Flecken an jeder Seite der Brust; die Schwingen sind braun, grün gesäumt, die Steuerfedern braun, grünlich überflogen, die äußersten weiß an der Spitze. Bei dem Männchen verlängern sich die beiden Mittelfedern des Schwanzes über die anderen; beim Weibchen ist der Schwanz nur zugerundet. Die Länge beträgt 61/2, die Fittiglänge 2, die Schwanzlänge 31/2 Zoll; das Weibchen ist kaum 5, sein Schwanz nur 2 Zoll lang.
Vom Himalaya an bis zum Cap Comorin, auf Ceylon, in Burmah u. s. w. fehlt der Schneider- vogel nirgends, vorausgesetzt, daß die Gegend nicht gänzlich des Baumwuchses entbehrt. Er bewohnt
[Abbildung]
Der Schneidervogel (Orthotomus longicauda).
Gärten, Obstpflanzungen, Hecken, Rohrdickichte und zuweilen auch Waldungen mit mittelhohen Bäumen, lebt gewöhnlich paarweise, zuweilen aber auch in kleinen Familien zusammen, hüpft ohne Unterlaß auf den Zweigen der Bäume und Gebüsche herum und läßt häufig einen lauten Ruf ertönen, welcher wie "tuwi" oder "pretti pretti" klingt. Er ist zutraulich und hält sich gern dicht bei den Häusern auf, wird aber vorsichtig, wenn er sich beobachtet, und scheu, wenn er sich verfolgt sieht.
Seine Nahrung besteht aus verschiedenen Kerbthieren, vorzugsweise aus Ameisen, Cicaden, Raupen und andern Larven, welche er von der Rinde und von den Blättern, nicht selten aber auch
Schneidervogel.
Flecken an jeder Seite der Bruſt; die Schwingen ſind braun, grün geſäumt, die Steuerfedern braun, grünlich überflogen, die äußerſten weiß an der Spitze. Bei dem Männchen verlängern ſich die beiden Mittelfedern des Schwanzes über die anderen; beim Weibchen iſt der Schwanz nur zugerundet. Die Länge beträgt 6½, die Fittiglänge 2, die Schwanzlänge 3½ Zoll; das Weibchen iſt kaum 5, ſein Schwanz nur 2 Zoll lang.
Vom Himalaya an bis zum Cap Comorin, auf Ceylon, in Burmah u. ſ. w. fehlt der Schneider- vogel nirgends, vorausgeſetzt, daß die Gegend nicht gänzlich des Baumwuchſes entbehrt. Er bewohnt
[Abbildung]
Der Schneidervogel (Orthotomus longicauda).
Gärten, Obſtpflanzungen, Hecken, Rohrdickichte und zuweilen auch Waldungen mit mittelhohen Bäumen, lebt gewöhnlich paarweiſe, zuweilen aber auch in kleinen Familien zuſammen, hüpft ohne Unterlaß auf den Zweigen der Bäume und Gebüſche herum und läßt häufig einen lauten Ruf ertönen, welcher wie „tuwi‟ oder „pretti pretti‟ klingt. Er iſt zutraulich und hält ſich gern dicht bei den Häuſern auf, wird aber vorſichtig, wenn er ſich beobachtet, und ſcheu, wenn er ſich verfolgt ſieht.
Seine Nahrung beſteht aus verſchiedenen Kerbthieren, vorzugsweiſe aus Ameiſen, Cicaden, Raupen und andern Larven, welche er von der Rinde und von den Blättern, nicht ſelten aber auch
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Schneidervogel.
Flecken an jeder Seite der Bruſt; die Schwingen ſind braun, grün geſäumt, die Steuerfedern
braun, grünlich überflogen, die äußerſten weiß an der Spitze. Bei dem Männchen verlängern ſich
die beiden Mittelfedern des Schwanzes über die anderen; beim Weibchen iſt der Schwanz
nur zugerundet. Die Länge beträgt 6½, die Fittiglänge 2, die Schwanzlänge 3½ Zoll; das
Weibchen iſt kaum 5, ſein Schwanz nur 2 Zoll lang.
Vom Himalaya an bis zum Cap Comorin, auf Ceylon, in Burmah u. ſ. w. fehlt der Schneider-
vogel nirgends, vorausgeſetzt, daß die Gegend nicht gänzlich des Baumwuchſes entbehrt. Er bewohnt
[Abbildung Der Schneidervogel (Orthotomus longicauda).]
Gärten, Obſtpflanzungen, Hecken, Rohrdickichte und zuweilen auch Waldungen mit mittelhohen
Bäumen, lebt gewöhnlich paarweiſe, zuweilen aber auch in kleinen Familien zuſammen, hüpft ohne
Unterlaß auf den Zweigen der Bäume und Gebüſche herum und läßt häufig einen lauten Ruf
ertönen, welcher wie „tuwi‟ oder „pretti pretti‟ klingt. Er iſt zutraulich und hält ſich gern dicht
bei den Häuſern auf, wird aber vorſichtig, wenn er ſich beobachtet, und ſcheu, wenn er ſich
verfolgt ſieht.
Seine Nahrung beſteht aus verſchiedenen Kerbthieren, vorzugsweiſe aus Ameiſen, Cicaden,
Raupen und andern Larven, welche er von der Rinde und von den Blättern, nicht ſelten aber auch
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 3. Hildburghausen, 1866, S. 879. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben03_1866/927>, abgerufen am 22.11.2024.
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