7 Zoll auf den Schwanz gerechnet werden muß, und hübscher Zeichnung. Den dunkelbraunen, purpurglänzenden Rücken schmücken sechs schmale gelbe Streifen, von denen je drei auf einer Seite liegen; die Unterseite ist bläulich, die Gurgel silberweiß.
Die Taragira bewohnt den größten Theil Nordamerikas und Mejikos, auch die Jnsel Mar- tinik, und lebt, nach Holbrook, hauptsächlich auf trockenen und sandigen Plätzen, nach Art unserer Eidechsen Umzäunungen und Hecken der Pflanzungen bevorzugend. Die Lebensschilderung, welche der genannte Naturforscher gibt, läßt erkennen, daß sich die Taragira in ihrem Wesen von unseren Eidechsen kaum oder nicht unterscheidet; ich darf demnach auf eine ausführlichere Beschreibung verzichten.
Die Eidechsen(Lacertae), welche wir als Urbilder der Ordnung ansehen, wohlgestaltete Thiere mit vollständig ausgebildeten Gliedern, kennzeichnen sich äußerlich durch die knochigharten Augendecken, die vieleckigen Schilder, welche den Kopf, die viereckig quergereiheten Schilder, welche die Bauchseite bekleiden, und den stets rundlichen Schwanz, bei genauerer Untersuchung durch ihre am Grunde hohlen, angewachsenen Zähne und die vorn verschmälerte, schuppige, zweispitzige Zunge. Die meisten Arten haben auch deutlich sichtbare Schenkelporen.
Alle Eidechsen sind in der alten Welt zu Hause und werden schon in Europa durch viele Arten vertreten. Mit Ausnahme unserer Blindschleiche gehören sämmtliche deutsche Schuppenechsen dieser Familie an; zu ihnen gesellen sich jedoch in Südeuropa noch viele andere, und ebenso ist Afrika und Asien sehr reich an ihnen. Jn ihrer Lebensweise, in den Sitten und Gewohnheiten unterscheiden sich die verschiedenen Arten so wenig, daß die Lebensschilderung einer einzigen genügen könnte; gleichwohl halte ich es für angemessen, wenigstens einige der bekanntesten Arten hier aufzuführen.
Die Merkmale der Halsbandeidechsen (Lacerta) sind zu suchen in dem schlanken Leibe, dem verhältnißmäßig kurzen Schwanze, einem Halsbande, welches aus breiten Schuppen gebildet wird, den mit Schildern bekleideten Schläfen und den nach innen gerichteten Zähnen.
Die bekanntesten Arten dieser Sippe, welche in Deutschland vorkommen, sind die Smaragd- und die Zauneidechse. Erstere (Lacerta viridis) ist, mit Ausnahme einiger brauner oder schwärz- licher Schüppchen, auf der ganzen Oberseite des Körpers lebhaft grün, auf der Unterseite schön gelb. Die Färbung wechselt übrigens vielfach ab: man findet solche, welche smaragdgrün, andere, welche seladon-, andere, welche apfel-, andere, welche blaugrün aussehen. Die Weibchen unterscheiden sich durch ihre hellere und glänzendere Färbung von den Männchen. Ausgewachsene Stücke messen 10 bis 12 Zoll, wovon auf den Schwanz 6 bis 7 Zoll kommen.
Die Zauneidechse(Lacerta agilis) ist kleiner und etwas kräftiger gebaut. Jhre Länge beträgt selten über 61/2 Zoll, wovon der Schwanz etwas mehr als die Hälfte wegnimmt. Die Färbung, welche ebenfalls auffallend wechselt, ist auf der Oberseite gewöhnlich ein mehr oder minder lebhaftes Grau- grün, welches durch eine schwarzbraune Rückenbinde, weiße, längs des Rückens verlaufende Flecken gezeichnet wird; Bauch und Seiten sehen weißlich oder grünlich aus; auf dem Bauche sieht man gewöhnlich viele schwarze Pünktchen.
