Gebüsche, so unter anderen der gemeine Ch. zonatus. Die schwarze Grundfarbe ist von smaragd- grünen Schüppchen überzogen, eine breite, nach vorn verschmälerte Längsstrieme neben dem Seiten- rande des Halsschildes, die Seitenränder der hinten etwas gestutzten Flügeldecken und mehr oder weniger die Zwischenräume zwischen den vier stumpfen Längsrippen einer jeden derselben von kreideweißem Filze. Diese Zwischenräume sind breit und werden von je einem schmalen, scharfen Kiele durchzogen, welche nach der Wurzel hin breit und stumpf, den vier Hauptrippen ähnlich werden. Die breite Hinterleibsspitze endet in einem schwarzen Bart. Länge 181/2, Breite 6 Linien.
Wenn die eben beschriebene Art und die Chalcolepidier überhaupt im größten Verlaufe ihres matten Körpers gleich breit sind, so spitzen sich die Semiotus-Arten, hinter den Schultern begin- nend, allmälig zu und zeichnen sich durch Schlankheit, wie durch starken Glanz ihres wie polirten Körpers gleich vortheilhaft aus. Die Kinnbacken sind an der Spitze ausgerandet, der fast wagrechte Kopf meist stark ausgehöhlt und vor den Fühlern mit je einem kräftigen, nach vorn gerichteten Zahne bewehrt. Die mäßig langen Fühler beginnen mit einem etwas gebogenen, kegelförmigen Grundgliede und setzen sich vom dritten an sägeartig, bei manchen Arten gekämmt oder wedel- förmig fort. Das Halsschild ist sehr schlank, hat unten eine mehr oder weniger deutliche Falte für die Fühler, spitze, wenig nach außen gerichtete Hinterecken, stumpfe, aber auch vorspringende und einander näher liegende Vorderecken. Das Schildchen kommt von verschiedener Form vor und liegt tiefer, als die nächste Umgebung der Flügeldecken. Die Tarsen sind comprimirt, die drei ersten mit Haftlappen versehen. Die Geschlechter unterscheiden sich durch das letzte Bauch- segment, welches beim Männchen ganz, beim Weibchen gebuchtet oder ausgeschnitten ist. Diese schönen Thiere, meist von lebhaft rother oder gelber Färbung mit schwarzen Zeichnungen, sind gleichfalls Bewohner des mittlern Amerika, von Chili bis einschließlich Meriko. Der S. suturalis ist orangefarben, Kopf, Fühler, eine breite Mittelstrieme und zwei Flecke des Halsschildes, sowie drei vorn abgekürzte Längsstriemen der Flügeldecken schwarz. Länge 14 Linien.
Die sich hier anschließenden, wieder in anderer Weise ausgezeichneten erotischen Formen müssen wir jedoch übergehen, um noch Raum für einige Jnländer zu erhalten. Da ist der Athous hirtus, welcher sich häufig auf Dolden und anderen Blumen der Wiesen umhertreibt. Seine Stirn begrenzt ein erhabener, scharf abgesetzter Vorderrand, das zweite Fühlerglied ist kleiner als das dritte, die mittleren dreieckig, so lang wie breit, das Halsschild, länger als breit, erweitert sich etwas in der Mitte, zieht sich vor den mäßig heraustretenden und spitzen Hinterecken ein wenig ein und ist fein gleichmäßig punktirt; die kaum breiteren, seichtgestreiften und fein punktirten Flügeldecken runden sich hinten gemeinschaftlich ab. Die Vorderbrust erweitert sich mäßig nach vorn und bleibt ohne Fühlerfurche. Die Hüften der Hinterbeine erweitern sich allmälig nach innen, Füße und Fußklauen sind einfach, das erste Glied ist so lang, als die beiden folgenden zusammen. Der Glanz des schwarzen Körpers wird durch die graue Behaarung etwas gebrochen. Länge 6, Breite 2 Linien. Die zahlreichen Arten dieser Gattung leben vorzugsweise in den kalten und gemäßigten Gegenden der nördlichen Hemisphäre.
