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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

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Flunder. Pole. Kliesche. Heiligbutt. Steinbutt. Rauhbutt.
Norwegens und um Jsland auf. Verwandte, aber bedeutend kleinere Arten leben im mittel-
ländischen Meere.



Die Butten (Rhombus) sind die breitesten aller Flachfische und zudem ausgezeichnet durch
Sammet- oder Hechelzähne in den Kinnladen und am Schlunde, die sehr große Rücken- und After-
flosse und die Beschaffenheit der Strahlen derselben, welche getheilt sind. Die Bauchflossen ähneln in
ihrer Bildung den senkrecht stehenden Hauptflossen. Die Augen liegen gewöhnlich auf der linken
Seite; der Raum zwischen ihnen ist niedergedrückt. Die kleinen Schuppen haben ganze Ränder.

Beim Steinbutt (Rhombus maximus), der geschätztesten Art der Sippe, ist die Augenseite
höckerig, die Färbung ein verschiedenes Braun, welches auf den Flossen sich lichtet; die Zeichnung
besteht aus verwaschenen Marmel- und deutlicher

[Abbildung] Der Steinbutt (Rhombus maximus). Nat. Größe bis 4 Fuß.
vortretenden, größeren und kleineren, lichten
Flecken; die Blindseite sieht gleichfarbig weiß aus.
Die Länge kann bis 4 Fuß, das Gewicht bis
70 Pfund betragen; Nondelet versichert aber,
einen Steinbutt von 5 Ellen Länge, 4 Ellen
Breite und 3 Fuß Dicke gesehen zu haben. Die
erste Rückenflosse enthält 64, die Brustflosse 12,
die Bauchflosse 6, die Afterflosse 48, die Schwanz-
flosse 15 Strahlen. Außer in der Nord- und Ost-
see wird der Steinbutt auch im Mittelmeere
gefangen.

Der verwandte Glattbutt oder Brill
(Rhombus laevis) unterscheidet sich, seinem Namen
entsprechend, durch glatte Haut, ist gewöhnlich
auf röthlichsandbraunem Grunde dunkelbraun
gemarmelt und mit perlengleichen lichten Flecken geziert, in der Jugend aber blaßröthlichbraun und
dunkelbraun und schwarz gefleckt. Die Anzahl der Strahlen beträgt in der Rückenflosse 76, der
Brustflosse 6, der Afterflosse 59, der Schwanzflosse 16. An Größe steht der Glattbutt seinen Sipp-
schaftsgenossen bedeutend nach; seine Länge übersteigt selten 16 Zoll, sein Gewicht nur ausnahms-
weise 8 Pfund. Das Verbreitungsgebiet begreift das Mittelmeer, das atlantische Weltmeer, die
Nordsee und die Ostsee.



Durch die gezähnt- oder stachelrandigen Schuppen und die nah bei einander liegenden Augen
unterscheiden sich die Stachelbutten (Zeugopterus), deren bekanntester Vertreter der Rauhbutt
(Zeugopterus hirtus) ist, ein kleiner Flachfisch von nur 6 bis 8 Zoll Länge, röthlich- oder dunkel-
brauner, auch wohl aschgrauer Färbung und unregelmäßig dunkler Fleckung. Neunzig Strahlen
spannen die Rücken-, 11 die Brust-, 6 die Bauch-, 70 die After-, 14 die Schwanzflosse. Die
Heimat scheint sich auf die britischen, dänischen und schwedischen Gewässer zu beschränken.



Brehm, Thierleben. V. 39

Flunder. Pole. Klieſche. Heiligbutt. Steinbutt. Rauhbutt.
Norwegens und um Jsland auf. Verwandte, aber bedeutend kleinere Arten leben im mittel-
ländiſchen Meere.



Die Butten (Rhombus) ſind die breiteſten aller Flachfiſche und zudem ausgezeichnet durch
Sammet- oder Hechelzähne in den Kinnladen und am Schlunde, die ſehr große Rücken- und After-
floſſe und die Beſchaffenheit der Strahlen derſelben, welche getheilt ſind. Die Bauchfloſſen ähneln in
ihrer Bildung den ſenkrecht ſtehenden Hauptfloſſen. Die Augen liegen gewöhnlich auf der linken
Seite; der Raum zwiſchen ihnen iſt niedergedrückt. Die kleinen Schuppen haben ganze Ränder.

Beim Steinbutt (Rhombus maximus), der geſchätzteſten Art der Sippe, iſt die Augenſeite
höckerig, die Färbung ein verſchiedenes Braun, welches auf den Floſſen ſich lichtet; die Zeichnung
beſteht aus verwaſchenen Marmel- und deutlicher

[Abbildung] Der Steinbutt (Rhombus maximus). Nat. Größe bis 4 Fuß.
vortretenden, größeren und kleineren, lichten
Flecken; die Blindſeite ſieht gleichfarbig weiß aus.
Die Länge kann bis 4 Fuß, das Gewicht bis
70 Pfund betragen; Nondelet verſichert aber,
einen Steinbutt von 5 Ellen Länge, 4 Ellen
Breite und 3 Fuß Dicke geſehen zu haben. Die
erſte Rückenfloſſe enthält 64, die Bruſtfloſſe 12,
die Bauchfloſſe 6, die Afterfloſſe 48, die Schwanz-
floſſe 15 Strahlen. Außer in der Nord- und Oſt-
ſee wird der Steinbutt auch im Mittelmeere
gefangen.

