Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.Krone vom Haupte genommen, war machtlos gegen Auf die Gegenwart brauche ich kaum aufmerksam Diese Lebenskraft der Kirche in allen Gefahren und Krone vom Haupte genommen, war machtlos gegen Auf die Gegenwart brauche ich kaum aufmerksam Diese Lebenskraft der Kirche in allen Gefahren und <TEI> <text> <body> <div n="5"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0117" xml:id="B836_001_1901_pb0105_0001" n="105"/> Krone vom Haupte genommen, war machtlos gegen<lb/> die Kirche und den alten, schwachen Papst. Der mäch-<lb/> tige Kaiser Napoleon mußte nach wenigen Jahren als<lb/> einflußloser, verstoßener Gefangener auf eine einsame<lb/> Insel wandern, während der von ihm bedrohte Pius<lb/> ruhig im Vatikan zu Rom lebte und starb.</p> <p>Auf die Gegenwart brauche ich kaum aufmerksam<lb/> zu machen. Wir selbst haben es ja miterlebt, wie<lb/> man Alles, Lüge, Verleumdung, Gewalt und Verfol-<lb/> gung aufgeboten hat, um die Wirksamkeit der Kirche<lb/> lahm zu legen, um sie zu vernichten und aus der Welt<lb/> zu schaffen; wir selbst haben es erlebt, daß man die<lb/> Ordensleute aus ihren Klöstern vertrieben und aus<lb/> dem Vaterlande verbannt, daß man die Priester und<lb/> Bischöfe wie gemeine Verbrecher in's Gefängniß geführt<lb/> hat; wir selbst haben es erlebt, wie man kein Mittel<lb/> unversucht ließ, um das Volk vom Clerus, den Clerus<lb/> von den Bischöfen und die Bischöfe vom Papste zu<lb/> trennen und so eine Theilung und Spaltung in der<lb/> Kirche hervorzurufen, die ihr den Untergang bereiten<lb/> mußte. Aber wir haben auch die unüberwindliche<lb/> Macht und Lebenskraft der Kirche gesehen; denn wir<lb/> haben ja erlebt, daß trotz der furchtbaren Bemühungen<lb/> der Gegner das Band der Einheit sich enger und fester<lb/> um Volk, Priester, Bischöfe und Papst geschlungen hat,<lb/> daß die treue Anhänglichkeit der Katholiken an die<lb/> Kirche gewachsen und das Ansehen des Papstes in<lb/> Rom gestiegen ist.</p> <p>Diese Lebenskraft der Kirche in allen Gefahren und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0117]
Krone vom Haupte genommen, war machtlos gegen
die Kirche und den alten, schwachen Papst. Der mäch-
tige Kaiser Napoleon mußte nach wenigen Jahren als
einflußloser, verstoßener Gefangener auf eine einsame
Insel wandern, während der von ihm bedrohte Pius
ruhig im Vatikan zu Rom lebte und starb.
Auf die Gegenwart brauche ich kaum aufmerksam
zu machen. Wir selbst haben es ja miterlebt, wie
man Alles, Lüge, Verleumdung, Gewalt und Verfol-
gung aufgeboten hat, um die Wirksamkeit der Kirche
lahm zu legen, um sie zu vernichten und aus der Welt
zu schaffen; wir selbst haben es erlebt, daß man die
Ordensleute aus ihren Klöstern vertrieben und aus
dem Vaterlande verbannt, daß man die Priester und
Bischöfe wie gemeine Verbrecher in's Gefängniß geführt
hat; wir selbst haben es erlebt, wie man kein Mittel
unversucht ließ, um das Volk vom Clerus, den Clerus
von den Bischöfen und die Bischöfe vom Papste zu
trennen und so eine Theilung und Spaltung in der
Kirche hervorzurufen, die ihr den Untergang bereiten
mußte. Aber wir haben auch die unüberwindliche
Macht und Lebenskraft der Kirche gesehen; denn wir
haben ja erlebt, daß trotz der furchtbaren Bemühungen
der Gegner das Band der Einheit sich enger und fester
um Volk, Priester, Bischöfe und Papst geschlungen hat,
daß die treue Anhänglichkeit der Katholiken an die
Kirche gewachsen und das Ansehen des Papstes in
Rom gestiegen ist.
Diese Lebenskraft der Kirche in allen Gefahren und
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