Zahlreichen, recht hübschen Arten hat Lacordaire neuerdings den alten Namen Elater wiedergegeben, nachdem sie seit Dejean unter dem Gattungsnamen Ampedus aufgeführt wurden. Die Vereinigung von drei wesentlichen Merkmalen wird erfordert, um sie hier unterzuordnen: ein kleiner, gleichmäßig converer Kopf mit parabolisch gerundeter, in der Mitte etwas winkeliger Stirn mit großen Gruben für die Fühlerwurzel unmittelbar vor den Augen, welche die Platte unter dem Stirnrande (die Nase) von den Seiten her verschmälern, zweitens die in ihrer innern Hälfte zu einer Fläche erweiterte Hinterhüfte, welche sich am Hinterrande ausbuchtet und im Jnnenwinkel mehr oder weniger zahnartig vortritt, sowie endlich drittens dünne, vollkommen faden- förmige, gewimperte Tarsen, deren erstes Glied den beiden folgenden zusammen gleich, deren viertes ganz ist. Die übrigen Merkmale, wie der nach vorn breitere, niedergedrückte Körper, die Kürze der Fühler, welche den Vorderrücken wenig übertreffen und an denen vom vierten Gliede an die Sägezähne
Die Käfer. Schnellkäfer oder Schmiede.
Gebüſche, ſo unter anderen der gemeine Ch. zonatus. Die ſchwarze Grundfarbe iſt von ſmaragd- grünen Schüppchen überzogen, eine breite, nach vorn verſchmälerte Längsſtrieme neben dem Seiten- rande des Halsſchildes, die Seitenränder der hinten etwas geſtutzten Flügeldecken und mehr oder weniger die Zwiſchenräume zwiſchen den vier ſtumpfen Längsrippen einer jeden derſelben von kreideweißem Filze. Dieſe Zwiſchenräume ſind breit und werden von je einem ſchmalen, ſcharfen Kiele durchzogen, welche nach der Wurzel hin breit und ſtumpf, den vier Hauptrippen ähnlich werden. Die breite Hinterleibsſpitze endet in einem ſchwarzen Bart. Länge 18½, Breite 6 Linien.
Wenn die eben beſchriebene Art und die Chalcolepidier überhaupt im größten Verlaufe ihres matten Körpers gleich breit ſind, ſo ſpitzen ſich die Semiotus-Arten, hinter den Schultern begin- nend, allmälig zu und zeichnen ſich durch Schlankheit, wie durch ſtarken Glanz ihres wie polirten Körpers gleich vortheilhaft aus. Die Kinnbacken ſind an der Spitze ausgerandet, der faſt wagrechte Kopf meiſt ſtark ausgehöhlt und vor den Fühlern mit je einem kräftigen, nach vorn gerichteten Zahne bewehrt. Die mäßig langen Fühler beginnen mit einem etwas gebogenen, kegelförmigen Grundgliede und ſetzen ſich vom dritten an ſägeartig, bei manchen Arten gekämmt oder wedel- förmig fort. Das Halsſchild iſt ſehr ſchlank, hat unten eine mehr oder weniger deutliche Falte für die Fühler, ſpitze, wenig nach außen gerichtete Hinterecken, ſtumpfe, aber auch vorſpringende und einander näher liegende Vorderecken. Das Schildchen kommt von verſchiedener Form vor und liegt tiefer, als die nächſte Umgebung der Flügeldecken. Die Tarſen ſind comprimirt, die drei erſten mit Haftlappen verſehen. Die Geſchlechter unterſcheiden ſich durch das letzte Bauch- ſegment, welches beim Männchen ganz, beim Weibchen gebuchtet oder ausgeſchnitten iſt. Dieſe ſchönen Thiere, meiſt von lebhaft rother oder gelber Färbung mit ſchwarzen Zeichnungen, ſind gleichfalls Bewohner des mittlern Amerika, von Chili bis einſchließlich Meriko. Der S. suturalis iſt orangefarben, Kopf, Fühler, eine breite Mittelſtrieme und zwei Flecke des Halsſchildes, ſowie drei vorn abgekürzte Längsſtriemen der Flügeldecken ſchwarz. Länge 14 Linien.
