Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866.Cistensänger. am Rande des Meeres, wo das Ufer ganz flach und sumpfig ausläuft und nur mit Gräsern, besondersaber mit der Stachelbinse bewachsen ist, besucht aber auch dort die Getreidefelder und brütet selbst in ihnen; A. von Homeyer beobachtete ihn auf den Balearen ebenfalls in fruchtbarem Getreideland, aber nicht blos in der Ebene, sondern auch auf den Bergen, wo es nur hier und da eine feuchte Stelle gab, sodaß Hausmann's Angabe, "daß ein kleiner, sickernder Quell und ein Streifen Wiese, eine Geviertruthe groß, ihm mitunter schon genüge", sich auch hier vollkommen schon bewahrheitet. Jn Nordwestafrika siedelt er sich, wie wir durch Tristam wissen, auf Wiesen an, und in Jndien bewohnt er, laut Jerdon, jede Oertlichkeit, falls es nur langes Gras, Korn- oder Reisfelder gibt. Unbegreiflich war es mir, zu erfahren, daß die spanischen Vogelkundigen den Cistensänger bisher über- sehen hatten; denn gerade er scheint sich förmlich zu bemühen, die Aufmerksamkeit des Beobachters auf sich zu ziehen. Namentlich während der Brutzeit macht sich das Männchen sehr bemerklich. Es steigt in kurzen Flugabsätzen mit lautem "Zit tit tit" oder, wie Homeyer es ausdrückt, mit "Spia spia" in die Höhe, fliegt dann gewöhnlich lange, fortwährend schreiend, im Bogen hin und her, umschwärmt und umflattert einen Menschen, welcher in seine Nähe kommt, in dieser Weise minuten- lang, obwohl er sich in der Regel in einer bescheidenen Entfernung hält. Jm Grase läuft er ungemein behend umher, sodaß man ihn eben nur mit einer Maus vergleichen kann: angeschossene Alte wissen sich in wenigen Augenblicken so zu verstecken, daß man nicht im Stande ist, sie aufzufinden. Hansmann hat sehr recht, wenn er sagt, daß der Cistensänger etwas von dem Wesen des Zaun- königs habe, sich stets tief in die Gras- oder Binsenbüsche verkrieche und in ihnen so beharrlich ver- weile, daß ihn erst ein Fußstoß gegen den betreffenden Büschel zu vertreiben vermöge. Ganz gegen die Art der Schilf- oder Riedsänger, mit denen er um die Wette an den Halmen auf- und nieder- klettert, bewegt er sich nur in einem kleinen Umkreise und fliegt auch, wenn er aufgescheucht wurde, niemals weit, sondern höchstens über Strecken von wenigen Fußen hinweg. Der erwähnte Ton, welcher dem Cistensänger in Murcia den Namen Tintin und in Algier den Namen Pinkpink verschafft hat, ist der Gesang des Männchens; außerdem vernimmt man nur noch ein leises, kurzes Schwirren, welches Aengstlichkeit ausdrückt, oder ein leises Gekicher, welches der Laut der Zärtlichkeit ist. Das zornig erregte Männchen läßt nach Homeyer's Beobachtungen auch ein weiches "Wüit" oder ein kürzeres "Witt witt" hören, zumal, wenn es sich mit andern seiner Art herumstreitet. Allerlei kleine Käfer, Zweiflügler, Räupchen, kleine Schnecken und ähnliche Thiere bilden die Das Nest, welches wir mehrmals gefunden haben, wurde zuerst von Savi beschrieben. "Eigen- Ciſtenſänger. am Rande des Meeres, wo das Ufer ganz flach und ſumpfig ausläuft und nur mit Gräſern, beſondersaber mit der Stachelbinſe bewachſen iſt, beſucht aber auch dort die Getreidefelder und brütet ſelbſt in ihnen; A. von Homeyer beobachtete ihn auf den Balearen ebenfalls in fruchtbarem Getreideland, aber nicht blos in der Ebene, ſondern auch auf den Bergen, wo es nur hier und da eine feuchte Stelle gab, ſodaß Hausmann’s Angabe, „daß ein kleiner, ſickernder Quell und ein Streifen Wieſe, eine Geviertruthe groß, ihm mitunter ſchon genüge‟, ſich auch hier vollkommen ſchon bewahrheitet. Jn Nordweſtafrika ſiedelt er ſich, wie wir durch Triſtam wiſſen, auf Wieſen an, und in Jndien bewohnt er, laut Jerdon, jede Oertlichkeit, falls es nur langes Gras, Korn- oder Reisfelder gibt. Unbegreiflich war es mir, zu erfahren, daß die ſpaniſchen Vogelkundigen den Ciſtenſänger bisher über- ſehen hatten; denn gerade er ſcheint ſich förmlich zu bemühen, die Aufmerkſamkeit des Beobachters auf ſich zu ziehen. Namentlich während der Brutzeit macht ſich das Männchen ſehr bemerklich. Es ſteigt in kurzen Flugabſätzen mit lautem „Zit tit tit‟ oder, wie Homeyer es ausdrückt, mit „Spia ſpia‟ in die Höhe, fliegt dann gewöhnlich lange, fortwährend ſchreiend, im Bogen hin