Kopf wird tief eingezogen, und der Schwanz hängt schlaff gerade nach abwärts. Der Flug ist weich und lautlos, sanft schwebend und, so viel ich beobachten konnte, ohne jähe Wendungen. "Während der Zeit der Liebe", sagt Vaillant, "läßt die männliche Narina Laute vernehmen, welche Schmerz auszudrücken scheinen, während der übrigen Zeit des Jahres ist sie sehr schweigsam." Verreaur bestätigt diese Angabe; er nennt die Stimme ein klagendes und lang verhallendes Geschrei. Aber neben diesen Lauten gibt der Vogel auch noch andere zu hören: er besitzt nämlich bauchrednerische Begabung. Nicht selten glaubt man ihn in weiter Ferne, während er in unmittelbarster Nähe sitzt. Diese Angabe kann ich bekräftigen; denn ich habe bestimmt das sonderbare Schwatzen vernommen, ohne mir es anfänglich erklären zu können. Vaillant versichert, daß man die Narina herbeiziehen könne, wenn man den Schrei der Eule nachahme oder auf einem Blatte pfeife, und Dies stimmt recht wohl mit Dem überein, was andere Naturforscher von südamerikanischen Arten beobachteten. Die Nahrung besteht vorzugsweise aus Schmetterlingen, Gespenstschrecken und Fliegen. Verreaur fand übrigens auch, obwohl sehr selten, Käferreste in dem Magen der von ihm erlegten.
Nach Vaillant nistet die Narina in hohlen Bäumen und legt vier fast runde Eier von weißer Farbe, welche aber, so lange sie noch nicht ausgeblasen sind, wegen des durchschimmernden Jnhalts röthlich erscheinen. Verreaur sagt, daß die Anzahl der Eier zwei, selten drei betrage. Die Brut- zeit soll zwanzig Tage währen, das Wachsthum der Jungen ungefähr gleiche Zeit erfordern. Aber auch nach dem Ausfliegen bleiben sie noch längere Zeit bei den Alten.
Ueber die amerikanischen Nageschnäbel sind wir genauer unterrichtet. Man hat die vielen Arten, welche die Westhälfte unserer Erde bewohnen, neuerdings in mehrere Sippen zertheilt; die Unterschiede, welche hervorgehoben wurden, sind aber größtentheils geringfügige. Bei denjenigen Arten, welche man als die Urbilder der Familie betrachtet und Surukus(Trogon) nennt, ist der Schnabel breit und hoch, der Oberkiefer bauchig gewölbt, an der Spitze wenig hakig übergebogen, der Rand gekerbt, der Flügel kurz und stumpf, der Schwanz mittellang, seitlich wie bei den indischen Arten abgestuft, das Gefieder weich, lar und großfedrig.
Azara beschrieb zuerst die Surukua(Trogon Surucua), einen Vogel von 101/4 Zoll Länge, 141/2 Zoll Breite, dessen Fittig 41/2 und dessen Schwanz 3 1/3 Zoll mißt. Das Männchen ist sehr prachtvoll. Kopf und Hals bis zur Brust herab sind blauschwarz; der Rücken ist grün, der Bauch blutroth; die Kopf-, Hals- und Rückenfedern schimmern in Metallfarben, die Kopfseiten stahlblau oder violett, die Rückentheile grünlich, bläulich oder golden. Die Flügeldeckfedern sind fein wellen- förmig schwarz und weiß gezeichnet, auf der Außenfahne schmal, auf der Jnnenfahne breit weiß gesäumt. Die mittleren Steuerfedern sind blau mit schwarzer Spitze, die nächstfolgenden schwarz mit blaugrüner Außenfahne. Die vierte und fünfte jeder Seite sind an der Spitze, die äußerste und sechste an der ganzen Außenfahne weiß. Das Auge ist dunkelroth, der nackte Augenlidrand orangenfarbig, der Schnabel weißlich, der Fuß schwarzgrau. Beim Weibchen ist die Oberseite grau, die Unterseite rosenroth.
