Zwei nahe verwandte Arten, der Ohrensteinschmätzer (Saxicola aurita) und der schwarz- kehlige Steinschmätzer (Saxicola stapazina), vertreten ihn in Südeuropa. Der erstere ist 6 Zoll lang, 101/2 Zoll breit, sein Fittig mißt 3 1/3 , sein Schwanz 21/2 Zoll. Das Gefieder der Oberseite ist weißlichgrau, das der Unterseite grauröthlichweiß; ein schmaler Streifen vom Schnabelrande zum Auge und ein länglicher Wangenfleck, welcher dasselbe theilweise umschließt, die Flügel, die mittleren Schwanzfedern und die Spitzen der übrigen sind schwarz. Beim Weibchen sind alle Farben düsterer, mehr rostroth.
Letzterer ist auf der Oberseite, der Brust und dem Bauche rostfarben; die Kehle und die Flügel sind schwarz, die kleinen Deckfedern rostfarben gekantet; der Schwanz ist wie gewöhnlich gezeichnet. Die Jungen beider Arten sind auf Kopf, Hinterhals und Rücken graugilblich, jede Feder durch einen weißen Schaftstrich und einen grauen Spitzenrand gezeichnet; die Unterseite ist schmuzigweiß, auf der
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Der Ohrensteinschmätzer (Saxicola aurita).
Brust graulich mit wenig bemerkbaren graubraunen Spitzeneinfassungen; die Schwung- und Schwanz- federn sind blaßschwarz, die Deckfedern graulich rostfarben gesäumt.
Gegenden, in denen die Steine vorherrschend sind, bilden die Lieblingsplätze der Steinschmätzer. Sie sind selten in fruchtbarem und bebauten Lande, obgleich sie auch hier nicht gänzlich fehlen, finden sich aber bereits da, wo zwischen den Feldern Felsblöcke hervorragen, Steinmauern aufgeschichtet oder Steinhaufen zusammengetragen worden sind. Jn dem steinreichen Schweden, in Süddeutschland, in der Schweiz ist unser Steinschmätzer gemein, in der Höhe wie in der Tiefe, an den Felsenwänden wie im Thal. Jn Skandinavien darf er als einer der letzten Vertreter des Lebens betrachtet werden. Jch habe ihn überall angetroffen, wo ich hinkam, in Lappland ebensowohl, wie zwischen den Gletschern des Galdhöpiggen. Jn den Schweizer Alpen steigt er bis über den Gürtel des Holzwuchses empor und wird zum Dank dafür von den Schweizern "Berguachtigall" genannt.
Die Fänger. Singvögel. Schmätzer.
Zwei nahe verwandte Arten, der Ohrenſteinſchmätzer (Saxicola aurita) und der ſchwarz- kehlige Steinſchmätzer (Saxicola stapazina), vertreten ihn in Südeuropa. Der erſtere iſt 6 Zoll lang, 10½ Zoll breit, ſein Fittig mißt 3⅓, ſein Schwanz 2½ Zoll. Das Gefieder der Oberſeite iſt weißlichgrau, das der Unterſeite grauröthlichweiß; ein ſchmaler Streifen vom Schnabelrande zum Auge und ein länglicher Wangenfleck, welcher daſſelbe theilweiſe umſchließt, die Flügel, die mittleren Schwanzfedern und die Spitzen der übrigen ſind ſchwarz. Beim Weibchen ſind alle Farben düſterer, mehr roſtroth.
Letzterer iſt auf der Oberſeite, der Bruſt und dem Bauche roſtfarben; die Kehle und die Flügel ſind ſchwarz, die kleinen Deckfedern roſtfarben gekantet; der Schwanz iſt wie gewöhnlich gezeichnet. Die Jungen beider Arten ſind auf Kopf, Hinterhals und Rücken graugilblich, jede Feder durch einen weißen Schaftſtrich und einen grauen Spitzenrand gezeichnet; die Unterſeite iſt ſchmuzigweiß, auf der
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Der Ohrenſteinſchmätzer (Saxicola aurita).
