wurde das Räthsel gelöst; denn ich befand mich plötzlich unter mehr als zehntausend Rothdrosseln, welche, von einer außerordentlichen Höhe herabstürzend, auf allen rings um mich stehenden Bäumen auffielen. Jhr Herabstürzen geschah mit solcher Geschwindigkeit, daß ich die Vögel nicht eher sehen konnte, als bis sie auf die Bäume schlugen." Jm Verlaufe der Reise zertheilen sich derartige Schwärme in kleinere Gesellschaften, aber diese stehen unter sich gewissermaßen im Berbande, sodaß unter Umständen mehrere Geviertmeilen von ihnen besetzt sind und jeder größere Busch seinen Bewohner gefunden hat.
Es ist sehr erklärlich, daß der Mensch schon seit alter Zeit diese Wanderscharen aufs eifrigste befehdet hat.
"Inter aves turdus, si quis me judice certet, Inter quadrupedes gloria prima lepus"
singt schon der alte Martial, das vortreffliche Fleisch der Drosseln rühmend. Andere Natur- beobachter des Alterthums versichern, daß dieses Wildpret auch gegen mancherlei Krankheit mit Erfolg gebraucht werden könne und schildern deshalb genau die Art und Weise seiner Zubereitung. Wir dürfen annehmen, daß die armen Drosseln bereits vor Zeiten in derselben Weise gefangen wurden, wie jetzt, wenn man auch damals vielleicht noch keine Vogelheerde oder Schneusen wie heutzutage anwendete. Gegenwärtig kommen die Vogelherde glücklicherweise immermehr in Abnahme; demun- geachtet werden auch in Deutschland noch alljährlich Hunderttausende von Drosseln gefangen und zu Markte gebracht. Jn Jtalien, Spanien und Griechenland stellt den Armen Jedermann nach, und die Anzahl derer, welche dort vernichtet werden, ist kaum zu berechnen. Es wäre verdienstlich, wenn wir das Abschlachten der Drosseln den Südländern überlassen wollten; wenigstens sollte jeder ver- nünftige Waidmann den gefangenen Singdrosseln, den Belebern unserer Wälder, die Freiheit schenken.
Für die Gefangenschaft eignen sich die Drosseln nur dann, wenn man sie in einem großen Gesellschaftsbauer und im Freien halten kann. Jhr volltönender und kräftiger Gesang ist für das enge Zimmer zu stark, und ihre rege Freßlust hat Uebelstände zu Folge, welche auch durch die größte Reinlichkeit nicht gänzlich beseitigt werden können. Jn einem großen, im Freien errichteten Gesell- schaftsbauer aber sind alle Drosseln äußerst liebe Gefangene. Jhre Munterkeit und Regsamkeit wirbt ihnen warme Freunde, und ihr köstlicher Gesang entzückt den Liebhaber dann auch in den ersten Monaten des Jahres, zu welcher Zeit andere Vögel, die Amsel ausgenommen, noch schweigen; denn die gefangenen Drosseln beginnen, wie in der Fremde, so auch im Gebauer, bereits Anfangs Februar mit ihrem Singen.
Als die nächsten Verwandten der Drosseln werden die in Amerika ansässigen Spottdrosseln (Mimi) angesehen, obgleich man vielleicht sagen kann, daß sie gewissen Sängern im engeren Sinne noch näher stehen, als jenen. Sie keunzeichnen sich durch sehr gestreckten Leib, kurze, stark gerundete Flügel, welche nur wenig über die Wurzel des Schwanzes hinabreichen und in denen die dritte, vierte und fünfte Schwinge gleich lang und die längsten sind, einen sehr langen, aber nicht breiten Schwanz, dessen acht Mittelfedern fast gleich lang sind, während die beiden äußersten jederseits sich stufig verkürzen, verhältnißmäßig hochläufige und starke Füße mit kräftigen Zehen, aber schwächlichen Nägeln, durch einen mittellangen Schnabel, welcher dem der Drosseln zwar ähnelt, aber beziehentlich höher und auf der Firste mehr gebogen ist, sowie endlich durch ein weicheres und schlafferes Gefieder.
Wenn man den amerikanischen Forschern unbedingten Glauben schenken wollte, müßte man die Spottdrosseln als die ersten Singvögel der Welt betrachten. Europäische und namentlich deutsche Beobachter, welche die Vogelgesänge ihrer Heimat mit der Amerikas vergleichen können, sind freilich
Die Fänger. Singvögel. Spottdroſſeln.
wurde das Räthſel gelöſt; denn ich befand mich plötzlich unter mehr als zehntauſend Rothdroſſeln, welche, von einer außerordentlichen Höhe herabſtürzend, auf allen rings um mich ſtehenden Bäumen auffielen. Jhr Herabſtürzen geſchah mit ſolcher Geſchwindigkeit, daß ich die Vögel nicht eher ſehen konnte, als bis ſie auf die Bäume ſchlugen.‟ Jm Verlaufe der Reiſe zertheilen ſich derartige Schwärme in kleinere Geſellſchaften, aber dieſe ſtehen unter ſich gewiſſermaßen im Berbande, ſodaß unter Umſtänden mehrere Geviertmeilen von ihnen beſetzt ſind und jeder größere Buſch ſeinen Bewohner gefunden hat.