Der Pompeo(Trogon viridis) ist auf der Stirn, den Wangen, der Kehle und dem Vorderhalse schwarz, auf dem Scheitel, dem Nacken, den Halsseiten und der Oberbrust prachtvoll stahlblau, grün schillernd, auf dem Rücken, den Schultern und den obersten Flügeldeckfedern erzgrün, welche Färbung auf dem Bürzel ins Bläuliche fällt; der Bauch und Steiß sind lebhaft dottergelb, die äußeren Flügel- deckfedern und Schwingen schwarz, letztere weiß gerandet; die mittleren Schwanzfedern grün mit schwarzem Endsaume, die nächstfolgenden schwarz, außen erzgrün gesäumt, die drei äußersten jeder- seits an der Außenfahne und Spitze weiß. Beim Weibchen ist die Oberseite dunkelgrau, der
Narina. Surukua. Pompeo.
Kopf wird tief eingezogen, und der Schwanz hängt ſchlaff gerade nach abwärts. Der Flug iſt weich und lautlos, ſanft ſchwebend und, ſo viel ich beobachten konnte, ohne jähe Wendungen. „Während der Zeit der Liebe“, ſagt Vaillant, „läßt die männliche Narina Laute vernehmen, welche Schmerz auszudrücken ſcheinen, während der übrigen Zeit des Jahres iſt ſie ſehr ſchweigſam.“ Verreaur beſtätigt dieſe Angabe; er nennt die Stimme ein klagendes und lang verhallendes Geſchrei. Aber neben dieſen Lauten gibt der Vogel auch noch andere zu hören: er beſitzt nämlich bauchredneriſche Begabung. Nicht ſelten glaubt man ihn in weiter Ferne, während er in unmittelbarſter Nähe ſitzt. Dieſe Angabe kann ich bekräftigen; denn ich habe beſtimmt das ſonderbare Schwatzen vernommen, ohne mir es anfänglich erklären zu können. Vaillant verſichert, daß man die Narina herbeiziehen könne, wenn man den Schrei der Eule nachahme oder auf einem Blatte pfeife, und Dies ſtimmt recht wohl mit Dem überein, was andere Naturforſcher von ſüdamerikaniſchen Arten beobachteten. Die Nahrung beſteht vorzugsweiſe aus Schmetterlingen, Geſpenſtſchrecken und Fliegen. Verreaur fand übrigens auch, obwohl ſehr ſelten, Käferreſte in dem Magen der von ihm erlegten.
Nach Vaillant niſtet die Narina in hohlen Bäumen und legt vier faſt runde Eier von weißer Farbe, welche aber, ſo lange ſie noch nicht ausgeblaſen ſind, wegen des durchſchimmernden Jnhalts röthlich erſcheinen. Verreaur ſagt, daß die Anzahl der Eier zwei, ſelten drei betrage. Die Brut- zeit ſoll zwanzig Tage währen, das Wachsthum der Jungen ungefähr gleiche Zeit erfordern. Aber auch nach dem Ausfliegen bleiben ſie noch längere Zeit bei den Alten.
Ueber die amerikaniſchen Nageſchnäbel ſind wir genauer unterrichtet. Man hat die vielen Arten, welche die Weſthälfte unſerer Erde bewohnen, neuerdings in mehrere Sippen zertheilt; die Unterſchiede, welche hervorgehoben wurden, ſind aber größtentheils geringfügige. Bei denjenigen Arten, welche man als die Urbilder der Familie betrachtet und Surukus(Trogon) nennt, iſt der Schnabel breit und hoch, der Oberkiefer bauchig gewölbt, an der Spitze wenig hakig übergebogen, der Rand gekerbt, der Flügel kurz und ſtumpf, der Schwanz mittellang, ſeitlich wie bei den indiſchen Arten abgeſtuft, das Gefieder weich, lar und großfedrig.
Azara beſchrieb zuerſt die Surukua(Trogon Surucua), einen Vogel von 10¼ Zoll Länge, 14½ Zoll Breite, deſſen Fittig 4½ und deſſen Schwanz 3⅓ Zoll mißt. Das Männchen iſt ſehr prachtvoll. Kopf und Hals bis zur Bruſt herab ſind blauſchwarz; der Rücken iſt grün, der Bauch blutroth; die Kopf-, Hals- und Rückenfedern ſchimmern in Metallfarben, die Kopfſeiten ſtahlblau oder violett, die Rückentheile grünlich, bläulich oder golden. Die Flügeldeckfedern ſind fein wellen- förmig ſchwarz und weiß gezeichnet, auf der Außenfahne ſchmal, auf der Jnnenfahne breit weiß geſäumt. Die mittleren Steuerfedern ſind blau mit ſchwarzer Spitze, die nächſtfolgenden ſchwarz mit blaugrüner Außenfahne. Die vierte und fünfte jeder Seite ſind an der Spitze, die äußerſte und ſechste an der ganzen Außenfahne weiß. Das Auge iſt dunkelroth, der nackte Augenlidrand orangenfarbig, der Schnabel weißlich, der Fuß ſchwarzgrau. Beim Weibchen iſt die Oberſeite grau, die Unterſeite roſenroth.
