aus dem Jnnern nach den Küstenstädten und namentlich nach Bahia gebracht. Einzelne Liebhaber rühmen ihnen nach, daß sie gelehriger seien als ihre Verwandten; ich habe mich aber an unseren Ge- fangenen hiervon nicht überzeugen können. Jm übrigen dürfte über den Vogel wohl kaum etwas Besonderes zu sagen sein.
Mit größerem Rechte als einige der vorhergehenden hat man die hiacintfarbige Arara zum Vertreter einer besonderen Sippe (Anodorhynchus) erhoben, denn der Vogel unterscheidet sich von andern seiner Familie ungefähr in eben demselben Grade wie der Nasenkakadu von seinen Verwand- ten. Der sehr gewölbte Oberschnabel ist von bedeutender Größe, viel stärker als bei den übrigen Papageien, mit auffallendem verlängerten Endhaken, welcher sich sichelförmig über den Unterschnabel herabbiegt. Außerdem ist die Wangengegend im Gegensatz zu andern Araras dicht befiedert, und nur ein kleiner Kreis um das Auge und ein anderer rings um den Unterschnabel sind nackt. Das Ge- fieder ist sehr gleichmäßig ultramarinblau, auf dem Scheitel, dem Nacken, den Flügeln und dem Schwanz etwas dunkler gefärbt, als an Kehle, Brust und Bauch. Unter gewisser Beleuchtung schim- mert es blaßhimmelblau. Die Flügel auf der Unterseite, die Jnnenfahne der Schwingen und die Unterseite des Schwanzes sind mattschwarz, die äußersten oberen Flügeldeckfedern schwarz gesäumt. Der Schnabel ist glänzend schwarz, der Fuß schwarzgrau, der Augenring schwarzbraun und die nackte Stelle ums Auge, wie auch ein schmaler, unbefiederter Rand, welcher sich rings um den Schnabel zieht, dunkelgelb, licht bepudert. Jn der Größe gibt die hiacintfarbige Arara dem Makao wenig oder Nichts nach, ihre Länge beträgt 38 Zoll, wovon auf den Schwanz 22 Zoll zu rechnen sind. Die Fittiglänge beträgt 16 Zoll.
Ueber die Lebensweise der hiacintfarbigen Arara ist wenig bekannt. Wir wissen, daß sie vor- zugsweise im Stromgebiet des Rio de Franzisko gefunden wird und von hier westwärts bis nach dem Amazonenstrom hinauf sich erstreckt. Sie soll nirgends besonders häufig sein und sich niemals zu zahl- reichen Schwärmen verbinden, sondern regelmäßig nur paarweise gefunden werden. Jm Vergleich zu ihren Familienverwandten ist sie sehr wenig scheu, auch viel stiller und ruhiger; wenigstens soll man ihre Stimme nur selten vernehmen. Jn den europäischen Thiergärten sieht man sie stets nur einzeln, in den meisten gar nicht.
Als die nächsten Verwandten der Araras dürfen wir wahrscheinlich die Perikitten oder Keil- schwänze (Conurus) betrachten, viel kleinere Papageien, als die Araras, und von diesen leicht dadurch zu unterscheiden, daß ihre Wangen befiedert sind. Einige haben noch einen nackten Ring um die Augen, während bei den kleineren Arten das Gefieder bis dicht an die Augen heranreicht. Der Schnabel ist verhältnißmäßig stark, aber kurz und breit; die Wachshaut ist leicht befiedert; die Nasen- löcher, welche unmittelbar vor der Stirn sich befinden, sind von borstigen Federn umgeben. Das Gefieder ist kürzer und rundlicher, als bei den Araras, der Schwanz gewöhnlich nur mittellang. Die grüne Färbung ist zur vorherrschenden geworden, die Zeichnung verhältnißmäßig einfach. Doch gibt es auch sehr prachtvoll gefärbte Arten unter ihnen.
Eine solche ist die Garuba der Brasilianer (Conurus luteus), ein prächtiger Vogel von lebhaft dottergelber Farbe, welche nur auf den Schwingen und am Schwanze in grün und schwärzlich über- geht. Der Kopf und die Seiten sind gewöhnlich lebhafter gefärbt, als der übrige Leib. Die Schwin- gen sind auf der Außenfahne grün, an der Spitze aber schwärzlich und ebenso gesäumt; der Schnabel ist horngelbgrau, der Fuß fleischroth, grau überlaufen, die schmale nackte Stelle ums Auge weißlich, der Augenring dunkelorangegelb. Die Länge beträgt 141/2 Zoll, wovon über 6 Zoll auf den Schwanz zu rechnen sind; der Fittig mißt vom Bug bis zur Spitze ungefähr ebensoviel.
Ararauna. Hiacintfarbige Arara. Garuba.
aus dem Jnnern nach den Küſtenſtädten und namentlich nach Bahia gebracht. Einzelne Liebhaber rühmen ihnen nach, daß ſie gelehriger ſeien als ihre Verwandten; ich habe mich aber an unſeren Ge- fangenen hiervon nicht überzeugen können. Jm übrigen dürfte über den Vogel wohl kaum etwas Beſonderes zu ſagen ſein.