und her, umſchwärmt und umflattert einen Menſchen, welcher in ſeine Nähe kommt, in dieſer Weiſe minuten- lang, obwohl er ſich in der Regel in einer beſcheidenen Entfernung hält. Jm Graſe läuft er ungemein behend umher, ſodaß man ihn eben nur mit einer Maus vergleichen kann: angeſchoſſene Alte wiſſen ſich in wenigen Augenblicken ſo zu verſtecken, daß man nicht im Stande iſt, ſie aufzufinden. Hansmann hat ſehr recht, wenn er ſagt, daß der Ciſtenſänger etwas von dem Weſen des Zaun- königs habe, ſich ſtets tief in die Gras- oder Binſenbüſche verkrieche und in ihnen ſo beharrlich ver- weile, daß ihn erſt ein Fußſtoß gegen den betreffenden Büſchel zu vertreiben vermöge. Ganz gegen die Art der Schilf- oder Riedſänger, mit denen er um die Wette an den Halmen auf- und nieder- klettert, bewegt er ſich nur in einem kleinen Umkreiſe und fliegt auch, wenn er aufgeſcheucht wurde, niemals weit, ſondern höchſtens über Strecken von wenigen Fußen hinweg. Der erwähnte Ton, welcher dem Ciſtenſänger in Murcia den Namen Tintin und in Algier den Namen Pinkpink verſchafft hat, iſt der Geſang des Männchens; außerdem vernimmt man nur noch ein leiſes, kurzes Schwirren, welches Aengſtlichkeit ausdrückt, oder ein leiſes Gekicher, welches der Laut der Zärtlichkeit iſt. Das zornig erregte Männchen läßt nach Homeyer’s Beobachtungen auch ein weiches „Wüit‟ oder ein kürzeres „Witt witt‟ hören, zumal, wenn es ſich mit andern ſeiner Art herumſtreitet. Allerlei kleine Käfer, Zweiflügler, Räupchen, kleine Schnecken und ähnliche Thiere bilden die Das Neſt, welches wir mehrmals gefunden haben, wurde zuerſt von Savi beſchrieben. „Eigen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0925" n="877"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ciſtenſänger.</hi></fw><lb/> am Rande des Meeres, wo das Ufer ganz flach und ſumpfig ausläuft und nur mit Gräſern, beſonders<lb/> aber mit der Stachelbinſe bewachſen iſt, beſucht aber auch dort die Getreidefelder und brütet ſelbſt in<lb/> ihnen; A. <hi rendition="#g">von Homeyer</hi> beobachtete ihn auf den Balearen ebenfalls in fruchtbarem Getreideland,<lb/> aber nicht blos in der Ebene, ſondern auch auf den Bergen, wo es nur hier und da eine feuchte Stelle<lb/> gab, ſodaß <hi rendition="#g">Hausmann’s</hi> Angabe, „daß ein kleiner, ſickernder Quell und ein Streifen Wieſe, eine<lb/> Geviertruthe groß, ihm mitunter ſchon genüge‟, ſich auch hier vollkommen ſchon bewahrheitet. 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Beim innern Theil des Neſtes herrſcht die Pflanzenwolle vor, und die<lb/> wenigen Spinnwebenfaden, welche ſich darunter befinden, dienen lediglich dazu, die andern Stoffe<lb/> zuſammenzuhalten. An den ſeitlichen und oberen Theilen des Neſtes ſtoßen die beiden Wände, die<lb/> äußere und die innere, unmittelbar an einander, aber an dem untern findet ſich zwiſchen ihnen eine<lb/> mehr oder weniger dichte Schicht, aus kleinen dürren Blättern oder Blüthenkronen beſtehend, welche<lb/> den Boden des Neſtes, auf dem die Eier ruhen ſollen, dicht und weich macht. Jm obern Drittel der<lb/> Wand iſt das runde Eingangsloch angebracht. Der ganze Bau hat die Geſtalt eines länglichrunden<lb/> oder eiförmigen Beutels. Er ſteht in der Mitte eines Gras-, Seggen- oder Binſenbuſches, der<lb/> Boden höchſtens einen halben Fuß über der Erde, an die tragenden Blätter genäht und auf andere,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [877/0925]
Ciſtenſänger.
am Rande des Meeres, wo das Ufer ganz flach und ſumpfig ausläuft und nur mit Gräſern, beſonders
aber mit der Stachelbinſe bewachſen iſt, beſucht aber auch dort die Getreidefelder und brütet ſelbſt in
ihnen; A. von Homeyer beobachtete ihn auf den Balearen ebenfalls in fruchtbarem Getreideland,
aber nicht blos in der Ebene, ſondern auch auf den Bergen, wo es nur hier und da eine feuchte Stelle
gab, ſodaß Hausmann’s Angabe, „daß ein kleiner, ſickernder Quell und ein Streifen Wieſe, eine
Geviertruthe groß, ihm mitunter ſchon genüge‟, ſich auch hier vollkommen ſchon bewahrheitet. Jn
Nordweſtafrika ſiedelt er ſich, wie wir durch Triſtam wiſſen, auf Wieſen an, und in Jndien bewohnt
er, laut Jerdon, jede Oertlichkeit, falls es nur langes Gras, Korn- oder Reisfelder gibt.