Bruſt graulich mit wenig bemerkbaren graubraunen Spitzeneinfaſſungen; die Schwung- und Schwanz- federn ſind blaßſchwarz, die Deckfedern graulich roſtfarben geſäumt.
Gegenden, in denen die Steine vorherrſchend ſind, bilden die Lieblingsplätze der Steinſchmätzer. Sie ſind ſelten in fruchtbarem und bebauten Lande, obgleich ſie auch hier nicht gänzlich fehlen, finden ſich aber bereits da, wo zwiſchen den Feldern Felsblöcke hervorragen, Steinmauern aufgeſchichtet oder Steinhaufen zuſammengetragen worden ſind. Jn dem ſteinreichen Schweden, in Süddeutſchland, in der Schweiz iſt unſer Steinſchmätzer gemein, in der Höhe wie in der Tiefe, an den Felſenwänden wie im Thal. Jn Skandinavien darf er als einer der letzten Vertreter des Lebens betrachtet werden. Jch habe ihn überall angetroffen, wo ich hinkam, in Lappland ebenſowohl, wie zwiſchen den Gletſchern des Galdhöpiggen. Jn den Schweizer Alpen ſteigt er bis über den Gürtel des Holzwuchſes empor und wird zum Dank dafür von den Schweizern „Berguachtigall‟ genannt.
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Die Fänger. Singvögel. Schmätzer.
Zwei nahe verwandte Arten, der Ohrenſteinſchmätzer (Saxicola aurita) und der ſchwarz-
kehlige Steinſchmätzer (Saxicola stapazina), vertreten ihn in Südeuropa. Der erſtere iſt 6 Zoll
lang, 10½ Zoll breit, ſein Fittig mißt 3⅓, ſein Schwanz 2½ Zoll. Das Gefieder der Oberſeite iſt
weißlichgrau, das der Unterſeite grauröthlichweiß; ein ſchmaler Streifen vom Schnabelrande zum
Auge und ein länglicher Wangenfleck, welcher daſſelbe theilweiſe umſchließt, die Flügel, die mittleren
Schwanzfedern und die Spitzen der übrigen ſind ſchwarz. Beim Weibchen ſind alle Farben düſterer,
mehr roſtroth.
Letzterer iſt auf der Oberſeite, der Bruſt und dem Bauche roſtfarben; die Kehle und die Flügel
ſind ſchwarz, die kleinen Deckfedern roſtfarben gekantet; der Schwanz iſt wie gewöhnlich gezeichnet.
Die Jungen beider Arten ſind auf Kopf, Hinterhals und Rücken graugilblich, jede Feder durch einen
weißen Schaftſtrich und einen grauen Spitzenrand gezeichnet; die Unterſeite iſt ſchmuzigweiß, auf der
[Abbildung Der Ohrenſteinſchmätzer (Saxicola aurita).]
Bruſt graulich mit wenig bemerkbaren graubraunen Spitzeneinfaſſungen; die Schwung- und Schwanz-
federn ſind blaßſchwarz, die Deckfedern graulich roſtfarben geſäumt.
Gegenden, in denen die Steine vorherrſchend ſind, bilden die Lieblingsplätze der Steinſchmätzer.
Sie ſind ſelten in fruchtbarem und bebauten Lande, obgleich ſie auch hier nicht gänzlich fehlen, finden
ſich aber bereits da, wo zwiſchen den Feldern Felsblöcke hervorragen, Steinmauern aufgeſchichtet oder
Steinhaufen zuſammengetragen worden ſind. Jn dem ſteinreichen Schweden, in Süddeutſchland, in
der Schweiz iſt unſer Steinſchmätzer gemein, in der Höhe wie in der Tiefe, an den Felſenwänden wie
im Thal. Jn Skandinavien darf er als einer der letzten Vertreter des Lebens betrachtet werden.
Jch habe ihn überall angetroffen, wo ich hinkam, in Lappland ebenſowohl, wie zwiſchen den Gletſchern
des Galdhöpiggen. Jn den Schweizer Alpen ſteigt er bis über den Gürtel des Holzwuchſes empor und
wird zum Dank dafür von den Schweizern „Berguachtigall‟ genannt.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 784. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/828>, abgerufen am 22.11.2024.
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