federn sind durch schmuzig rostgelbe Spitzenflecken, also nicht blos durch lichtere Säume gezeichnet. Die Geschlechter unterscheiden sich ebenfalls nur durch die Größe. Das Gefieder der Jungen zeigt auf der Oberseite gelbliche Längs- und braune Spitzenflecken.
Hinsichtlich des Aufenthalts kommt die Singdrossel mit dem Mistler ziemlich überein. Auch sie bewohnt den größten Theil Europas, brütet jedoch in den meisten Gegenden des Südens nicht, sondern besucht sie nur im Winter. Jm hohen Norden ist sie besonders häufig, aber auch im größten Theile Asiens nicht selten. Gelegentlich ihrer Wanderung erscheint sie ziemlich häufig in Nordwestafrika, seltener im Nordosten des Erdtheils. Jn Deutschland brütet sie in allen größeren Waldungen.
Zu den beiden Genaunten kommen in jedem Winter zwei, eigentlich dem Norden angehörige Arten, welche jedoch schon wiederholt in Deutschland gebrütet haben, die Wachholder- und die Roth- drossel. Man hat sie neuerdings zum Vertreter einer besondern Sippe (Arceuthornis) erheben wollen,
[Abbildung]
Die Rothdrossel (Turdus iliacus). Seite 798.
die Merkmale derselben beschränken sich aber ausschließlich auf die verschiedene Färbung und können deshalb keinen Werth beanspruchen.
Die Wachholderdrossel oder der Krammtsvogel, Ziemer oder Schacker (Turdus pila- ris) ist 10 Zoll lang und 161/2 Zoll breit; der Fittig mißt 51/2, der Schwanz etwas über 4 Zoll. Die Färbung des Gefieders ist ziemlich bunt. Der Kopf, Hinterhals und Bürzel sind aschgrau, der Ober- rücken und die Schultergegend schmuzig kastanienbraun, die Schwung- und Schwanzfedern schwarz, die Schwingen und Flügeldeckfedern an der Außenfahne und an der Spitze aschgrau, die beiden äußersten Steuerfedern weiß gesäumt; der Vorderhals ist dunkelrostgelb, schwarz in die Länge gefleckt; die Seiten der Brust sind braun, die Federn hier weißlich gerandet; der übrige Unterkörper ist weiß. Das Auge ist braun, der Schnabel gelb, der Fuß dunkelbraun. Das Weibchen ist etwas blässer, als das Männchen.
Miſtel-, Sing- und Wachholderdroſſel.
federn ſind durch ſchmuzig roſtgelbe Spitzenflecken, alſo nicht blos durch lichtere Säume gezeichnet. Die Geſchlechter unterſcheiden ſich ebenfalls nur durch die Größe. Das Gefieder der Jungen zeigt auf der Oberſeite gelbliche Längs- und braune Spitzenflecken.
Hinſichtlich des Aufenthalts kommt die Singdroſſel mit dem Miſtler ziemlich überein. Auch ſie bewohnt den größten Theil Europas, brütet jedoch in den meiſten Gegenden des Südens nicht, ſondern beſucht ſie nur im Winter. Jm hohen Norden iſt ſie beſonders häufig, aber auch im größten Theile Aſiens nicht ſelten. Gelegentlich ihrer Wanderung erſcheint ſie ziemlich häufig in Nordweſtafrika, ſeltener im Nordoſten des Erdtheils. Jn Deutſchland brütet ſie in allen größeren Waldungen.
Zu den beiden Genaunten kommen in jedem Winter zwei, eigentlich dem Norden angehörige Arten, welche jedoch ſchon wiederholt in Deutſchland gebrütet haben, die Wachholder- und die Roth- droſſel. Man hat ſie neuerdings zum Vertreter einer beſondern Sippe (Arceuthornis) erheben wollen,
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Die Rothdroſſel (Turdus iliacus). Seite 798.
die Merkmale derſelben beſchränken ſich aber ausſchließlich auf die verſchiedene Färbung und können deshalb keinen Werth beanſpruchen.