Mit größerem Rechte als einige der vorhergehenden hat man die hiacintfarbige Arara zum Vertreter einer beſonderen Sippe (Anodorhynchus) erhoben, denn der Vogel unterſcheidet ſich von andern ſeiner Familie ungefähr in eben demſelben Grade wie der Naſenkakadu von ſeinen Verwand- ten. Der ſehr gewölbte Oberſchnabel iſt von bedeutender Größe, viel ſtärker als bei den übrigen Papageien, mit auffallendem verlängerten Endhaken, welcher ſich ſichelförmig über den Unterſchnabel herabbiegt. Außerdem iſt die Wangengegend im Gegenſatz zu andern Araras dicht befiedert, und nur ein kleiner Kreis um das Auge und ein anderer rings um den Unterſchnabel ſind nackt. Das Ge- fieder iſt ſehr gleichmäßig ultramarinblau, auf dem Scheitel, dem Nacken, den Flügeln und dem Schwanz etwas dunkler gefärbt, als an Kehle, Bruſt und Bauch. Unter gewiſſer Beleuchtung ſchim- mert es blaßhimmelblau. Die Flügel auf der Unterſeite, die Jnnenfahne der Schwingen und die Unterſeite des Schwanzes ſind mattſchwarz, die äußerſten oberen Flügeldeckfedern ſchwarz geſäumt. Der Schnabel iſt glänzend ſchwarz, der Fuß ſchwarzgrau, der Augenring ſchwarzbraun und die nackte Stelle ums Auge, wie auch ein ſchmaler, unbefiederter Rand, welcher ſich rings um den Schnabel zieht, dunkelgelb, licht bepudert. Jn der Größe gibt die hiacintfarbige Arara dem Makao wenig oder Nichts nach, ihre Länge beträgt 38 Zoll, wovon auf den Schwanz 22 Zoll zu rechnen ſind. Die Fittiglänge beträgt 16 Zoll.
Ueber die Lebensweiſe der hiacintfarbigen Arara iſt wenig bekannt. Wir wiſſen, daß ſie vor- zugsweiſe im Stromgebiet des Rio de Franzisko gefunden wird und von hier weſtwärts bis nach dem Amazonenſtrom hinauf ſich erſtreckt. Sie ſoll nirgends beſonders häufig ſein und ſich niemals zu zahl- reichen Schwärmen verbinden, ſondern regelmäßig nur paarweiſe gefunden werden. Jm Vergleich zu ihren Familienverwandten iſt ſie ſehr wenig ſcheu, auch viel ſtiller und ruhiger; wenigſtens ſoll man ihre Stimme nur ſelten vernehmen. Jn den europäiſchen Thiergärten ſieht man ſie ſtets nur einzeln, in den meiſten gar nicht.
Als die nächſten Verwandten der Araras dürfen wir wahrſcheinlich die Perikitten oder Keil- ſchwänze (Conurus) betrachten, viel kleinere Papageien, als die Araras, und von dieſen leicht dadurch zu unterſcheiden, daß ihre Wangen befiedert ſind. Einige haben noch einen nackten Ring um die Augen, während bei den kleineren Arten das Gefieder bis dicht an die Augen heranreicht. Der Schnabel iſt verhältnißmäßig ſtark, aber kurz und breit; die Wachshaut iſt leicht befiedert; die Naſen- löcher, welche unmittelbar vor der Stirn ſich befinden, ſind von borſtigen Federn umgeben. Das Gefieder iſt kürzer und rundlicher, als bei den Araras, der Schwanz gewöhnlich nur mittellang. Die grüne Färbung iſt zur vorherrſchenden geworden, die Zeichnung verhältnißmäßig einfach. Doch gibt es auch ſehr prachtvoll gefärbte Arten unter ihnen.
Eine ſolche iſt die Garuba der Braſilianer (Conurus luteus), ein prächtiger Vogel von lebhaft dottergelber Farbe, welche nur auf den Schwingen und am Schwanze in grün und ſchwärzlich über- geht. Der Kopf und die Seiten ſind gewöhnlich lebhafter gefärbt, als der übrige Leib. Die Schwin- gen ſind auf der Außenfahne grün, an der Spitze aber ſchwärzlich und ebenſo geſäumt; der Schnabel iſt horngelbgrau, der Fuß fleiſchroth, grau überlaufen, die ſchmale nackte Stelle ums Auge weißlich, der Augenring dunkelorangegelb. Die Länge beträgt 14½ Zoll, wovon über 6 Zoll auf den Schwanz zu rechnen ſind; der Fittig mißt vom Bug bis zur Spitze ungefähr ebenſoviel.
