Die Froschlurche. Heuschreckenfrösche. Kletterfrösche. Glattfrösche.
Dagegen haben wir über das Leben zweier anderer Mitglieder der Familie, welche in Nord- amerika vorkommen, wenigstens Einiges erfahren und können ihrer hier gedenken, auch weil sie
[Abbildung]
Der Hyadenkönig(Phillomedusa bicolor). Nat. Größe.
gewissermaßen den Uebergang bilden, der eine von den Laub- zu den Wasserfröschen, der andere von jenen zu den Kröten.
Der Steppenfrosch(Acris Gryllus), welcher die Sippe der Heuschreckenfrösche vertritt, kennzeichnet sich durch die außerordentlich kleinen Ballen an den Zehen, welche an den Vorderfüßen vollkommen frei, an den Hinterfüßen durch kleine Bindehäute vereinigt werden, und hat mit dem Laub- frosch den Stimmsack an der Kehle gemein. Die Oberseite ist auf braunröthlichem oder braunem Grunde gezeichnet mit großen, dunkleren, unregelmäßigen Längsflecken, welche namentlich an den Seiten sich ausprägen und an den Gliedern durch Binden vertreten werden; die Unterseite sieht gelblich oder bräunlich aus. Jn der Größe kommt das Thier unserem Laubfrosche gleich.
Wahrscheinlich verbreitet sich der Steppenfrosch über ganz Nordamerika; man hat ihn wenigstens aus den verschiedensten Theilen der Vereinigten Staaten erhalten. Wo er vorkommt, ist er sehr häufig und nicht immer zur Freude mürrischer Nachbarn, da er, ebenso gesangeslustig als
Die Froſchlurche. Heuſchreckenfröſche. Kletterfröſche. Glattfröſche.
Dagegen haben wir über das Leben zweier anderer Mitglieder der Familie, welche in Nord- amerika vorkommen, wenigſtens Einiges erfahren und können ihrer hier gedenken, auch weil ſie
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Der Hyadenkönig(Phillomedusa bicolor). Nat. Größe.
gewiſſermaßen den Uebergang bilden, der eine von den Laub- zu den Waſſerfröſchen, der andere von jenen zu den Kröten.
Der Steppenfroſch(Acris Gryllus), welcher die Sippe der Heuſchreckenfröſche vertritt, kennzeichnet ſich durch die außerordentlich kleinen Ballen an den Zehen, welche an den Vorderfüßen vollkommen frei, an den Hinterfüßen durch kleine Bindehäute vereinigt werden, und hat mit dem Laub- froſch den Stimmſack an der Kehle gemein. Die Oberſeite iſt auf braunröthlichem oder braunem Grunde gezeichnet mit großen, dunkleren, unregelmäßigen Längsflecken, welche namentlich an den Seiten ſich ausprägen und an den Gliedern durch Binden vertreten werden; die Unterſeite ſieht gelblich oder bräunlich aus. Jn der Größe kommt das Thier unſerem Laubfroſche gleich.
Wahrſcheinlich verbreitet ſich der Steppenfroſch über ganz Nordamerika; man hat ihn wenigſtens aus den verſchiedenſten Theilen der Vereinigten Staaten erhalten. Wo er vorkommt, iſt er ſehr häufig und nicht immer zur Freude mürriſcher Nachbarn, da er, ebenſo geſangesluſtig als
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Die Froſchlurche. Heuſchreckenfröſche. Kletterfröſche. Glattfröſche.
Dagegen haben wir über das Leben zweier anderer Mitglieder der Familie, welche in Nord-
amerika vorkommen, wenigſtens Einiges erfahren und können ihrer hier gedenken, auch weil ſie
[Abbildung Der Hyadenkönig (Phillomedusa bicolor). Nat. Größe.]
gewiſſermaßen den Uebergang bilden, der eine von den Laub- zu den Waſſerfröſchen, der andere von
jenen zu den Kröten.
Der Steppenfroſch (Acris Gryllus), welcher die Sippe der Heuſchreckenfröſche vertritt,
kennzeichnet ſich durch die außerordentlich kleinen Ballen an den Zehen, welche an den Vorderfüßen
vollkommen frei, an den Hinterfüßen durch kleine Bindehäute vereinigt werden, und hat mit dem Laub-
froſch den Stimmſack an der Kehle gemein. Die Oberſeite iſt auf braunröthlichem oder braunem
Grunde gezeichnet mit großen, dunkleren, unregelmäßigen Längsflecken, welche namentlich an den
Seiten ſich ausprägen und an den Gliedern durch Binden vertreten werden; die Unterſeite ſieht
gelblich oder bräunlich aus. Jn der Größe kommt das Thier unſerem Laubfroſche gleich.
Wahrſcheinlich verbreitet ſich der Steppenfroſch über ganz Nordamerika; man hat ihn
wenigſtens aus den verſchiedenſten Theilen der Vereinigten Staaten erhalten. Wo er vorkommt, iſt
er ſehr häufig und nicht immer zur Freude mürriſcher Nachbarn, da er, ebenſo geſangesluſtig als
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/402>, abgerufen am 22.12.2024.
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