe
wie ein Mäntelchen über dem Rücken; sie werden aber aufgerichtet, sobald sich der Vogel in seiner
vollen Pracht zeigen will.

Wahrscheinlich lebt auch dieser Paradiesvogel auf Neuguinea. Er ist aber sehr selten; sogar der
getrocknete Balg wird in so geringer Anzahl zu Markte gebracht, daß Rosenberg trotz seines langen
Aufenthalts in jenen Ländern noch keinen erhalten konnte. Nach seiner Angabe heißt der Vogel bei
den Papuas Soffu.



Einen ebenso schönen als merkwürdigen und seltenen Paradiesvogel hat man ebenfalls zum Ver-
treter einer besondern Sippe (Parotia) erhoben. Bei ihm sind die seitlichen Federn verlängert, jedoch
nicht zerschlissen, wie bei den eigentlichen Bartvögeln; der Schwanz aber ist abgestuft und keine seiner
Federn bartlos. Dafür trägt der Vogel drei langschäftige und nur an der Spitze kurz bebartete
Federn auf jeder Kopfseite hinter dem Ohre und wird deshalb geradezu der sechsfederige
Paradiesvogel
(Parotia sexsetacea oder sexpennis) genannt. Er erreicht Drosselgröße und ist
bis auf ein goldgrünes Brustschild dunkelschwarz.

Das Vaterland ist unbekannt. Er wird nur selten als getrockneter und verstümmelter Balg nach
den Molukken gebracht. Rosenberg hat nicht einmal diesen gesehen.



Wahrscheinlich hat Cabanis Recht, wenn er zu den Paradiesvögeln einige ebenfalls Neuguinea
und den benachbarten Jnseln angehörige Prachtvögel rechnet, welche man bisher ihres dünnen, geboge-
nen Schnabels halber mit den Hopfen vereinigt hat. Die betreffenden Thiere, welche wir Pracht-

Königs-, Kragen- und ſechsfederiger Paradiesvogel.
dieſer vogel einen langen Schnabel, vnd Bein einer zwerchhand lang habe: dann ich, ſo dieſen vogel
zweymal gehabt vnd geſehen, diß falſch ſeyn gefunden hab ..... Die Könige Marmin in den Jnſeln
Moluccis, haben vor wenig jaren die Seelen vntödtlich ſeyn, angefangen zu glauben, vnd das auß
keinem andern grund, dann dz ſie etwan ein ſehr ſchönes vögelein, ſo nimmer weder auff die Erden,
noch ander ding ſitze, vermerkt haben, ſondern daß es zu zeiten auß der hohen Lufft auff das Erdtreich
alſo todt hinab falle. Vnd als die Machumeten, ſo dann vmb Kaufſmanſchatz willen zu jhnen kom-
men, dieſen vogel im Paradiß, welches dann das ort der abgeſtorbenen Seelen were, geboren ſeyn
bezeugten, da haben die Könige die Machumetiſche Sect angenommen, darumb daß dieſelbige von die-
ſem Paradiß viel groſſes verhieſſe vnd zuſagte. Diß vögelein aber nennen ſie Mamucodiata, das iſt
ein vögelein Gottes, welches ſie ſo für heilig vnd werth halten, dz die Könige mit dieſem im Krieg
ſicher zu ſeyn glauben, wenn ſie gleich nach jrem Gebrauch vnd Gewonheit im vorderſten Glied
ſtehen.‟

Jch habe mit aller Abſicht dieſen alten Fabelkram aufgerührt, weil die Malaien, wie es ſcheint,
heutigen Tages noch ähnliche Anſichten hegen und deshalb die Bälge der Paradiesvögel zu guten
Preiſen aufkaufen.

Zu Doreh wird der Königsparadiesvogel Mamberik genannt, auf Aru heißt er Wowi-
wowi,
zu Ternate Burong-Mati-Kepeng.



Bei andern Paradiesvögeln verlängern ſich die Federn des Nackens und des Oberrückens, ſowie
die der Bruſt kragenförmig; dafür aber fehlen ihnen die langen Seitenfedern und die fahnenloſen
Mittelſchwanzfedern. Der Kragenparadiesvogel (Lophorina superba) iſt ſchwarz. Die ver-
längerten Federn der Bruſt ſind glänzend ſtahlgrün, die laugen Schulterfedern liegen in der Ruhe
wie ein Mäntelchen über dem Rücken; ſie werden aber aufgerichtet, ſobald ſich der Vogel in ſeiner
vollen Pracht zeigen will.

Wahrſcheinlich lebt auch dieſer Paradiesvogel auf Neuguinea. Er iſt aber ſehr ſelten; ſogar der
getrocknete Balg wird in ſo geringer Anzahl zu Markte gebracht, daß Roſenberg trotz ſeines langen
Aufenthalts in jenen Ländern noch keinen erhalten konnte. Nach ſeiner Angabe heißt der Vogel bei
den Papuas Soffu.



Einen ebenſo ſchönen als merkwürdigen und ſeltenen Paradiesvogel hat man ebenfalls zum Ver-
treter einer beſondern Sippe (Parotia) erhoben. Bei ihm ſind die ſeitlichen Federn verlängert, jedoch
nicht zerſchliſſen, wie bei den eigentlichen Bartvögeln; der Schwanz aber iſt abgeſtuft und keine ſeiner
Federn bartlos. Dafür trägt der Vogel drei langſchäftige und nur an der Spitze kurz bebartete
Federn auf jeder Kopfſeite hinter dem Ohre und wird deshalb geradezu der ſechsfederige
Paradiesvogel
(Parotia sexsetacea oder sexpennis) genannt. Er erreicht Droſſelgröße und iſt
bis auf ein goldgrünes Bruſtſchild dunkelſchwarz.

