in den Gebirgswaldungen der Jnsel häufig sein. Nach Versicherung der Eingeborenen lebt er in Vielehigkeit. So lange ihn die Liebe nicht erregt, beträgt er sich in Gang und Haltung ganz wie der Pfau: die schönen Flügel werden dem Leibe eng angeschlossen und der Schwanz wagrecht aus- gestreckt. Während der Paarungszeit aber sieht man das Männchen mit ausgebreiteten, bis zum Boden niedergedrückten Flügeln auf den Waldblößen balzend umherstolziren und vernimmt einen eigenthümlich schnurrenden Laut, welcher die Hennen herbeilocken soll und mit dem Rufe "Kuau", von dem sein Name ein Klangbild ist, keine Aehnlichkeit hat. Die Henne soll sieben bis zehn weiße, denen einer Gans an Größe etwas nachstehende Eier in ein kunstloses, im dichtesten Gebüsch ver- borgenes Nest legen; ich selbst habe sie nie gesehen."
"Jn der Freiheit nährt sich der Kuau von Kerbthieren, Schnecken, Würmern, Blattknospen und Sämereien. Meine Gefangenen zogen gebrühten Reis jeder anderen Nahrung vor. Das Wildpret ist äußerst schmackhaft."
Der Argusfasan (Argus giganteus) unterscheidet sich von allen bekannten Vögeln dadurch, daß die Federn des Ober- und Vorderarmes außerordentlich verlängert, nach der Spitze zu verbreitert, dabei weichschäftig, aber hartfahnig, die Handschwingen hingegen sehr kurz sind. Der Schnabel ist seitlich zusammengedrückt, ziemlich lang, etwas gewölbt, gegen die Spitze gekrümmt, an der Wurzel nackt, der Fuß lang, schwach und nicht mit Sporen bewehrt, der Schwanz, welcher aus zwölf sehr breiten Federn gebildet wird, ungemein lang und stark abgestuft, weil sich namentlich die beiden mittleren Federn auffallend über die anderen verlängern; die Kopfseiten und der Hals sind unbefiedert oder wenigstens nur mit einzelnen schwarzen Haaren dünn besetzt, die Stirn, der Scheitel und das Hinterhaupt dagegen mit kleinen sammtartigen Federn bekleidet. Das Gefieder zeichnet sich weniger durch Pracht der Farben als durch Zierlichkeit der Zeichnung aus. Die kurzen Scheitelfedern sind sammtschwarz, die haarartigen des Hinterhalses gelb und schwarz gestreift, die Nacken- und Oberrücken- federn auf bisterbraunem Grunde lichtgelb geperlt und gestreift, die des Mittelrückens auf gelbgrauem Grunde mit runden, dunkelbraunen Tüpfeln gezeichnet, die der Unterseite ziemlich gleichmäßig roth- braun, schwarz und lichtgelb gebändert und gewellt. Auf der Außenfahne der Armschwingen stehen längliche, dunkelbraune, von einem lichteren Hofe umgebene Tüpfel in dichter Reihe auf grauröth- lichem Grunde; der Wurzeltheil der Jnnenfahne ist zunächst dem Schafte auf graurothem Grunde fein weiß gepunktet, im übrigen wie die Außenfahne gezeichnet. Auf den langen Oberarmdeckfedern herrscht ein schönes dunkles Rothbraun als Grundfärbung vor; hellgrauröthliche Streifen, welche rothbraune, von einem dunklen Hofe umgebene Punktreihen zwischen sich aufnehmen, gilblichweiße Flecken, Linien und Schmitzen, bräunlichrothe Netzbänder und endlich große schillernde, dunkelbe- grenzte, lichtgesäumte Augenflecken bilden die Zeichnung. Diese Augenflecken stehen hart am Schafte auf der Außenfahne und treten auf den Unterarmfedern deutlicher hervor als auf den Schulterfedern, wo sie durch die Außenfahne verdeckt werden. Die längsten Schwanzfedern sind schwarz, die Schäfte innen aschgrau, außen rothbraun, beide Fahnen mit weißen, von einem schwarzen Hofe umgebenen Flecken geziert; die übrigen Steuerfedern ähneln ihnen, nur daß sich die kleineren Flecken mehr in Reihen ordnen und dichter stehen. Beim lebenden Vogel sind, nach Rosenberg, Kopf und Hals, soweit sie nackt, hellaschblau und die Füße roth. Die Länge beträgt 51/2 -- 6 Fuß, wovon die Mittelschwanzfedern 4 Fuß wegnehmen, die Länge des eigentlichen Fittigs 17 Zoll, die der längsten Unterarmfedern aber 281/2 Zoll.