Der Pompeo(Trogon viridis) iſt auf der Stirn, den Wangen, der Kehle und dem Vorderhalſe ſchwarz, auf dem Scheitel, dem Nacken, den Halsſeiten und der Oberbruſt prachtvoll ſtahlblau, grün ſchillernd, auf dem Rücken, den Schultern und den oberſten Flügeldeckfedern erzgrün, welche Färbung auf dem Bürzel ins Bläuliche fällt; der Bauch und Steiß ſind lebhaft dottergelb, die äußeren Flügel- deckfedern und Schwingen ſchwarz, letztere weiß gerandet; die mittleren Schwanzfedern grün mit ſchwarzem Endſaume, die nächſtfolgenden ſchwarz, außen erzgrün geſäumt, die drei äußerſten jeder- ſeits an der Außenfahne und Spitze weiß. Beim Weibchen iſt die Oberſeite dunkelgrau, der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0205"n="185"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Narina. Surukua. Pompeo.</hi></fw><lb/>
Kopf wird tief eingezogen, und der Schwanz hängt ſchlaff gerade nach abwärts. Der Flug iſt weich<lb/>
und lautlos, ſanft ſchwebend und, ſo viel ich beobachten konnte, ohne jähe Wendungen. „Während<lb/>
der Zeit der Liebe“, ſagt <hirendition="#g">Vaillant,</hi>„läßt die männliche Narina Laute vernehmen, welche Schmerz<lb/>
auszudrücken ſcheinen, während der übrigen Zeit des Jahres iſt ſie ſehr ſchweigſam.“<hirendition="#g">Verreaur</hi><lb/>
beſtätigt dieſe Angabe; er nennt die Stimme ein klagendes und lang verhallendes Geſchrei. Aber<lb/>
neben dieſen Lauten gibt der Vogel auch noch andere zu hören: er beſitzt nämlich bauchredneriſche<lb/>
Begabung. Nicht ſelten glaubt man ihn in weiter Ferne, während er in unmittelbarſter Nähe ſitzt.<lb/>
Dieſe Angabe kann ich bekräftigen; denn ich habe beſtimmt das ſonderbare Schwatzen vernommen,<lb/>
ohne mir es anfänglich erklären zu können. <hirendition="#g">Vaillant</hi> verſichert, daß man die Narina herbeiziehen<lb/>
könne, wenn man den Schrei der Eule nachahme oder auf einem Blatte pfeife, und Dies ſtimmt recht<lb/>
wohl mit Dem überein, was andere Naturforſcher von ſüdamerikaniſchen Arten beobachteten. Die<lb/>
Nahrung beſteht vorzugsweiſe aus Schmetterlingen, Geſpenſtſchrecken und Fliegen. <hirendition="#g">Verreaur</hi> fand<lb/>
übrigens auch, obwohl ſehr ſelten, Käferreſte in dem Magen der von ihm erlegten.</p><lb/><p>Nach <hirendition="#g">Vaillant</hi> niſtet die Narina in hohlen Bäumen und legt vier faſt runde Eier von weißer<lb/>
Farbe, welche aber, ſo lange ſie noch nicht ausgeblaſen ſind, wegen des durchſchimmernden Jnhalts<lb/>
röthlich erſcheinen. <hirendition="#g">Verreaur</hi>ſagt, daß die Anzahl der Eier zwei, ſelten drei betrage. Die Brut-<lb/>
zeit ſoll zwanzig Tage währen, das Wachsthum der Jungen ungefähr gleiche Zeit erfordern. Aber<lb/>
auch nach dem Ausfliegen bleiben ſie noch längere Zeit bei den Alten.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Ueber die amerikaniſchen Nageſchnäbel ſind wir genauer unterrichtet. Man hat die vielen Arten,<lb/>
welche die Weſthälfte unſerer Erde bewohnen, neuerdings in mehrere Sippen zertheilt; die Unterſchiede,<lb/>
welche hervorgehoben wurden, ſind aber größtentheils geringfügige. Bei denjenigen Arten, welche man<lb/>