Die Wachholderdroſſel oder der Krammtsvogel, Ziemer oder Schacker (Turdus pila- ris) iſt 10 Zoll lang und 16½ Zoll breit; der Fittig mißt 5½, der Schwanz etwas über 4 Zoll. Die Färbung des Gefieders iſt ziemlich bunt. Der Kopf, Hinterhals und Bürzel ſind aſchgrau, der Ober- rücken und die Schultergegend ſchmuzig kaſtanienbraun, die Schwung- und Schwanzfedern ſchwarz, die Schwingen und Flügeldeckfedern an der Außenfahne und an der Spitze aſchgrau, die beiden äußerſten Steuerfedern weiß geſäumt; der Vorderhals iſt dunkelroſtgelb, ſchwarz in die Länge gefleckt; die Seiten der Bruſt ſind braun, die Federn hier weißlich gerandet; der übrige Unterkörper iſt weiß. Das Auge iſt braun, der Schnabel gelb, der Fuß dunkelbraun. Das Weibchen iſt etwas bläſſer, als das Männchen.
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Miſtel-, Sing- und Wachholderdroſſel.
federn ſind durch ſchmuzig roſtgelbe Spitzenflecken, alſo nicht blos durch lichtere Säume gezeichnet.
Die Geſchlechter unterſcheiden ſich ebenfalls nur durch die Größe. Das Gefieder der Jungen zeigt
auf der Oberſeite gelbliche Längs- und braune Spitzenflecken.
Hinſichtlich des Aufenthalts kommt die Singdroſſel mit dem Miſtler ziemlich überein. Auch ſie
bewohnt den größten Theil Europas, brütet jedoch in den meiſten Gegenden des Südens nicht, ſondern
beſucht ſie nur im Winter. Jm hohen Norden iſt ſie beſonders häufig, aber auch im größten Theile
Aſiens nicht ſelten. Gelegentlich ihrer Wanderung erſcheint ſie ziemlich häufig in Nordweſtafrika,
ſeltener im Nordoſten des Erdtheils. Jn Deutſchland brütet ſie in allen größeren Waldungen.
Zu den beiden Genaunten kommen in jedem Winter zwei, eigentlich dem Norden angehörige
Arten, welche jedoch ſchon wiederholt in Deutſchland gebrütet haben, die Wachholder- und die Roth-
droſſel. Man hat ſie neuerdings zum Vertreter einer beſondern Sippe (Arceuthornis) erheben wollen,
[Abbildung Die Rothdroſſel (Turdus iliacus). Seite 798.]
die Merkmale derſelben beſchränken ſich aber ausſchließlich auf die verſchiedene Färbung und können
deshalb keinen Werth beanſpruchen.
Die Wachholderdroſſel oder der Krammtsvogel, Ziemer oder Schacker (Turdus pila-
ris) iſt 10 Zoll lang und 16½ Zoll breit; der Fittig mißt 5½, der Schwanz etwas über 4 Zoll. Die
Färbung des Gefieders iſt ziemlich bunt. Der Kopf, Hinterhals und Bürzel ſind aſchgrau, der Ober-
rücken und die Schultergegend ſchmuzig kaſtanienbraun, die Schwung- und Schwanzfedern ſchwarz,
die Schwingen und Flügeldeckfedern an der Außenfahne und an der Spitze aſchgrau, die beiden
äußerſten Steuerfedern weiß geſäumt; der Vorderhals iſt dunkelroſtgelb, ſchwarz in die Länge
gefleckt; die Seiten der Bruſt ſind braun, die Federn hier weißlich gerandet; der übrige Unterkörper iſt
weiß. Das Auge iſt braun, der Schnabel gelb, der Fuß dunkelbraun. Das Weibchen iſt etwas
bläſſer, als das Männchen.
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 797. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/841>, abgerufen am 22.11.2024.
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