Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

Simbil.
auch nicht gerade viel, denn er sucht sich dann den größten Theil seines Futters selbst und muß nur
im Winter, wenn er im Freien Nichts findet, einigermaßen unterstützt werden.

Man hat erfahren, daß der Hausmarder zuweilen die jungen Störche überfällt und umbringt,
kennt aber kein Raubthier, welches den alten gefährlich sein könnte, die größeren Katzenarten
und Krokodile, welche in der Winterherberge einen und den anderen wegnehmen, vielleicht aus-
genommen. Gleichwohl vermehren sich die Störche anscheinend nicht; es müssen also viel von ihnen
zu Grunde gehen. Der Mensch verfolgt sie eigentlich nirgends; denn da, wo man sie kennt,

[Abbildung] Der Simbil (Sphenorhynchus Abdimii). 1/4 der nat. Größe.
schützt man sie gegen Frevel und Tücke, und in den Gegenden, welche sie nur während ihres Zuges
besuchen, pflegen sie so scheu zu sein, daß von einer eigentlichen Jagd auch nicht gesprochen
werden kann.



Der erwähnte Hausstorch Jnnerafrikas, welcher wegen seines theilweise nackten Gesichtes als Ver-
treter einer besonderen Sippe angesehen wird (Sphenorhynchus Abdimii), ist auf Kopf und Hals grün-

Simbil.
auch nicht gerade viel, denn er ſucht ſich dann den größten Theil ſeines Futters ſelbſt und muß nur
im Winter, wenn er im Freien Nichts findet, einigermaßen unterſtützt werden.

Man hat erfahren, daß der Hausmarder zuweilen die jungen Störche überfällt und umbringt,
kennt aber kein Raubthier, welches den alten gefährlich ſein könnte, die größeren Katzenarten
und Krokodile, welche in der Winterherberge einen und den anderen wegnehmen, vielleicht aus-
genommen. Gleichwohl vermehren ſich die Störche anſcheinend nicht; es müſſen alſo viel von ihnen
zu Grunde gehen. Der Menſch verfolgt ſie eigentlich nirgends; denn da, wo man ſie kennt,

[Abbildung] Der Simbil (Sphenorhynchus Abdimii). ¼ der nat. Größe.
ſchützt man ſie gegen Frevel und Tücke, und in den Gegenden, welche ſie nur während ihres Zuges
beſuchen, pflegen ſie ſo ſcheu zu ſein, daß von einer eigentlichen Jagd auch nicht geſprochen
werden kann.



Der erwähnte Hausſtorch Jnnerafrikas, welcher wegen ſeines theilweiſe nackten Geſichtes als Ver-
treter einer beſonderen Sippe angeſehen wird (Sphenorhynchus Abdimii), iſt auf Kopf und Hals grün-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0725" n="683"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Simbil</hi>.</fw><lb/>
auch nicht gerade viel, denn er &#x017F;ucht &#x017F;ich dann den größten Theil &#x017F;eines Futters &#x017F;elb&#x017F;t und muß nur<lb/>
im Winter, wenn er im Freien Nichts findet, einigermaßen unter&#x017F;tützt werden.</p><lb/>
          <p>Man hat erfahren, daß der Hausmarder zuweilen die jungen Störche überfällt und umbringt,<lb/>
kennt aber kein Raubthier, welches den alten gefährlich &#x017F;ein könnte, die größeren Katzenarten<lb/>
und Krokodile, welche in der Winterherberge einen und den anderen wegnehmen, vielleicht aus-<lb/>
genommen. Gleichwohl vermehren &#x017F;ich die Störche an&#x017F;cheinend nicht; es mü&#x017F;&#x017F;en al&#x017F;o viel von ihnen<lb/>
zu Grunde gehen. Der Men&#x017F;ch verfolgt &#x017F;ie eigentlich nirgends; denn da, wo man &#x017F;ie kennt,<lb/><figure><head><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Simbil</hi> (<hi rendition="#aq">Sphenorhynchus Abdimii</hi>). ¼ der nat. Größe.</hi></head></figure><lb/>
&#x017F;chützt man &#x017F;ie gegen Frevel und Tücke, und in den Gegenden, welche &#x017F;ie nur während ihres Zuges<lb/>
be&#x017F;uchen, pflegen &#x017F;ie &#x017F;o &#x017F;cheu zu &#x017F;ein, daß von einer eigentlichen Jagd auch nicht ge&#x017F;prochen<lb/>
werden kann.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Der erwähnte Haus&#x017F;torch Jnnerafrikas, welcher wegen &#x017F;eines theilwei&#x017F;e nackten Ge&#x017F;ichtes als Ver-<lb/>
treter einer be&#x017F;onderen Sippe ange&#x017F;ehen wird (<hi rendition="#aq">Sphenorhynchus Abdimii</hi>), i&#x017F;t auf Kopf und Hals grün-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[683/0725] Simbil. auch nicht gerade viel, denn er ſucht ſich dann den größten Theil ſeines Futters ſelbſt und muß nur im Winter, wenn er im Freien Nichts findet, einigermaßen unterſtützt werden. Man hat erfahren, daß der Hausmarder zuweilen die jungen Störche überfällt und umbringt, kennt aber kein Raubthier, welches den alten gefährlich ſein könnte, die größeren Katzenarten und Krokodile, welche in der Winterherberge einen und den anderen wegnehmen, vielleicht aus- genommen. Gleichwohl vermehren ſich die Störche anſcheinend nicht; es müſſen alſo viel von ihnen zu Grunde gehen. Der Menſch verfolgt ſie eigentlich nirgends; denn da, wo man ſie kennt, [Abbildung Der Simbil (Sphenorhynchus Abdimii). ¼ der nat. Größe.] ſchützt man ſie gegen Frevel und Tücke, und in den Gegenden, welche ſie nur während ihres Zuges beſuchen, pflegen ſie ſo ſcheu zu ſein, daß von einer eigentlichen Jagd auch nicht geſprochen werden kann. Der erwähnte Hausſtorch Jnnerafrikas, welcher wegen ſeines theilweiſe nackten Geſichtes als Ver- treter einer beſonderen Sippe angeſehen wird (Sphenorhynchus Abdimii), iſt auf Kopf und Hals grün-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/725
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/725>, abgerufen am 22.11.2024.