Die Henne ist bedeutend kleiner und viel einfacher gestaltet und gezeichnet. Die Federn des Kopfes sind schwarz und gelb gebändert, die der Oberbrust und des Nackens schön rothbraun und deutlich schwarz gewellt, die der übrigen Oberseite braungelb und schwarz gebändert, die der Unter- seite lichtbraun, schwarz und gelb in die Quere gewellt, die Handschwingen auf braunem Grunde schwarz marmorirt, die Unter- und Oberarmfedern auf schwarzem Grunde mit vielfach verschlungenen
Argusfaſan.
in den Gebirgswaldungen der Jnſel häufig ſein. Nach Verſicherung der Eingeborenen lebt er in Vielehigkeit. So lange ihn die Liebe nicht erregt, beträgt er ſich in Gang und Haltung ganz wie der Pfau: die ſchönen Flügel werden dem Leibe eng angeſchloſſen und der Schwanz wagrecht aus- geſtreckt. Während der Paarungszeit aber ſieht man das Männchen mit ausgebreiteten, bis zum Boden niedergedrückten Flügeln auf den Waldblößen balzend umherſtolziren und vernimmt einen eigenthümlich ſchnurrenden Laut, welcher die Hennen herbeilocken ſoll und mit dem Rufe „Kuau“, von dem ſein Name ein Klangbild iſt, keine Aehnlichkeit hat. Die Henne ſoll ſieben bis zehn weiße, denen einer Gans an Größe etwas nachſtehende Eier in ein kunſtloſes, im dichteſten Gebüſch ver- borgenes Neſt legen; ich ſelbſt habe ſie nie geſehen.“
„Jn der Freiheit nährt ſich der Kuau von Kerbthieren, Schnecken, Würmern, Blattknospen und Sämereien. Meine Gefangenen zogen gebrühten Reis jeder anderen Nahrung vor. Das Wildpret iſt äußerſt ſchmackhaft.“
Der Argusfaſan (Argus giganteus) unterſcheidet ſich von allen bekannten Vögeln dadurch, daß die Federn des Ober- und Vorderarmes außerordentlich verlängert, nach der Spitze zu verbreitert, dabei weichſchäftig, aber hartfahnig, die Handſchwingen hingegen ſehr kurz ſind. Der Schnabel iſt ſeitlich zuſammengedrückt, ziemlich lang, etwas gewölbt, gegen die Spitze gekrümmt, an der Wurzel nackt, der Fuß lang, ſchwach und nicht mit Sporen bewehrt, der Schwanz, welcher aus zwölf ſehr breiten Federn gebildet wird, ungemein lang und ſtark abgeſtuft, weil ſich namentlich die beiden mittleren Federn auffallend über die anderen verlängern; die Kopfſeiten und der Hals ſind unbefiedert oder wenigſtens nur mit einzelnen ſchwarzen Haaren dünn beſetzt, die Stirn, der Scheitel und das Hinterhaupt dagegen mit kleinen ſammtartigen Federn bekleidet. Das Gefieder zeichnet ſich weniger durch Pracht der Farben als durch Zierlichkeit der Zeichnung aus. Die kurzen Scheitelfedern ſind ſammtſchwarz, die haarartigen des Hinterhalſes gelb und ſchwarz geſtreift, die Nacken- und Oberrücken- federn auf biſterbraunem Grunde lichtgelb geperlt und geſtreift, die des Mittelrückens auf gelbgrauem Grunde mit runden, dunkelbraunen Tüpfeln gezeichnet, die der Unterſeite ziemlich gleichmäßig roth- braun, ſchwarz und lichtgelb gebändert und gewellt. Auf der Außenfahne der Armſchwingen ſtehen längliche, dunkelbraune, von einem lichteren Hofe umgebene Tüpfel in dichter Reihe auf grauröth- lichem Grunde; der Wurzeltheil der Jnnenfahne iſt zunächſt dem Schafte auf graurothem