Die Smaragdeidechse bewohnt hauptsächlich das südliche Europa, die wärmere Schweiz, Jtalien, Südfrankreich und Spanien, kommt jedoch auch hier und da in Deutschland, beispielsweise bei Oderburg, auf den Rüdersdorfer Kalkbergen in der Mark Brandenburg, bei Danzig und auf der Jnsel Rügen vor; die Zauneidechse ist in fast ganz Europa bis Schottland und Nordschweden sehr gemein, in Mitteleuropa jedoch häufiger als im Süden des Erdtheils, wo sie durch jene und andere Arten mehr oder weniger verdrängt wird. Beide Arten wählen sich die Abhänge sonniger Hügel, Mauern, Steinhaufen, das Gewurzel von Baumstämmen, Hecken, Zäune und Gesträuche, sonnige
Die Schuppenechſen. Eidechſen. Halsbandeidechſen.
7 Zoll auf den Schwanz gerechnet werden muß, und hübſcher Zeichnung. Den dunkelbraunen, purpurglänzenden Rücken ſchmücken ſechs ſchmale gelbe Streifen, von denen je drei auf einer Seite liegen; die Unterſeite iſt bläulich, die Gurgel ſilberweiß.
Die Taragira bewohnt den größten Theil Nordamerikas und Mejikos, auch die Jnſel Mar- tinik, und lebt, nach Holbrook, hauptſächlich auf trockenen und ſandigen Plätzen, nach Art unſerer Eidechſen Umzäunungen und Hecken der Pflanzungen bevorzugend. Die Lebensſchilderung, welche der genannte Naturforſcher gibt, läßt erkennen, daß ſich die Taragira in ihrem Weſen von unſeren Eidechſen kaum oder nicht unterſcheidet; ich darf demnach auf eine ausführlichere Beſchreibung verzichten.
Die Eidechſen(Lacertae), welche wir als Urbilder der Ordnung anſehen, wohlgeſtaltete Thiere mit vollſtändig ausgebildeten Gliedern, kennzeichnen ſich äußerlich durch die knochigharten Augendecken, die vieleckigen Schilder, welche den Kopf, die viereckig quergereiheten Schilder, welche die Bauchſeite bekleiden, und den ſtets rundlichen Schwanz, bei genauerer Unterſuchung durch ihre am Grunde hohlen, angewachſenen Zähne und die vorn verſchmälerte, ſchuppige, zweiſpitzige Zunge. Die meiſten Arten haben auch deutlich ſichtbare Schenkelporen.
Alle Eidechſen ſind in der alten Welt zu Hauſe und werden ſchon in Europa durch viele Arten vertreten. Mit Ausnahme unſerer Blindſchleiche gehören ſämmtliche deutſche Schuppenechſen dieſer Familie an; zu ihnen geſellen ſich jedoch in Südeuropa noch viele andere, und ebenſo iſt Afrika und Aſien ſehr reich an ihnen. Jn ihrer Lebensweiſe, in den Sitten und Gewohnheiten unterſcheiden ſich die verſchiedenen Arten ſo wenig, daß die Lebensſchilderung einer einzigen genügen könnte; gleichwohl halte ich es für angemeſſen, wenigſtens einige der bekannteſten Arten hier aufzuführen.
Die Merkmale der Halsbandeidechſen (Lacerta) ſind zu ſuchen in dem ſchlanken Leibe, dem verhältnißmäßig kurzen Schwanze, einem Halsbande, welches aus breiten Schuppen gebildet wird, den mit Schildern bekleideten Schläfen und den nach innen gerichteten Zähnen.
Die bekannteſten Arten dieſer Sippe, welche in Deutſchland vorkommen, ſind die Smaragd- und die Zauneidechſe. Erſtere (Lacerta viridis) iſt, mit Ausnahme einiger brauner oder ſchwärz- licher Schüppchen, auf der ganzen Oberſeite des Körpers lebhaft grün, auf der Unterſeite ſchön gelb. Die Färbung wechſelt übrigens vielfach ab: man findet ſolche, welche ſmaragdgrün, andere, welche ſeladon-, andere, welche apfel-, andere, welche blaugrün ausſehen. Die Weibchen unterſcheiden ſich durch ihre hellere und glänzendere Färbung von den Männchen. Ausgewachſene Stücke meſſen 10 bis 12 Zoll, wovon auf den Schwanz 6 bis 7 Zoll kommen.
