rothbraun; die Flügelbinde blaugrau und die breite Schwanzendbinde weißgrau; auch sind die Federn der Kopfhaube nicht einfach zerschlissen, sondern am Ende mit kleinen Fahnen besetzt, welche die Gestalt länglicher Dreiecke zeigen. Das Auge ist zinnoberroth, der Fuß fleischfarbig. Die Länge der erst- genannten beträgt 28, die Fittiglänge 141/2, die Schwanzlänge 10 Zoll. Die Fächertaube ist noch etwas größer.
Schon im Jahre 1699 sah der alte Dampier, wie Wallace nachweist, die Kronentaube in ihrer Heimat; später wurden viele nach Ostindien und den Sundainseln ausgeführt und hier auf den Höfen wie Hühner gehalten. Mehrere kamen auch nach Holland und zierten hier die Sammlungen
[Abbildung]
Die Fächertaube(Goura Victoriae).
reicher Liebhaber. Doch wußten wir bis in die neueste Zeit so gut als Nichts über ihr Freileben, und auch heutigen Tags noch ist unsere Kenntniß hiervon sehr dürftig: erst Rosenberg und Wallace haben uns Einiges mitgetheilt.
"Die Kronentaube", sagt der Erstere, "lebt in Menge auf der Küste von Neuguinea, sowie auf den Jnseln Waigin, Salawati und Misool. Jn ihrer Lebensweise ähnelt sie den Fasanen, streicht in kleinen Trupps im Walde herum und hält sich gern auf dem Boden." ... "Jn Neuguinea", bemerkt der Letztere, "gestattet das, Fehlen von fleischfressenden Säugethieren, die
Kronen- und Fächertaube.
rothbraun; die Flügelbinde blaugrau und die breite Schwanzendbinde weißgrau; auch ſind die Federn der Kopfhaube nicht einfach zerſchliſſen, ſondern am Ende mit kleinen Fahnen beſetzt, welche die Geſtalt länglicher Dreiecke zeigen. Das Auge iſt zinnoberroth, der Fuß fleiſchfarbig. Die Länge der erſt- genannten beträgt 28, die Fittiglänge 14½, die Schwanzlänge 10 Zoll. Die Fächertaube iſt noch etwas größer.
Schon im Jahre 1699 ſah der alte Dampier, wie Wallace nachweiſt, die Kronentaube in ihrer Heimat; ſpäter wurden viele nach Oſtindien und den Sundainſeln ausgeführt und hier auf den Höfen wie Hühner gehalten. Mehrere kamen auch nach Holland und zierten hier die Sammlungen
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Die Fächertaube(Goura Victoriae).
reicher Liebhaber. Doch wußten wir bis in die neueſte Zeit ſo gut als Nichts über ihr Freileben, und auch heutigen Tags noch iſt unſere Kenntniß hiervon ſehr dürftig: erſt Roſenberg und Wallace haben uns Einiges mitgetheilt.
„Die Kronentaube“, ſagt der Erſtere, „lebt in Menge auf der Küſte von Neuguinea, ſowie auf den Jnſeln Waigin, Salawati und Miſool. Jn ihrer Lebensweiſe ähnelt ſie den Faſanen, ſtreicht in kleinen Trupps im Walde herum und hält ſich gern auf dem Boden.“ ... „Jn Neuguinea“, bemerkt der Letztere, „geſtattet das, Fehlen von fleiſchfreſſenden Säugethieren, die
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Kronen- und Fächertaube.
rothbraun; die Flügelbinde blaugrau und die breite Schwanzendbinde weißgrau; auch ſind die Federn
der Kopfhaube nicht einfach zerſchliſſen, ſondern am Ende mit kleinen Fahnen beſetzt, welche die Geſtalt
länglicher Dreiecke zeigen. Das Auge iſt zinnoberroth, der Fuß fleiſchfarbig. Die Länge der erſt-
genannten beträgt 28, die Fittiglänge 14½, die Schwanzlänge 10 Zoll. Die Fächertaube iſt noch
etwas größer.
Schon im Jahre 1699 ſah der alte Dampier, wie Wallace nachweiſt, die Kronentaube in
ihrer Heimat; ſpäter wurden viele nach Oſtindien und den Sundainſeln ausgeführt und hier auf den
Höfen wie Hühner gehalten. Mehrere kamen auch nach Holland und zierten hier die Sammlungen
[Abbildung Die Fächertaube (Goura Victoriae).]
reicher Liebhaber. Doch wußten wir bis in die neueſte Zeit ſo gut als Nichts über ihr Freileben,
und auch heutigen Tags noch iſt unſere Kenntniß hiervon ſehr dürftig: erſt Roſenberg und
Wallace haben uns Einiges mitgetheilt.
„Die Kronentaube“, ſagt der Erſtere, „lebt in Menge auf der Küſte von Neuguinea, ſowie auf
den Jnſeln Waigin, Salawati und Miſool. Jn ihrer Lebensweiſe ähnelt ſie den Faſanen,
ſtreicht in kleinen Trupps im Walde herum und hält ſich gern auf dem Boden.“ ... „Jn
Neuguinea“, bemerkt der Letztere, „geſtattet das, Fehlen von fleiſchfreſſenden Säugethieren, die
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/321>, abgerufen am 17.09.2024.
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