Grunde fein weiß gepunktet, im übrigen wie die Außenfahne gezeichnet. Auf den langen Oberarmdeckfedern herrſcht ein ſchönes dunkles Rothbraun als Grundfärbung vor; hellgrauröthliche Streifen, welche rothbraune, von einem dunklen Hofe umgebene Punktreihen zwiſchen ſich aufnehmen, gilblichweiße Flecken, Linien und Schmitzen, bräunlichrothe Netzbänder und endlich große ſchillernde, dunkelbe- grenzte, lichtgeſäumte Augenflecken bilden die Zeichnung. Dieſe Augenflecken ſtehen hart am Schafte auf der Außenfahne und treten auf den Unterarmfedern deutlicher hervor als auf den Schulterfedern, wo ſie durch die Außenfahne verdeckt werden. Die längſten Schwanzfedern ſind ſchwarz, die Schäfte innen aſchgrau, außen rothbraun, beide Fahnen mit weißen, von einem ſchwarzen Hofe umgebenen Flecken geziert; die übrigen Steuerfedern ähneln ihnen, nur daß ſich die kleineren Flecken mehr in Reihen ordnen und dichter ſtehen. Beim lebenden Vogel ſind, nach Roſenberg, Kopf und Hals, ſoweit ſie nackt, hellaſchblau und die Füße roth. Die Länge beträgt 5½ — 6 Fuß, wovon die Mittelſchwanzfedern 4 Fuß wegnehmen, die Länge des eigentlichen Fittigs 17 Zoll, die der längſten Unterarmfedern aber 28½ Zoll.
Die Henne iſt bedeutend kleiner und viel einfacher geſtaltet und gezeichnet. Die Federn des Kopfes ſind ſchwarz und gelb gebändert, die der Oberbruſt und des Nackens ſchön rothbraun und deutlich ſchwarz gewellt, die der übrigen Oberſeite braungelb und ſchwarz gebändert, die der Unter- ſeite lichtbraun, ſchwarz und gelb in die Quere gewellt, die Handſchwingen auf braunem Grunde ſchwarz marmorirt, die Unter- und Oberarmfedern auf ſchwarzem Grunde mit vielfach verſchlungenen
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Argusfaſan.
in den Gebirgswaldungen der Jnſel häufig ſein. Nach Verſicherung der Eingeborenen lebt er in
Vielehigkeit. So lange ihn die Liebe nicht erregt, beträgt er ſich in Gang und Haltung ganz wie
der Pfau: die ſchönen Flügel werden dem Leibe eng angeſchloſſen und der Schwanz wagrecht aus-
geſtreckt. Während der Paarungszeit aber ſieht man das Männchen mit ausgebreiteten, bis zum
Boden niedergedrückten Flügeln auf den Waldblößen balzend umherſtolziren und vernimmt einen
eigenthümlich ſchnurrenden Laut, welcher die Hennen herbeilocken ſoll und mit dem Rufe „Kuau“,
von dem ſein Name ein Klangbild iſt, keine Aehnlichkeit hat. Die Henne ſoll ſieben bis zehn weiße,
denen einer Gans an Größe etwas nachſtehende Eier in ein kunſtloſes, im dichteſten Gebüſch ver-
borgenes Neſt legen; ich ſelbſt habe ſie nie geſehen.“
„Jn der Freiheit nährt ſich der Kuau von Kerbthieren, Schnecken, Würmern, Blattknospen und
Sämereien. Meine Gefangenen zogen gebrühten Reis jeder anderen Nahrung vor. Das Wildpret
iſt äußerſt ſchmackhaft.“
Der Argusfaſan (Argus giganteus) unterſcheidet ſich von allen bekannten Vögeln dadurch,
daß die Federn des Ober- und Vorderarmes außerordentlich verlängert, nach der Spitze zu verbreitert,
dabei weichſchäftig, aber hartfahnig, die Handſchwingen hingegen ſehr kurz ſind. Der Schnabel iſt