Die ſich hier anſchließenden, wieder in anderer Weiſe ausgezeichneten erotiſchen Formen müſſen wir jedoch übergehen, um noch Raum für einige Jnländer zu erhalten. Da iſt der Athous hirtus, welcher ſich häufig auf Dolden und anderen Blumen der Wieſen umhertreibt. Seine Stirn begrenzt ein erhabener, ſcharf abgeſetzter Vorderrand, das zweite Fühlerglied iſt kleiner als das dritte, die mittleren dreieckig, ſo lang wie breit, das Halsſchild, länger als breit, erweitert ſich etwas in der Mitte, zieht ſich vor den mäßig heraustretenden und ſpitzen Hinterecken ein wenig ein und iſt fein gleichmäßig punktirt; die kaum breiteren, ſeichtgeſtreiften und fein punktirten Flügeldecken runden ſich hinten gemeinſchaftlich ab. Die Vorderbruſt erweitert ſich mäßig nach vorn und bleibt ohne Fühlerfurche. Die Hüften der Hinterbeine erweitern ſich allmälig nach innen, Füße und Fußklauen ſind einfach, das erſte Glied iſt ſo lang, als die beiden folgenden zuſammen. Der Glanz des ſchwarzen Körpers wird durch die graue Behaarung etwas gebrochen. Länge 6, Breite 2 Linien. Die zahlreichen Arten dieſer Gattung leben vorzugsweiſe in den kalten und gemäßigten Gegenden der nördlichen Hemiſphäre.
Zahlreichen, recht hübſchen Arten hat Lacordaire neuerdings den alten Namen Elater wiedergegeben, nachdem ſie ſeit Dejean unter dem Gattungsnamen Ampedus aufgeführt wurden. Die Vereinigung von drei weſentlichen Merkmalen wird erfordert, um ſie hier unterzuordnen: ein kleiner, gleichmäßig converer Kopf mit paraboliſch gerundeter, in der Mitte etwas winkeliger Stirn mit großen Gruben für die Fühlerwurzel unmittelbar vor den Augen, welche die Platte unter dem Stirnrande (die Naſe) von den Seiten her verſchmälern, zweitens die in ihrer innern Hälfte zu einer Fläche erweiterte Hinterhüfte, welche ſich am Hinterrande ausbuchtet und im Jnnenwinkel mehr oder weniger zahnartig vortritt, ſowie endlich drittens dünne, vollkommen faden- förmige, gewimperte Tarſen, deren erſtes Glied den beiden folgenden zuſammen gleich, deren viertes ganz iſt. Die übrigen Merkmale, wie der nach vorn breitere, niedergedrückte Körper, die Kürze der Fühler, welche den Vorderrücken wenig übertreffen und an denen vom vierten Gliede an die Sägezähne
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Die Käfer. Schnellkäfer oder Schmiede.
Gebüſche, ſo unter anderen der gemeine Ch. zonatus. Die ſchwarze Grundfarbe iſt von ſmaragd-
grünen Schüppchen überzogen, eine breite, nach vorn verſchmälerte Längsſtrieme neben dem Seiten-
rande des Halsſchildes, die Seitenränder der hinten etwas geſtutzten Flügeldecken und mehr oder
weniger die Zwiſchenräume zwiſchen den vier ſtumpfen Längsrippen einer jeden derſelben von
kreideweißem Filze. Dieſe Zwiſchenräume ſind breit und werden von je einem ſchmalen, ſcharfen
Kiele durchzogen, welche nach der Wurzel hin breit und ſtumpf, den vier Hauptrippen ähnlich
werden. Die breite Hinterleibsſpitze endet in einem ſchwarzen Bart. Länge 18½, Breite 6 Linien.