als die Urbilder der Familie betrachtet und <hirendition="#g">Surukus</hi><hirendition="#aq">(Trogon)</hi> nennt, iſt der Schnabel breit und<lb/>
hoch, der Oberkiefer bauchig gewölbt, an der Spitze wenig hakig übergebogen, der Rand gekerbt, der<lb/>
Flügel kurz und ſtumpf, der Schwanz mittellang, ſeitlich wie bei den indiſchen Arten abgeſtuft, das<lb/>
Gefieder weich, lar und großfedrig.</p><lb/><p><hirendition="#g">Azara</hi> beſchrieb zuerſt die <hirendition="#g">Surukua</hi><hirendition="#aq">(Trogon Surucua),</hi> einen Vogel von 10¼ Zoll Länge,<lb/>
14½ Zoll Breite, deſſen Fittig 4½ und deſſen Schwanz 3⅓ Zoll mißt. Das Männchen iſt ſehr<lb/>
prachtvoll. Kopf und Hals bis zur Bruſt herab ſind blauſchwarz; der Rücken iſt grün, der Bauch<lb/>
blutroth; die Kopf-, Hals- und Rückenfedern ſchimmern in Metallfarben, die Kopfſeiten ſtahlblau<lb/>
oder violett, die Rückentheile grünlich, bläulich oder golden. Die Flügeldeckfedern ſind fein wellen-<lb/>
förmig ſchwarz und weiß gezeichnet, auf der Außenfahne ſchmal, auf der Jnnenfahne breit weiß geſäumt.<lb/>
Die mittleren Steuerfedern ſind blau mit ſchwarzer Spitze, die nächſtfolgenden ſchwarz mit blaugrüner<lb/>
Außenfahne. Die vierte und fünfte jeder Seite ſind an der Spitze, die äußerſte und ſechste an<lb/>
der ganzen Außenfahne weiß. Das Auge iſt dunkelroth, der nackte Augenlidrand orangenfarbig, der<lb/>
Schnabel weißlich, der Fuß ſchwarzgrau. Beim Weibchen iſt die Oberſeite grau, die Unterſeite<lb/>
roſenroth.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Pompeo</hi><hirendition="#aq">(Trogon viridis)</hi> iſt auf der Stirn, den Wangen, der Kehle und dem Vorderhalſe<lb/>ſchwarz, auf dem Scheitel, dem Nacken, den Halsſeiten und der Oberbruſt prachtvoll ſtahlblau, grün<lb/>ſchillernd, auf dem Rücken, den Schultern und den oberſten Flügeldeckfedern erzgrün, welche Färbung<lb/>
auf dem Bürzel ins Bläuliche fällt; der Bauch und Steiß ſind lebhaft dottergelb, die äußeren Flügel-<lb/>
deckfedern und Schwingen ſchwarz, letztere weiß gerandet; die mittleren Schwanzfedern grün mit<lb/>ſchwarzem Endſaume, die nächſtfolgenden ſchwarz, außen erzgrün geſäumt, die drei äußerſten jeder-<lb/>ſeits an der Außenfahne und Spitze weiß. Beim Weibchen iſt die Oberſeite dunkelgrau, der<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[185/0205]
Narina. Surukua. Pompeo.
Kopf wird tief eingezogen, und der Schwanz hängt ſchlaff gerade nach abwärts. Der Flug iſt weich
und lautlos, ſanft ſchwebend und, ſo viel ich beobachten konnte, ohne jähe Wendungen. „Während
der Zeit der Liebe“, ſagt Vaillant, „läßt die männliche Narina Laute vernehmen, welche Schmerz
auszudrücken ſcheinen, während der übrigen Zeit des Jahres iſt ſie ſehr ſchweigſam.“ Verreaur
beſtätigt dieſe Angabe; er nennt die Stimme ein klagendes und lang verhallendes Geſchrei. Aber
neben dieſen Lauten gibt der Vogel auch noch andere zu hören: er beſitzt nämlich bauchredneriſche
Begabung. Nicht ſelten glaubt man ihn in weiter Ferne, während er in unmittelbarſter Nähe ſitzt.