ſeitlich zuſammengedrückt, ziemlich lang, etwas gewölbt, gegen die Spitze gekrümmt, an der Wurzel
nackt, der Fuß lang, ſchwach und nicht mit Sporen bewehrt, der Schwanz, welcher aus zwölf ſehr
breiten Federn gebildet wird, ungemein lang und ſtark abgeſtuft, weil ſich namentlich die beiden
mittleren Federn auffallend über die anderen verlängern; die Kopfſeiten und der Hals ſind unbefiedert
oder wenigſtens nur mit einzelnen ſchwarzen Haaren dünn beſetzt, die Stirn, der Scheitel und das
Hinterhaupt dagegen mit kleinen ſammtartigen Federn bekleidet. Das Gefieder zeichnet ſich weniger
durch Pracht der Farben als durch Zierlichkeit der Zeichnung aus. Die kurzen Scheitelfedern ſind
ſammtſchwarz, die haarartigen des Hinterhalſes gelb und ſchwarz geſtreift, die Nacken- und Oberrücken-
federn auf biſterbraunem Grunde lichtgelb geperlt und geſtreift, die des Mittelrückens auf gelbgrauem
Grunde mit runden, dunkelbraunen Tüpfeln gezeichnet, die der Unterſeite ziemlich gleichmäßig roth-
braun, ſchwarz und lichtgelb gebändert und gewellt. Auf der Außenfahne der Armſchwingen ſtehen
längliche, dunkelbraune, von einem lichteren Hofe umgebene Tüpfel in dichter Reihe auf grauröth-
lichem Grunde; der Wurzeltheil der Jnnenfahne iſt zunächſt dem Schafte auf graurothem Grunde
fein weiß gepunktet, im übrigen wie die Außenfahne gezeichnet. Auf den langen Oberarmdeckfedern
herrſcht ein ſchönes dunkles Rothbraun als Grundfärbung vor; hellgrauröthliche Streifen, welche
rothbraune, von einem dunklen Hofe umgebene Punktreihen zwiſchen ſich aufnehmen, gilblichweiße
Flecken, Linien und Schmitzen, bräunlichrothe Netzbänder und endlich große ſchillernde, dunkelbe-
grenzte, lichtgeſäumte Augenflecken bilden die Zeichnung. Dieſe Augenflecken ſtehen hart am Schafte
auf der Außenfahne und treten auf den Unterarmfedern deutlicher hervor als auf den Schulterfedern,
wo ſie durch die Außenfahne verdeckt werden. Die längſten Schwanzfedern ſind ſchwarz, die Schäfte
innen aſchgrau, außen rothbraun, beide Fahnen mit weißen, von einem ſchwarzen Hofe umgebenen
Flecken geziert; die übrigen Steuerfedern ähneln ihnen, nur daß ſich die kleineren Flecken mehr in
Reihen ordnen und dichter ſtehen. Beim lebenden Vogel ſind, nach Roſenberg, Kopf und Hals,
ſoweit ſie nackt, hellaſchblau und die Füße roth. Die Länge beträgt 5½ — 6 Fuß, wovon die
Mittelſchwanzfedern 4 Fuß wegnehmen, die Länge des eigentlichen Fittigs 17 Zoll, die der längſten
Unterarmfedern aber 28½ Zoll.
Die Henne iſt bedeutend kleiner und viel einfacher geſtaltet und gezeichnet. Die Federn des
Kopfes ſind ſchwarz und gelb gebändert, die der Oberbruſt und des Nackens ſchön rothbraun und
deutlich ſchwarz gewellt, die der übrigen Oberſeite braungelb und ſchwarz gebändert, die der Unter-
ſeite lichtbraun, ſchwarz und gelb in die Quere gewellt, die Handſchwingen auf braunem Grunde
ſchwarz marmorirt, die Unter- und Oberarmfedern auf ſchwarzem Grunde mit vielfach verſchlungenen
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/499>, abgerufen am 25.11.2024.
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