Jahres. Außer seinem Fleische, welches man für eine selbst den Kranken zusagende Speise ansieht, bereitet man aus dem Roggen Kaviar.
"Dieser frembder, teutscher Fisch, ist mit dem Kopff gleich einem Hecht, vnd mit dem andern Leib vnd Gestalt einem Eglin." Mit diesen Worten beginnt der alte Geßner seine Beschreibung des Schills oder Sanders, eines unserer ausgezeichnetsten Süßwasserfische, und rechtfertigt damit
[Abbildung]
Der Sander(Lucioperca Sandra). [ 1/8 ] der nat. Größe.
die von ihm aufgestellte wissenschaftliche Benennung Hechtbarsch(Lucioperca), welche noch gegen- wärtig zur Bezeichnung der Sippe gilt. Außer der gestreckten Gestalt kennzeichnen sich die hierher gehörigen Fische durch zwei getrennte Rückenflossen, einfach gezähnelten vorderen Kiemendeckel und die langen, spitzen Zähne, welche neben feinen Bürsten- oder Sammetzähnen die Kiefer- und Gaumen- beine besetzen. Sie vereinigen in der That beide Merkmale der Barsche und Hechte, erinnern an letztere namentlich durch den gestreckten Leib und die scharfspitzigen Raubzähne.
Der Sander, Sandel, Sandar oder Schiel, das Amaul oder Nachmaul der Fischer (Lucioperca Sandra) erreicht eine Länge von 3 bis 4 Fuß, ein Gewicht von 25 bis 30 Pfund, und ist auf dem Rücken grünlichgrau, gegen den Bauch hin silberweiß gefärbt und auf der Oberseite, also vom Rücken nach den Seiten zu streifigbraungewölkt, zuweilen auch wirklich dunkel gebändert,
Camuri. Sander.
Jahres. Außer ſeinem Fleiſche, welches man für eine ſelbſt den Kranken zuſagende Speiſe anſieht, bereitet man aus dem Roggen Kaviar.
„Dieſer frembder, teutſcher Fiſch, iſt mit dem Kopff gleich einem Hecht, vnd mit dem andern Leib vnd Geſtalt einem Eglin.“ Mit dieſen Worten beginnt der alte Geßner ſeine Beſchreibung des Schills oder Sanders, eines unſerer ausgezeichnetſten Süßwaſſerfiſche, und rechtfertigt damit
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Der Sander(Lucioperca Sandra). [⅛] der nat. Größe.
die von ihm aufgeſtellte wiſſenſchaftliche Benennung Hechtbarſch(Lucioperca), welche noch gegen- wärtig zur Bezeichnung der Sippe gilt. Außer der geſtreckten Geſtalt kennzeichnen ſich die hierher gehörigen Fiſche durch zwei getrennte Rückenfloſſen, einfach gezähnelten vorderen Kiemendeckel und die langen, ſpitzen Zähne, welche neben feinen Bürſten- oder Sammetzähnen die Kiefer- und Gaumen- beine beſetzen. Sie vereinigen in der That beide Merkmale der Barſche und Hechte, erinnern an letztere namentlich durch den geſtreckten Leib und die ſcharfſpitzigen Raubzähne.
Der Sander, Sandel, Sandar oder Schiel, das Amaul oder Nachmaul der Fiſcher (Lucioperca Sandra) erreicht eine Länge von 3 bis 4 Fuß, ein Gewicht von 25 bis 30 Pfund, und iſt auf dem Rücken grünlichgrau, gegen den Bauch hin ſilberweiß gefärbt und auf der Oberſeite, alſo vom Rücken nach den Seiten zu ſtreifigbraungewölkt, zuweilen auch wirklich dunkel gebändert,
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Camuri. Sander.
Jahres. Außer ſeinem Fleiſche, welches man für eine ſelbſt den Kranken zuſagende Speiſe
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„Dieſer frembder, teutſcher Fiſch, iſt mit dem Kopff gleich einem Hecht, vnd mit dem andern
Leib vnd Geſtalt einem Eglin.“ Mit dieſen Worten beginnt der alte Geßner ſeine Beſchreibung
des Schills oder Sanders, eines unſerer ausgezeichnetſten Süßwaſſerfiſche, und rechtfertigt damit
[Abbildung Der Sander (Lucioperca Sandra). ⅛ der nat. Größe.]
die von ihm aufgeſtellte wiſſenſchaftliche Benennung Hechtbarſch (Lucioperca), welche noch gegen-
wärtig zur Bezeichnung der Sippe gilt. Außer der geſtreckten Geſtalt kennzeichnen ſich die hierher
gehörigen Fiſche durch zwei getrennte Rückenfloſſen, einfach gezähnelten vorderen Kiemendeckel und die
langen, ſpitzen Zähne, welche neben feinen Bürſten- oder Sammetzähnen die Kiefer- und Gaumen-
beine beſetzen. Sie vereinigen in der That beide Merkmale der Barſche und Hechte, erinnern an
letztere namentlich durch den geſtreckten Leib und die ſcharfſpitzigen Raubzähne.
Der Sander, Sandel, Sandar oder Schiel, das Amaul oder Nachmaul der Fiſcher
(Lucioperca Sandra) erreicht eine Länge von 3 bis 4 Fuß, ein Gewicht von 25 bis 30 Pfund,
und iſt auf dem Rücken grünlichgrau, gegen den Bauch hin ſilberweiß gefärbt und auf der Oberſeite,
alſo vom Rücken nach den Seiten zu ſtreifigbraungewölkt, zuweilen auch wirklich dunkel gebändert,
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/507>, abgerufen am 23.12.2024.
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