Die Zauneidechſe(Lacerta agilis) iſt kleiner und etwas kräftiger gebaut. Jhre Länge beträgt ſelten über 6½ Zoll, wovon der Schwanz etwas mehr als die Hälfte wegnimmt. Die Färbung, welche ebenfalls auffallend wechſelt, iſt auf der Oberſeite gewöhnlich ein mehr oder minder lebhaftes Grau- grün, welches durch eine ſchwarzbraune Rückenbinde, weiße, längs des Rückens verlaufende Flecken gezeichnet wird; Bauch und Seiten ſehen weißlich oder grünlich aus; auf dem Bauche ſieht man gewöhnlich viele ſchwarze Pünktchen.
Die Smaragdeidechſe bewohnt hauptſächlich das ſüdliche Europa, die wärmere Schweiz, Jtalien, Südfrankreich und Spanien, kommt jedoch auch hier und da in Deutſchland, beiſpielsweiſe bei Oderburg, auf den Rüdersdorfer Kalkbergen in der Mark Brandenburg, bei Danzig und auf der Jnſel Rügen vor; die Zauneidechſe iſt in faſt ganz Europa bis Schottland und Nordſchweden ſehr gemein, in Mitteleuropa jedoch häufiger als im Süden des Erdtheils, wo ſie durch jene und andere Arten mehr oder weniger verdrängt wird. Beide Arten wählen ſich die Abhänge ſonniger Hügel, Mauern, Steinhaufen, das Gewurzel von Baumſtämmen, Hecken, Zäune und Geſträuche, ſonnige
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0124"n="108"/><fwplace="top"type="header">Die Schuppenechſen. Eidechſen. Halsbandeidechſen.</fw><lb/>
7 Zoll auf den Schwanz gerechnet werden muß, und hübſcher Zeichnung. Den dunkelbraunen,<lb/>
purpurglänzenden Rücken ſchmücken ſechs ſchmale gelbe Streifen, von denen je drei auf einer Seite<lb/>
liegen; die Unterſeite iſt bläulich, die Gurgel ſilberweiß.</p><lb/><p>Die Taragira bewohnt den größten Theil Nordamerikas und Mejikos, auch die Jnſel Mar-<lb/>
tinik, und lebt, nach <hirendition="#g">Holbrook,</hi> hauptſächlich auf trockenen und ſandigen Plätzen, nach Art<lb/>
unſerer Eidechſen Umzäunungen und Hecken der Pflanzungen bevorzugend. Die Lebensſchilderung,<lb/>
welche der genannte Naturforſcher gibt, läßt erkennen, daß ſich die Taragira in ihrem Weſen von<lb/>
unſeren Eidechſen kaum oder nicht unterſcheidet; ich darf demnach auf eine ausführlichere<lb/>
Beſchreibung verzichten.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Die <hirendition="#g">Eidechſen</hi><hirendition="#aq">(Lacertae),</hi> welche wir als Urbilder der Ordnung anſehen, wohlgeſtaltete<lb/>
Thiere mit vollſtändig ausgebildeten Gliedern, kennzeichnen ſich äußerlich durch die knochigharten<lb/>
Augendecken, die vieleckigen Schilder, welche den Kopf, die viereckig quergereiheten Schilder, welche<lb/>
die Bauchſeite bekleiden, und den ſtets rundlichen Schwanz, bei genauerer Unterſuchung durch ihre<lb/>
am Grunde hohlen, angewachſenen Zähne und die vorn verſchmälerte, ſchuppige, zweiſpitzige Zunge.<lb/>
Die meiſten Arten haben auch deutlich ſichtbare Schenkelporen.</p><lb/><p>Alle Eidechſen ſind in der alten Welt zu Hauſe und werden ſchon in Europa durch viele Arten<lb/>
vertreten. Mit Ausnahme unſerer Blindſchleiche gehören ſämmtliche deutſche Schuppenechſen dieſer<lb/>
Familie an; zu ihnen geſellen ſich jedoch in Südeuropa noch viele andere, und ebenſo iſt Afrika und<lb/>
Aſien ſehr reich an ihnen. Jn ihrer Lebensweiſe, in den Sitten und Gewohnheiten unterſcheiden ſich<lb/>
die verſchiedenen Arten ſo wenig, daß die Lebensſchilderung einer einzigen genügen könnte; gleichwohl<lb/>