Dieſe Angabe kann ich bekräftigen; denn ich habe beſtimmt das ſonderbare Schwatzen vernommen,
ohne mir es anfänglich erklären zu können. Vaillant verſichert, daß man die Narina herbeiziehen
könne, wenn man den Schrei der Eule nachahme oder auf einem Blatte pfeife, und Dies ſtimmt recht
wohl mit Dem überein, was andere Naturforſcher von ſüdamerikaniſchen Arten beobachteten. Die
Nahrung beſteht vorzugsweiſe aus Schmetterlingen, Geſpenſtſchrecken und Fliegen. Verreaur fand
übrigens auch, obwohl ſehr ſelten, Käferreſte in dem Magen der von ihm erlegten.
Nach Vaillant niſtet die Narina in hohlen Bäumen und legt vier faſt runde Eier von weißer
Farbe, welche aber, ſo lange ſie noch nicht ausgeblaſen ſind, wegen des durchſchimmernden Jnhalts
röthlich erſcheinen. Verreaur ſagt, daß die Anzahl der Eier zwei, ſelten drei betrage. Die Brut-
zeit ſoll zwanzig Tage währen, das Wachsthum der Jungen ungefähr gleiche Zeit erfordern. Aber
auch nach dem Ausfliegen bleiben ſie noch längere Zeit bei den Alten.
Ueber die amerikaniſchen Nageſchnäbel ſind wir genauer unterrichtet. Man hat die vielen Arten,
welche die Weſthälfte unſerer Erde bewohnen, neuerdings in mehrere Sippen zertheilt; die Unterſchiede,
welche hervorgehoben wurden, ſind aber größtentheils geringfügige. Bei denjenigen Arten, welche man
als die Urbilder der Familie betrachtet und Surukus (Trogon) nennt, iſt der Schnabel breit und
hoch, der Oberkiefer bauchig gewölbt, an der Spitze wenig hakig übergebogen, der Rand gekerbt, der
Flügel kurz und ſtumpf, der Schwanz mittellang, ſeitlich wie bei den indiſchen Arten abgeſtuft, das
Gefieder weich, lar und großfedrig.
Azara beſchrieb zuerſt die Surukua (Trogon Surucua), einen Vogel von 10¼ Zoll Länge,
14½ Zoll Breite, deſſen Fittig 4½ und deſſen Schwanz 3⅓ Zoll mißt. Das Männchen iſt ſehr
prachtvoll. Kopf und Hals bis zur Bruſt herab ſind blauſchwarz; der Rücken iſt grün, der Bauch
blutroth; die Kopf-, Hals- und Rückenfedern ſchimmern in Metallfarben, die Kopfſeiten ſtahlblau
oder violett, die Rückentheile grünlich, bläulich oder golden. Die Flügeldeckfedern ſind fein wellen-
förmig ſchwarz und weiß gezeichnet, auf der Außenfahne ſchmal, auf der Jnnenfahne breit weiß geſäumt.
Die mittleren Steuerfedern ſind blau mit ſchwarzer Spitze, die nächſtfolgenden ſchwarz mit blaugrüner
Außenfahne. Die vierte und fünfte jeder Seite ſind an der Spitze, die äußerſte und ſechste an
der ganzen Außenfahne weiß. Das Auge iſt dunkelroth, der nackte Augenlidrand orangenfarbig, der
Schnabel weißlich, der Fuß ſchwarzgrau. Beim Weibchen iſt die Oberſeite grau, die Unterſeite
roſenroth.
Der Pompeo (Trogon viridis) iſt auf der Stirn, den Wangen, der Kehle und dem Vorderhalſe
ſchwarz, auf dem Scheitel, dem Nacken, den Halsſeiten und der Oberbruſt prachtvoll ſtahlblau, grün
ſchillernd, auf dem Rücken, den Schultern und den oberſten Flügeldeckfedern erzgrün, welche Färbung
auf dem Bürzel ins Bläuliche fällt; der Bauch und Steiß ſind lebhaft dottergelb, die äußeren Flügel-
deckfedern und Schwingen ſchwarz, letztere weiß gerandet; die mittleren Schwanzfedern grün mit
ſchwarzem Endſaume, die nächſtfolgenden ſchwarz, außen erzgrün geſäumt, die drei äußerſten jeder-
ſeits an der Außenfahne und Spitze weiß. Beim Weibchen iſt die Oberſeite dunkelgrau, der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/205>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.