Der verwandte Glattbutt oder Brill
(Rhombus laevis) unterſcheidet ſich, ſeinem Namen
entſprechend, durch glatte Haut, iſt gewöhnlich
auf röthlichſandbraunem Grunde dunkelbraun
gemarmelt und mit perlengleichen lichten Flecken geziert, in der Jugend aber blaßröthlichbraun und
dunkelbraun und ſchwarz gefleckt. Die Anzahl der Strahlen beträgt in der Rückenfloſſe 76, der
Bruſtfloſſe 6, der Afterfloſſe 59, der Schwanzfloſſe 16. An Größe ſteht der Glattbutt ſeinen Sipp-
ſchaftsgenoſſen bedeutend nach; ſeine Länge überſteigt ſelten 16 Zoll, ſein Gewicht nur ausnahms-
weiſe 8 Pfund. Das Verbreitungsgebiet begreift das Mittelmeer, das atlantiſche Weltmeer, die
Nordſee und die Oſtſee.



Durch die gezähnt- oder ſtachelrandigen Schuppen und die nah bei einander liegenden Augen
unterſcheiden ſich die Stachelbutten (Zeugopterus), deren bekannteſter Vertreter der Rauhbutt
(Zeugopterus hirtus) iſt, ein kleiner Flachfiſch von nur 6 bis 8 Zoll Länge, röthlich- oder dunkel-
brauner, auch wohl aſchgrauer Färbung und unregelmäßig dunkler Fleckung. Neunzig Strahlen
ſpannen die Rücken-, 11 die Bruſt-, 6 die Bauch-, 70 die After-, 14 die Schwanzfloſſe. Die
Heimat ſcheint ſich auf die britiſchen, däniſchen und ſchwediſchen Gewäſſer zu beſchränken.



Brehm, Thierleben. V. 39
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[609/0647] Flunder. Pole. Klieſche. Heiligbutt. Steinbutt. Rauhbutt. Norwegens und um Jsland auf. Verwandte, aber bedeutend kleinere Arten leben im mittel- ländiſchen Meere. Die Butten (Rhombus) ſind die breiteſten aller Flachfiſche und zudem ausgezeichnet durch Sammet- oder Hechelzähne in den Kinnladen und am Schlunde, die ſehr große Rücken- und After- floſſe und die Beſchaffenheit der Strahlen derſelben, welche getheilt ſind. Die Bauchfloſſen ähneln in ihrer Bildung den ſenkrecht ſtehenden Hauptfloſſen. Die Augen liegen gewöhnlich auf der linken Seite; der Raum zwiſchen ihnen iſt niedergedrückt. Die kleinen Schuppen haben ganze Ränder. Beim Steinbutt (Rhombus maximus), der geſchätzteſten Art der Sippe, iſt die Augenſeite höckerig, die Färbung ein verſchiedenes Braun, welches auf den Floſſen ſich lichtet; die Zeichnung beſteht aus verwaſchenen Marmel- und deutlicher [Abbildung Der Steinbutt (Rhombus maximus). Nat. Größe bis 4 Fuß.] vortretenden, größeren und kleineren, lichten Flecken; die Blindſeite ſieht gleichfarbig weiß aus. Die Länge kann bis 4 Fuß, das Gewicht bis 70 Pfund betragen; Nondelet verſichert aber, einen Steinbutt von 5 Ellen Länge, 4 Ellen Breite und 3 Fuß Dicke geſehen zu haben. Die erſte Rückenfloſſe enthält 64, die Bruſtfloſſe 12, die Bauchfloſſe 6, die Afterfloſſe 48, die Schwanz- floſſe 15 Strahlen. Außer in der Nord- und Oſt- ſee wird der Steinbutt auch im Mittelmeere gefangen. Der verwandte Glattbutt oder Brill (Rhombus laevis) unterſcheidet ſich, ſeinem Namen entſprechend, durch glatte Haut, iſt gewöhnlich auf röthlichſandbraunem Grunde dunkelbraun gemarmelt und mit perlengleichen lichten Flecken geziert, in der Jugend aber blaßröthlichbraun und dunkelbraun und ſchwarz gefleckt. Die Anzahl der Strahlen beträgt in der Rückenfloſſe 76, der Bruſtfloſſe 6, der Afterfloſſe 59, der Schwanzfloſſe 16. An Größe ſteht der Glattbutt ſeinen Sipp- ſchaftsgenoſſen bedeutend nach; ſeine Länge überſteigt ſelten 16 Zoll, ſein Gewicht nur ausnahms- weiſe 8 Pfund. Das Verbreitungsgebiet begreift das Mittelmeer, das atlantiſche Weltmeer, die Nordſee und die Oſtſee. Durch die gezähnt- oder ſtachelrandigen Schuppen und die nah bei einander liegenden Augen unterſcheiden ſich die Stachelbutten (Zeugopterus), deren bekannteſter Vertreter der Rauhbutt (Zeugopterus hirtus) iſt, ein kleiner Flachfiſch von nur 6 bis 8 Zoll Länge, röthlich- oder dunkel- brauner, auch wohl aſchgrauer Färbung und unregelmäßig dunkler Fleckung. Neunzig Strahlen ſpannen die Rücken-, 11 die Bruſt-, 6 die Bauch-, 70 die After-, 14 die Schwanzfloſſe. Die Heimat ſcheint ſich auf die britiſchen, däniſchen und ſchwediſchen Gewäſſer zu beſchränken. Brehm, Thierleben. V. 39

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 609. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/647>, abgerufen am 23.12.2024.