Es iſt ſehr erklärlich, daß der Menſch ſchon ſeit alter Zeit dieſe Wanderſcharen aufs eifrigſte befehdet hat.
„Inter aves turdus, si quis me judice certet, Inter quadrupedes gloria prima lepus‟
ſingt ſchon der alte Martial, das vortreffliche Fleiſch der Droſſeln rühmend. Andere Natur- beobachter des Alterthums verſichern, daß dieſes Wildpret auch gegen mancherlei Krankheit mit Erfolg gebraucht werden könne und ſchildern deshalb genau die Art und Weiſe ſeiner Zubereitung. Wir dürfen annehmen, daß die armen Droſſeln bereits vor Zeiten in derſelben Weiſe gefangen wurden, wie jetzt, wenn man auch damals vielleicht noch keine Vogelheerde oder Schneuſen wie heutzutage anwendete. Gegenwärtig kommen die Vogelherde glücklicherweiſe immermehr in Abnahme; demun- geachtet werden auch in Deutſchland noch alljährlich Hunderttauſende von Droſſeln gefangen und zu Markte gebracht. Jn Jtalien, Spanien und Griechenland ſtellt den Armen Jedermann nach, und die Anzahl derer, welche dort vernichtet werden, iſt kaum zu berechnen. Es wäre verdienſtlich, wenn wir das Abſchlachten der Droſſeln den Südländern überlaſſen wollten; wenigſtens ſollte jeder ver- nünftige Waidmann den gefangenen Singdroſſeln, den Belebern unſerer Wälder, die Freiheit ſchenken.
Für die Gefangenſchaft eignen ſich die Droſſeln nur dann, wenn man ſie in einem großen Geſellſchaftsbauer und im Freien halten kann. Jhr volltönender und kräftiger Geſang iſt für das enge Zimmer zu ſtark, und ihre rege Freßluſt hat Uebelſtände zu Folge, welche auch durch die größte Reinlichkeit nicht gänzlich beſeitigt werden können. Jn einem großen, im Freien errichteten Geſell- ſchaftsbauer aber ſind alle Droſſeln äußerſt liebe Gefangene. Jhre Munterkeit und Regſamkeit wirbt ihnen warme Freunde, und ihr köſtlicher Geſang entzückt den Liebhaber dann auch in den erſten Monaten des Jahres, zu welcher Zeit andere Vögel, die Amſel ausgenommen, noch ſchweigen; denn die gefangenen Droſſeln beginnen, wie in der Fremde, ſo auch im Gebauer, bereits Anfangs Februar mit ihrem Singen.
Als die nächſten Verwandten der Droſſeln werden die in Amerika anſäſſigen Spottdroſſeln (Mimi) angeſehen, obgleich man vielleicht ſagen kann, daß ſie gewiſſen Sängern im engeren Sinne noch näher ſtehen, als jenen. Sie keunzeichnen ſich durch ſehr geſtreckten Leib, kurze, ſtark gerundete Flügel, welche nur wenig über die Wurzel des Schwanzes hinabreichen und in denen die dritte, vierte und fünfte Schwinge gleich lang und die längſten ſind, einen ſehr langen, aber nicht breiten Schwanz, deſſen acht Mittelfedern faſt gleich lang ſind, während die beiden äußerſten jederſeits ſich ſtufig verkürzen, verhältnißmäßig hochläufige und ſtarke Füße mit kräftigen Zehen, aber ſchwächlichen Nägeln, durch einen mittellangen Schnabel, welcher dem der Droſſeln zwar ähnelt, aber beziehentlich höher und auf der Firſte mehr gebogen iſt, ſowie endlich durch ein weicheres und ſchlafferes Gefieder.
Wenn man den amerikaniſchen Forſchern unbedingten Glauben ſchenken wollte, müßte man die Spottdroſſeln als die erſten Singvögel der Welt betrachten. Europäiſche und namentlich deutſche Beobachter, welche die Vogelgeſänge ihrer Heimat mit der Amerikas vergleichen können, ſind freilich
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Die Fänger. Singvögel. Spottdroſſeln.
