kopf, ein Halsband und der Oberrücken sind schwarz, die Wangen und die Kehle aschgrau, die Untertheile weiß, seitlich grau oder schwärzlich. Das Auge ist dunkelbraun, der Augenring korallen- roth, die Schwiele aschgrau, der Schnabel an der Spitze blaßkorallenroth, in den Furchen lichter, an der Wurzel blaugrau, im Mundwinkel orangengelb, der Fuß zinnoberroth. Junge Vögel unter- scheiden sich durch den niederen Schnabel und die minder lebhafte Färbung des Gefieders. Die Länge beträgt 12, die Breite 23 bis 231/2, die Fittiglänge 61/4 bis 61/2, die Schwanzlänge 21/2 Zoll.
Der Lund bewohnt die Nordsee, den nördlichen Theil des atlantischen Weltmeeres und das Eis- meer bis zum 80. Grade nördlicher Breite, findet sich dementsprechend an den europäischen Küsten
[Abbildung]
Der Lund oder Wasserscherschnabel(Mormon fratercula). 1/4 der nat. Größe.
ebensowohl als an den asiatischen und amerikanischen, wird jedoch im Norden des stillen Meeres durch eine verwandte Art vertreten. Auf Helgoland brüten noch einige Paare, weiter nach Norden hin werden sie häufiger, und im Eismeere treten sie in wirklich unschätzbarer Menge auf, während des Sommers alle geeigneten Brutplätze zu Hunderttausenden und Millionen bevölkernd. Jn Süd- grönland sollen sie nicht häufig sein, weiter nach Norden hin jedoch zahlreicher werden. Auf der europäischen Seite des Meeres bilden sie den Haupttheil der Bevölkerung aller Vogelberge. Man kann nicht annehmen, daß sie wandern, obwohl sie im Winter sich öfters in südlicheren Gegenden zeigen; denn streng genommen, streichen sie nur von ihrem Brutplatze nach dem hohen Meere hinaus und von diesem wieder nach den Vogelbergen zurück. Dabei kann es allerdings vorkommen, daß sie,
Die Schwimmer. Taucher. Alken.
kopf, ein Halsband und der Oberrücken ſind ſchwarz, die Wangen und die Kehle aſchgrau, die Untertheile weiß, ſeitlich grau oder ſchwärzlich. Das Auge iſt dunkelbraun, der Augenring korallen- roth, die Schwiele aſchgrau, der Schnabel an der Spitze blaßkorallenroth, in den Furchen lichter, an der Wurzel blaugrau, im Mundwinkel orangengelb, der Fuß zinnoberroth. Junge Vögel unter- ſcheiden ſich durch den niederen Schnabel und die minder lebhafte Färbung des Gefieders. Die Länge beträgt 12, die Breite 23 bis 23½, die Fittiglänge 6¼ bis 6½, die Schwanzlänge 2½ Zoll.
Der Lund bewohnt die Nordſee, den nördlichen Theil des atlantiſchen Weltmeeres und das Eis- meer bis zum 80. Grade nördlicher Breite, findet ſich dementſprechend an den europäiſchen Küſten
[Abbildung]
Der Lund oder Waſſerſcherſchnabel(Mormon fratercula). ¼ der nat. Größe.
ebenſowohl als an den aſiatiſchen und amerikaniſchen, wird jedoch im Norden des ſtillen Meeres durch eine verwandte Art vertreten. Auf Helgoland brüten noch einige Paare, weiter nach Norden hin werden ſie häufiger, und im Eismeere treten ſie in wirklich unſchätzbarer Menge auf, während des Sommers alle geeigneten Brutplätze zu Hunderttauſenden und Millionen bevölkernd. Jn Süd- grönland ſollen ſie nicht häufig ſein, weiter nach Norden hin jedoch zahlreicher werden. Auf der europäiſchen Seite des Meeres bilden ſie den Haupttheil der Bevölkerung aller Vogelberge. Man kann nicht annehmen, daß ſie wandern, obwohl ſie im Winter ſich öfters in ſüdlicheren Gegenden zeigen; denn ſtreng genommen, ſtreichen ſie nur von ihrem Brutplatze nach dem hohen Meere hinaus und von dieſem wieder nach den Vogelbergen zurück. Dabei kann es allerdings vorkommen, daß ſie,
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Die Schwimmer. Taucher. Alken.
kopf, ein Halsband und der Oberrücken ſind ſchwarz, die Wangen und die Kehle aſchgrau, die
Untertheile weiß, ſeitlich grau oder ſchwärzlich. Das Auge iſt dunkelbraun, der Augenring korallen-
roth, die Schwiele aſchgrau, der Schnabel an der Spitze blaßkorallenroth, in den Furchen lichter, an
der Wurzel blaugrau, im Mundwinkel orangengelb, der Fuß zinnoberroth. Junge Vögel unter-
ſcheiden ſich durch den niederen Schnabel und die minder lebhafte Färbung des Gefieders. Die Länge
beträgt 12, die Breite 23 bis 23½, die Fittiglänge 6¼ bis 6½, die Schwanzlänge 2½ Zoll.
Der Lund bewohnt die Nordſee, den nördlichen Theil des atlantiſchen Weltmeeres und das Eis-
meer bis zum 80. Grade nördlicher Breite, findet ſich dementſprechend an den europäiſchen Küſten
[Abbildung Der Lund oder Waſſerſcherſchnabel (Mormon fratercula). ¼ der nat. Größe.]
ebenſowohl als an den aſiatiſchen und amerikaniſchen, wird jedoch im Norden des ſtillen Meeres durch
eine verwandte Art vertreten. Auf Helgoland brüten noch einige Paare, weiter nach Norden hin
werden ſie häufiger, und im Eismeere treten ſie in wirklich unſchätzbarer Menge auf, während des
Sommers alle geeigneten Brutplätze zu Hunderttauſenden und Millionen bevölkernd. Jn Süd-
grönland ſollen ſie nicht häufig ſein, weiter nach Norden hin jedoch zahlreicher werden. Auf der
europäiſchen Seite des Meeres bilden ſie den Haupttheil der Bevölkerung aller Vogelberge. Man
kann nicht annehmen, daß ſie wandern, obwohl ſie im Winter ſich öfters in ſüdlicheren Gegenden
zeigen; denn ſtreng genommen, ſtreichen ſie nur von ihrem Brutplatze nach dem hohen Meere hinaus
und von dieſem wieder nach den Vogelbergen zurück. Dabei kann es allerdings vorkommen, daß ſie,
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 958. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/1010>, abgerufen am 22.11.2024.
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