halte ich es für angemeſſen, wenigſtens einige der bekannteſten Arten hier aufzuführen.</p><lb/><p>Die Merkmale der Halsbandeidechſen <hirendition="#aq">(Lacerta)</hi>ſind zu ſuchen in dem ſchlanken Leibe, dem<lb/>
verhältnißmäßig kurzen Schwanze, einem Halsbande, welches aus breiten Schuppen gebildet wird,<lb/>
den mit Schildern bekleideten Schläfen und den nach innen gerichteten Zähnen.</p><lb/><p>Die bekannteſten Arten dieſer Sippe, welche in Deutſchland vorkommen, ſind die <hirendition="#g">Smaragd-</hi><lb/>
und die <hirendition="#g">Zauneidechſe.</hi> Erſtere <hirendition="#aq">(Lacerta viridis)</hi> iſt, mit Ausnahme einiger brauner oder ſchwärz-<lb/>
licher Schüppchen, auf der ganzen Oberſeite des Körpers lebhaft grün, auf der Unterſeite ſchön gelb.<lb/>
Die Färbung wechſelt übrigens vielfach ab: man findet ſolche, welche ſmaragdgrün, andere, welche<lb/>ſeladon-, andere, welche apfel-, andere, welche blaugrün ausſehen. Die Weibchen unterſcheiden ſich<lb/>
durch ihre hellere und glänzendere Färbung von den Männchen. Ausgewachſene Stücke meſſen 10<lb/>
bis 12 Zoll, wovon auf den Schwanz 6 bis 7 Zoll kommen.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">Zauneidechſe</hi><hirendition="#aq">(Lacerta agilis)</hi> iſt kleiner und etwas kräftiger gebaut. Jhre Länge beträgt<lb/>ſelten über 6½ Zoll, wovon der Schwanz etwas mehr als die Hälfte wegnimmt. Die Färbung, welche<lb/>
ebenfalls auffallend wechſelt, iſt auf der Oberſeite gewöhnlich ein mehr oder minder lebhaftes Grau-<lb/>
grün, welches durch eine ſchwarzbraune Rückenbinde, weiße, längs des Rückens verlaufende Flecken<lb/>
gezeichnet wird; Bauch und Seiten ſehen weißlich oder grünlich aus; auf dem Bauche ſieht man<lb/>
gewöhnlich viele ſchwarze Pünktchen.</p><lb/><p>Die Smaragdeidechſe bewohnt hauptſächlich das ſüdliche Europa, die wärmere Schweiz, Jtalien,<lb/>
Südfrankreich und Spanien, kommt jedoch auch hier und da in Deutſchland, beiſpielsweiſe bei<lb/>
Oderburg, auf den Rüdersdorfer Kalkbergen in der Mark Brandenburg, bei Danzig und auf der<lb/>
Jnſel Rügen vor; die Zauneidechſe iſt in faſt ganz Europa bis Schottland und Nordſchweden ſehr<lb/>
gemein, in Mitteleuropa jedoch häufiger als im Süden des Erdtheils, wo ſie durch jene und andere<lb/>
Arten mehr oder weniger verdrängt wird. Beide Arten wählen ſich die Abhänge ſonniger Hügel,<lb/>
Mauern, Steinhaufen, das Gewurzel von Baumſtämmen, Hecken, Zäune und Geſträuche, ſonnige<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[108/0124]
Die Schuppenechſen. Eidechſen. Halsbandeidechſen.
7 Zoll auf den Schwanz gerechnet werden muß, und hübſcher Zeichnung. Den dunkelbraunen,
purpurglänzenden Rücken ſchmücken ſechs ſchmale gelbe Streifen, von denen je drei auf einer Seite
liegen; die Unterſeite iſt bläulich, die Gurgel ſilberweiß.
Die Taragira bewohnt den größten Theil Nordamerikas und Mejikos, auch die Jnſel Mar-
tinik, und lebt, nach Holbrook, hauptſächlich auf trockenen und ſandigen Plätzen, nach Art
unſerer Eidechſen Umzäunungen und Hecken der Pflanzungen bevorzugend. Die Lebensſchilderung,
welche der genannte Naturforſcher gibt, läßt erkennen, daß ſich die Taragira in ihrem Weſen von
unſeren Eidechſen kaum oder nicht unterſcheidet; ich darf demnach auf eine ausführlichere
Beſchreibung verzichten.