Das Vaterland iſt unbekannt. Er wird nur ſelten als getrockneter und verſtümmelter Balg nach
den Molukken gebracht. Roſenberg hat nicht einmal dieſen geſehen.



Wahrſcheinlich hat Cabanis Recht, wenn er zu den Paradiesvögeln einige ebenfalls Neuguinea
und den benachbarten Jnſeln angehörige Prachtvögel rechnet, welche man bisher ihres dünnen, geboge-
nen Schnabels halber mit den Hopfen vereinigt hat. Die betreffenden Thiere, welche wir Pracht-

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[329/0355] Königs-, Kragen- und ſechsfederiger Paradiesvogel. dieſer vogel einen langen Schnabel, vnd Bein einer zwerchhand lang habe: dann ich, ſo dieſen vogel zweymal gehabt vnd geſehen, diß falſch ſeyn gefunden hab ..... Die Könige Marmin in den Jnſeln Moluccis, haben vor wenig jaren die Seelen vntödtlich ſeyn, angefangen zu glauben, vnd das auß keinem andern grund, dann dz ſie etwan ein ſehr ſchönes vögelein, ſo nimmer weder auff die Erden, noch ander ding ſitze, vermerkt haben, ſondern daß es zu zeiten auß der hohen Lufft auff das Erdtreich alſo todt hinab falle. Vnd als die Machumeten, ſo dann vmb Kaufſmanſchatz willen zu jhnen kom- men, dieſen vogel im Paradiß, welches dann das ort der abgeſtorbenen Seelen were, geboren ſeyn bezeugten, da haben die Könige die Machumetiſche Sect angenommen, darumb daß dieſelbige von die- ſem Paradiß viel groſſes verhieſſe vnd zuſagte. Diß vögelein aber nennen ſie Mamucodiata, das iſt ein vögelein Gottes, welches ſie ſo für heilig vnd werth halten, dz die Könige mit dieſem im Krieg ſicher zu ſeyn glauben, wenn ſie gleich nach jrem Gebrauch vnd Gewonheit im vorderſten Glied ſtehen.‟ Jch habe mit aller Abſicht dieſen alten Fabelkram aufgerührt, weil die Malaien, wie es ſcheint, heutigen Tages noch ähnliche Anſichten hegen und deshalb die Bälge der Paradiesvögel zu guten Preiſen aufkaufen. Zu Doreh wird der Königsparadiesvogel Mamberik genannt, auf Aru heißt er Wowi- wowi, zu Ternate Burong-Mati-Kepeng. Bei andern Paradiesvögeln verlängern ſich die Federn des Nackens und des Oberrückens, ſowie die der Bruſt kragenförmig; dafür aber fehlen ihnen die langen Seitenfedern und die fahnenloſen Mittelſchwanzfedern. Der Kragenparadiesvogel (Lophorina superba) iſt ſchwarz. Die ver- längerten Federn der Bruſt ſind glänzend ſtahlgrün, die laugen Schulterfedern liegen in der Ruhe wie ein Mäntelchen über dem Rücken; ſie werden aber aufgerichtet, ſobald ſich der Vogel in ſeiner vollen Pracht zeigen will. Wahrſcheinlich lebt auch dieſer Paradiesvogel auf Neuguinea. Er iſt aber ſehr ſelten; ſogar der getrocknete Balg wird in ſo geringer Anzahl zu Markte gebracht, daß Roſenberg trotz ſeines langen Aufenthalts in jenen Ländern noch keinen erhalten konnte. Nach ſeiner Angabe heißt der Vogel bei den Papuas Soffu. Einen ebenſo ſchönen als merkwürdigen und ſeltenen Paradiesvogel hat man ebenfalls zum Ver- treter einer beſondern Sippe (Parotia) erhoben. Bei ihm ſind die ſeitlichen Federn verlängert, jedoch nicht zerſchliſſen, wie bei den eigentlichen Bartvögeln; der Schwanz aber iſt abgeſtuft und keine ſeiner Federn bartlos. Dafür trägt der Vogel drei langſchäftige und nur an der Spitze kurz bebartete Federn auf jeder Kopfſeite hinter dem Ohre und wird deshalb geradezu der ſechsfederige Paradiesvogel (Parotia sexsetacea oder sexpennis) genannt. Er erreicht Droſſelgröße und iſt bis auf ein goldgrünes Bruſtſchild dunkelſchwarz. Das Vaterland iſt unbekannt. Er wird nur ſelten als getrockneter und verſtümmelter Balg nach den Molukken gebracht. Roſenberg hat nicht einmal dieſen geſehen. Wahrſcheinlich hat Cabanis Recht, wenn er zu den Paradiesvögeln einige ebenfalls Neuguinea und den benachbarten Jnſeln angehörige Prachtvögel rechnet, welche man bisher ihres dünnen, geboge- nen Schnabels halber mit den Hopfen vereinigt hat. Die betreffenden Thiere, welche wir Pracht-

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/355>, abgerufen am 23.11.2024.