Unbegreiflich war es mir, zu erfahren, daß die ſpaniſchen Vogelkundigen den Ciſtenſänger bisher über-
ſehen hatten; denn gerade er ſcheint ſich förmlich zu bemühen, die Aufmerkſamkeit des Beobachters
auf ſich zu ziehen. Namentlich während der Brutzeit macht ſich das Männchen ſehr bemerklich. Es
ſteigt in kurzen Flugabſätzen mit lautem „Zit tit tit‟ oder, wie Homeyer es ausdrückt, mit „Spia
ſpia‟ in die Höhe, fliegt dann gewöhnlich lange, fortwährend ſchreiend, im Bogen hin und her,
umſchwärmt und umflattert einen Menſchen, welcher in ſeine Nähe kommt, in dieſer Weiſe minuten-
lang, obwohl er ſich in der Regel in einer beſcheidenen Entfernung hält. Jm Graſe läuft er
ungemein behend umher, ſodaß man ihn eben nur mit einer Maus vergleichen kann: angeſchoſſene
Alte wiſſen ſich in wenigen Augenblicken ſo zu verſtecken, daß man nicht im Stande iſt, ſie aufzufinden.
Hansmann hat ſehr recht, wenn er ſagt, daß der Ciſtenſänger etwas von dem Weſen des Zaun-
königs habe, ſich ſtets tief in die Gras- oder Binſenbüſche verkrieche und in ihnen ſo beharrlich ver-
weile, daß ihn erſt ein Fußſtoß gegen den betreffenden Büſchel zu vertreiben vermöge. Ganz gegen
die Art der Schilf- oder Riedſänger, mit denen er um die Wette an den Halmen auf- und nieder-
klettert, bewegt er ſich nur in einem kleinen Umkreiſe und fliegt auch, wenn er aufgeſcheucht wurde,
niemals weit, ſondern höchſtens über Strecken von wenigen Fußen hinweg. Der erwähnte Ton,
welcher dem Ciſtenſänger in Murcia den Namen Tintin und in Algier den Namen Pinkpink
verſchafft hat, iſt der Geſang des Männchens; außerdem vernimmt man nur noch ein leiſes, kurzes
Schwirren, welches Aengſtlichkeit ausdrückt, oder ein leiſes Gekicher, welches der Laut der Zärtlichkeit
iſt. Das zornig erregte Männchen läßt nach Homeyer’s Beobachtungen auch ein weiches „Wüit‟
oder ein kürzeres „Witt witt‟ hören, zumal, wenn es ſich mit andern ſeiner Art herumſtreitet.
Allerlei kleine Käfer, Zweiflügler, Räupchen, kleine Schnecken und ähnliche Thiere bilden die
Nahrung unſeres Vögelchens. Die Hauptmenge lieſt er von den Blättern des Graſes oder Getreides
ab, einzelne nimmt er wohl auch vom Grunde auf. Die unverdaulichen Theile gibt er in Gewöllen
wieder von ſich.
Das Neſt, welches wir mehrmals gefunden haben, wurde zuerſt von Savi beſchrieben. „Eigen-
thümlich‟, ſagt dieſer Forſcher, „iſt die Art und Weiſe, in welcher der Vogel die das Neſt umgebenden
Blätter zuſammenfügt und die Wände ſeines Gebäudes feſt und ſtark macht. Jn dem Rande jedes
Blattes nämlich ſticht er kleine Oeffnungen, welche durch einen oder durch mehrere Fädchen zuſammen-
gehalten werden. Dieſe Fäden ſind aus dem Gewebe der Spinnen oder aus Pflanzenwolle gefertigt
und nicht ſehr lang; ſie reichen höchſtens zwei oder dreimal von einem Blatte zum andern. Jhre
Dicke iſt ungleich; ſie ſind hin und wieder aufgezaſert, an andern Stellen auch in zwei oder drei
Abzweigungen getheilt. Beim innern Theil des Neſtes herrſcht die Pflanzenwolle vor, und die
wenigen Spinnwebenfaden, welche ſich darunter befinden, dienen lediglich dazu, die andern Stoffe
zuſammenzuhalten. An den ſeitlichen und oberen Theilen des Neſtes ſtoßen die beiden Wände, die
äußere und die innere, unmittelbar an einander, aber an dem untern findet ſich zwiſchen ihnen eine
mehr oder weniger dichte Schicht, aus kleinen dürren Blättern oder Blüthenkronen beſtehend, welche
den Boden des Neſtes, auf dem die Eier ruhen ſollen, dicht und weich macht. Jm obern Drittel der
Wand iſt das runde Eingangsloch angebracht. Der ganze Bau hat die Geſtalt eines länglichrunden
oder eiförmigen Beutels. Er ſteht in der Mitte eines Gras-, Seggen- oder Binſenbuſches, der
Boden höchſtens einen halben Fuß über der Erde, an die tragenden Blätter genäht und auf andere,
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