Die Eidechſen (Lacertae), welche wir als Urbilder der Ordnung anſehen, wohlgeſtaltete
Thiere mit vollſtändig ausgebildeten Gliedern, kennzeichnen ſich äußerlich durch die knochigharten
Augendecken, die vieleckigen Schilder, welche den Kopf, die viereckig quergereiheten Schilder, welche
die Bauchſeite bekleiden, und den ſtets rundlichen Schwanz, bei genauerer Unterſuchung durch ihre
am Grunde hohlen, angewachſenen Zähne und die vorn verſchmälerte, ſchuppige, zweiſpitzige Zunge.
Die meiſten Arten haben auch deutlich ſichtbare Schenkelporen.
Alle Eidechſen ſind in der alten Welt zu Hauſe und werden ſchon in Europa durch viele Arten
vertreten. Mit Ausnahme unſerer Blindſchleiche gehören ſämmtliche deutſche Schuppenechſen dieſer
Familie an; zu ihnen geſellen ſich jedoch in Südeuropa noch viele andere, und ebenſo iſt Afrika und
Aſien ſehr reich an ihnen. Jn ihrer Lebensweiſe, in den Sitten und Gewohnheiten unterſcheiden ſich
die verſchiedenen Arten ſo wenig, daß die Lebensſchilderung einer einzigen genügen könnte; gleichwohl
halte ich es für angemeſſen, wenigſtens einige der bekannteſten Arten hier aufzuführen.
Die Merkmale der Halsbandeidechſen (Lacerta) ſind zu ſuchen in dem ſchlanken Leibe, dem
verhältnißmäßig kurzen Schwanze, einem Halsbande, welches aus breiten Schuppen gebildet wird,
den mit Schildern bekleideten Schläfen und den nach innen gerichteten Zähnen.
Die bekannteſten Arten dieſer Sippe, welche in Deutſchland vorkommen, ſind die Smaragd-
und die Zauneidechſe. Erſtere (Lacerta viridis) iſt, mit Ausnahme einiger brauner oder ſchwärz-
licher Schüppchen, auf der ganzen Oberſeite des Körpers lebhaft grün, auf der Unterſeite ſchön gelb.
Die Färbung wechſelt übrigens vielfach ab: man findet ſolche, welche ſmaragdgrün, andere, welche
ſeladon-, andere, welche apfel-, andere, welche blaugrün ausſehen. Die Weibchen unterſcheiden ſich
durch ihre hellere und glänzendere Färbung von den Männchen. Ausgewachſene Stücke meſſen 10
bis 12 Zoll, wovon auf den Schwanz 6 bis 7 Zoll kommen.
Die Zauneidechſe (Lacerta agilis) iſt kleiner und etwas kräftiger gebaut. Jhre Länge beträgt
ſelten über 6½ Zoll, wovon der Schwanz etwas mehr als die Hälfte wegnimmt. Die Färbung, welche
ebenfalls auffallend wechſelt, iſt auf der Oberſeite gewöhnlich ein mehr oder minder lebhaftes Grau-
grün, welches durch eine ſchwarzbraune Rückenbinde, weiße, längs des Rückens verlaufende Flecken
gezeichnet wird; Bauch und Seiten ſehen weißlich oder grünlich aus; auf dem Bauche ſieht man
gewöhnlich viele ſchwarze Pünktchen.
Die Smaragdeidechſe bewohnt hauptſächlich das ſüdliche Europa, die wärmere Schweiz, Jtalien,
Südfrankreich und Spanien, kommt jedoch auch hier und da in Deutſchland, beiſpielsweiſe bei
Oderburg, auf den Rüdersdorfer Kalkbergen in der Mark Brandenburg, bei Danzig und auf der
Jnſel Rügen vor; die Zauneidechſe iſt in faſt ganz Europa bis Schottland und Nordſchweden ſehr
gemein, in Mitteleuropa jedoch häufiger als im Süden des Erdtheils, wo ſie durch jene und andere
Arten mehr oder weniger verdrängt wird. Beide Arten wählen ſich die Abhänge ſonniger Hügel,
Mauern, Steinhaufen, das Gewurzel von Baumſtämmen, Hecken, Zäune und Geſträuche, ſonnige
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/124>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.