Wenn die eben beſchriebene Art und die Chalcolepidier überhaupt im größten Verlaufe ihres
matten Körpers gleich breit ſind, ſo ſpitzen ſich die Semiotus-Arten, hinter den Schultern begin-
nend, allmälig zu und zeichnen ſich durch Schlankheit, wie durch ſtarken Glanz ihres wie polirten
Körpers gleich vortheilhaft aus. Die Kinnbacken ſind an der Spitze ausgerandet, der faſt wagrechte
Kopf meiſt ſtark ausgehöhlt und vor den Fühlern mit je einem kräftigen, nach vorn gerichteten
Zahne bewehrt. Die mäßig langen Fühler beginnen mit einem etwas gebogenen, kegelförmigen
Grundgliede und ſetzen ſich vom dritten an ſägeartig, bei manchen Arten gekämmt oder wedel-
förmig fort. Das Halsſchild iſt ſehr ſchlank, hat unten eine mehr oder weniger deutliche Falte
für die Fühler, ſpitze, wenig nach außen gerichtete Hinterecken, ſtumpfe, aber auch vorſpringende
und einander näher liegende Vorderecken. Das Schildchen kommt von verſchiedener Form vor
und liegt tiefer, als die nächſte Umgebung der Flügeldecken. Die Tarſen ſind comprimirt, die
drei erſten mit Haftlappen verſehen. Die Geſchlechter unterſcheiden ſich durch das letzte Bauch-
ſegment, welches beim Männchen ganz, beim Weibchen gebuchtet oder ausgeſchnitten iſt. Dieſe
ſchönen Thiere, meiſt von lebhaft rother oder gelber Färbung mit ſchwarzen Zeichnungen, ſind
gleichfalls Bewohner des mittlern Amerika, von Chili bis einſchließlich Meriko. Der S. suturalis
iſt orangefarben, Kopf, Fühler, eine breite Mittelſtrieme und zwei Flecke des Halsſchildes, ſowie
drei vorn abgekürzte Längsſtriemen der Flügeldecken ſchwarz. Länge 14 Linien.
Die ſich hier anſchließenden, wieder in anderer Weiſe ausgezeichneten erotiſchen Formen müſſen
wir jedoch übergehen, um noch Raum für einige Jnländer zu erhalten. Da iſt der Athous
hirtus, welcher ſich häufig auf Dolden und anderen Blumen der Wieſen umhertreibt. Seine
Stirn begrenzt ein erhabener, ſcharf abgeſetzter Vorderrand, das zweite Fühlerglied iſt kleiner als
das dritte, die mittleren dreieckig, ſo lang wie breit, das Halsſchild, länger als breit, erweitert
ſich etwas in der Mitte, zieht ſich vor den mäßig heraustretenden und ſpitzen Hinterecken ein
wenig ein und iſt fein gleichmäßig punktirt; die kaum breiteren, ſeichtgeſtreiften und fein punktirten
Flügeldecken runden ſich hinten gemeinſchaftlich ab. Die Vorderbruſt erweitert ſich mäßig nach
vorn und bleibt ohne Fühlerfurche. Die Hüften der Hinterbeine erweitern ſich allmälig nach innen,
Füße und Fußklauen ſind einfach, das erſte Glied iſt ſo lang, als die beiden folgenden zuſammen.
Der Glanz des ſchwarzen Körpers wird durch die graue Behaarung etwas gebrochen. Länge 6,
Breite 2 Linien. Die zahlreichen Arten dieſer Gattung leben vorzugsweiſe in den kalten und
gemäßigten Gegenden der nördlichen Hemiſphäre.
Zahlreichen, recht hübſchen Arten hat Lacordaire neuerdings den alten Namen Elater
wiedergegeben, nachdem ſie ſeit Dejean unter dem Gattungsnamen Ampedus aufgeführt wurden.
Die Vereinigung von drei weſentlichen Merkmalen wird erfordert, um ſie hier unterzuordnen:
ein kleiner, gleichmäßig converer Kopf mit paraboliſch gerundeter, in der Mitte etwas winkeliger
Stirn mit großen Gruben für die Fühlerwurzel unmittelbar vor den Augen, welche die Platte
unter dem Stirnrande (die Naſe) von den Seiten her verſchmälern, zweitens die in ihrer innern
Hälfte zu einer Fläche erweiterte Hinterhüfte, welche ſich am Hinterrande ausbuchtet und im
Jnnenwinkel mehr oder weniger zahnartig vortritt, ſowie endlich drittens dünne, vollkommen faden-
förmige, gewimperte Tarſen, deren erſtes Glied den beiden folgenden zuſammen gleich, deren viertes
ganz iſt. Die übrigen Merkmale, wie der nach vorn breitere, niedergedrückte Körper, die Kürze der
Fühler, welche den Vorderrücken wenig übertreffen und an denen vom vierten Gliede an die Sägezähne
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/104>, abgerufen am 23.11.2024.
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