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welche, von einer außerordentlichen Höhe herabſtürzend, auf allen rings um mich ſtehenden Bäumen
auffielen. Jhr Herabſtürzen geſchah mit ſolcher Geſchwindigkeit, daß ich die Vögel nicht eher ſehen
konnte, als bis ſie auf die Bäume ſchlugen.‟ Jm Verlaufe der Reiſe zertheilen ſich derartige
Schwärme in kleinere Geſellſchaften, aber dieſe ſtehen unter ſich gewiſſermaßen im Berbande, ſodaß
unter Umſtänden mehrere Geviertmeilen von ihnen beſetzt ſind und jeder größere Buſch ſeinen
Bewohner gefunden hat.
Es iſt ſehr erklärlich, daß der Menſch ſchon ſeit alter Zeit dieſe Wanderſcharen aufs eifrigſte
befehdet hat.
„Inter aves turdus, si quis me judice certet,
Inter quadrupedes gloria prima lepus‟
ſingt ſchon der alte Martial, das vortreffliche Fleiſch der Droſſeln rühmend. Andere Natur-
beobachter des Alterthums verſichern, daß dieſes Wildpret auch gegen mancherlei Krankheit mit Erfolg
gebraucht werden könne und ſchildern deshalb genau die Art und Weiſe ſeiner Zubereitung. Wir
dürfen annehmen, daß die armen Droſſeln bereits vor Zeiten in derſelben Weiſe gefangen wurden,
wie jetzt, wenn man auch damals vielleicht noch keine Vogelheerde oder Schneuſen wie heutzutage
anwendete. Gegenwärtig kommen die Vogelherde glücklicherweiſe immermehr in Abnahme; demun-
geachtet werden auch in Deutſchland noch alljährlich Hunderttauſende von Droſſeln gefangen und zu
Markte gebracht. Jn Jtalien, Spanien und Griechenland ſtellt den Armen Jedermann nach, und
die Anzahl derer, welche dort vernichtet werden, iſt kaum zu berechnen. Es wäre verdienſtlich, wenn
wir das Abſchlachten der Droſſeln den Südländern überlaſſen wollten; wenigſtens ſollte jeder ver-
nünftige Waidmann den gefangenen Singdroſſeln, den Belebern unſerer Wälder, die Freiheit
ſchenken.
Für die Gefangenſchaft eignen ſich die Droſſeln nur dann, wenn man ſie in einem großen
Geſellſchaftsbauer und im Freien halten kann. Jhr volltönender und kräftiger Geſang iſt für das
enge Zimmer zu ſtark, und ihre rege Freßluſt hat Uebelſtände zu Folge, welche auch durch die größte
Reinlichkeit nicht gänzlich beſeitigt werden können. Jn einem großen, im Freien errichteten Geſell-
ſchaftsbauer aber ſind alle Droſſeln äußerſt liebe Gefangene. Jhre Munterkeit und Regſamkeit
wirbt ihnen warme Freunde, und ihr köſtlicher Geſang entzückt den Liebhaber dann auch in den erſten
Monaten des Jahres, zu welcher Zeit andere Vögel, die Amſel ausgenommen, noch ſchweigen; denn
die gefangenen Droſſeln beginnen, wie in der Fremde, ſo auch im Gebauer, bereits Anfangs
Februar mit ihrem Singen.
Als die nächſten Verwandten der Droſſeln werden die in Amerika anſäſſigen Spottdroſſeln
(Mimi) angeſehen, obgleich man vielleicht ſagen kann, daß ſie gewiſſen Sängern im engeren Sinne
noch näher ſtehen, als jenen. Sie keunzeichnen ſich durch ſehr geſtreckten Leib, kurze, ſtark gerundete
Flügel, welche nur wenig über die Wurzel des Schwanzes hinabreichen und in denen die dritte, vierte
und fünfte Schwinge gleich lang und die längſten ſind, einen ſehr langen, aber nicht breiten
Schwanz, deſſen acht Mittelfedern faſt gleich lang ſind, während die beiden äußerſten jederſeits ſich
ſtufig verkürzen, verhältnißmäßig hochläufige und ſtarke Füße mit kräftigen Zehen, aber ſchwächlichen
Nägeln, durch einen mittellangen Schnabel, welcher dem der Droſſeln zwar ähnelt, aber beziehentlich
höher und auf der Firſte mehr gebogen iſt, ſowie endlich durch ein weicheres und ſchlafferes Gefieder.
Wenn man den amerikaniſchen Forſchern unbedingten Glauben ſchenken wollte, müßte man die
Spottdroſſeln als die erſten Singvögel der Welt betrachten. Europäiſche und namentlich deutſche
Beobachter, welche die Vogelgeſänge ihrer Heimat mit der Amerikas vergleichen können, ſind freilich
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 806. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/852>, abgerufen am 22.11.2024.
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