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Ararauna. Hiacintfarbige Arara. Garuba.
aus dem Jnnern nach den Küſtenſtädten und namentlich nach Bahia gebracht. Einzelne Liebhaber
rühmen ihnen nach, daß ſie gelehriger ſeien als ihre Verwandten; ich habe mich aber an unſeren Ge-
fangenen hiervon nicht überzeugen können. Jm übrigen dürfte über den Vogel wohl kaum etwas
Beſonderes zu ſagen ſein.
Mit größerem Rechte als einige der vorhergehenden hat man die hiacintfarbige Arara zum
Vertreter einer beſonderen Sippe (Anodorhynchus) erhoben, denn der Vogel unterſcheidet ſich von
andern ſeiner Familie ungefähr in eben demſelben Grade wie der Naſenkakadu von ſeinen Verwand-
ten. Der ſehr gewölbte Oberſchnabel iſt von bedeutender Größe, viel ſtärker als bei den übrigen
Papageien, mit auffallendem verlängerten Endhaken, welcher ſich ſichelförmig über den Unterſchnabel
herabbiegt. Außerdem iſt die Wangengegend im Gegenſatz zu andern Araras dicht befiedert, und nur
ein kleiner Kreis um das Auge und ein anderer rings um den Unterſchnabel ſind nackt. Das Ge-
fieder iſt ſehr gleichmäßig ultramarinblau, auf dem Scheitel, dem Nacken, den Flügeln und dem
Schwanz etwas dunkler gefärbt, als an Kehle, Bruſt und Bauch. Unter gewiſſer Beleuchtung ſchim-
mert es blaßhimmelblau. Die Flügel auf der Unterſeite, die Jnnenfahne der Schwingen und die
Unterſeite des Schwanzes ſind mattſchwarz, die äußerſten oberen Flügeldeckfedern ſchwarz geſäumt. Der
Schnabel iſt glänzend ſchwarz, der Fuß ſchwarzgrau, der Augenring ſchwarzbraun und die nackte
Stelle ums Auge, wie auch ein ſchmaler, unbefiederter Rand, welcher ſich rings um den Schnabel
zieht, dunkelgelb, licht bepudert. Jn der Größe gibt die hiacintfarbige Arara dem Makao wenig
oder Nichts nach, ihre Länge beträgt 38 Zoll, wovon auf den Schwanz 22 Zoll zu rechnen ſind.
Die Fittiglänge beträgt 16 Zoll.
Ueber die Lebensweiſe der hiacintfarbigen Arara iſt wenig bekannt. Wir wiſſen, daß ſie vor-
zugsweiſe im Stromgebiet des Rio de Franzisko gefunden wird und von hier weſtwärts bis nach dem
Amazonenſtrom hinauf ſich erſtreckt. Sie ſoll nirgends beſonders häufig ſein und ſich niemals zu zahl-
reichen Schwärmen verbinden, ſondern regelmäßig nur paarweiſe gefunden werden. Jm Vergleich
zu ihren Familienverwandten iſt ſie ſehr wenig ſcheu, auch viel ſtiller und ruhiger; wenigſtens
ſoll man ihre Stimme nur ſelten vernehmen. Jn den europäiſchen Thiergärten ſieht man ſie ſtets
nur einzeln, in den meiſten gar nicht.
Als die nächſten Verwandten der Araras dürfen wir wahrſcheinlich die Perikitten oder Keil-
ſchwänze (Conurus) betrachten, viel kleinere Papageien, als die Araras, und von dieſen leicht
dadurch zu unterſcheiden, daß ihre Wangen befiedert ſind. Einige haben noch einen nackten Ring um
die Augen, während bei den kleineren Arten das Gefieder bis dicht an die Augen heranreicht. Der
Schnabel iſt verhältnißmäßig ſtark, aber kurz und breit; die Wachshaut iſt leicht befiedert; die Naſen-
löcher, welche unmittelbar vor der Stirn ſich befinden, ſind von borſtigen Federn umgeben. Das
Gefieder iſt kürzer und rundlicher, als bei den Araras, der Schwanz gewöhnlich nur mittellang. Die
grüne Färbung iſt zur vorherrſchenden geworden, die Zeichnung verhältnißmäßig einfach. Doch gibt
es auch ſehr prachtvoll gefärbte Arten unter ihnen.
Eine ſolche iſt die Garuba der Braſilianer (Conurus luteus), ein prächtiger Vogel von lebhaft
dottergelber Farbe, welche nur auf den Schwingen und am Schwanze in grün und ſchwärzlich über-
geht. Der Kopf und die Seiten ſind gewöhnlich lebhafter gefärbt, als der übrige Leib. Die Schwin-
gen ſind auf der Außenfahne grün, an der Spitze aber ſchwärzlich und ebenſo geſäumt; der Schnabel
iſt horngelbgrau, der Fuß fleiſchroth, grau überlaufen, die ſchmale nackte Stelle ums Auge weißlich,
der Augenring dunkelorangegelb. Die Länge beträgt 14½ Zoll, wovon über 6 Zoll auf den
Schwanz zu rechnen ſind; der Fittig mißt vom Bug bis zur Spitze ungefähr ebenſoviel.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/77>, abgerufen am 27.11.2024.
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