Was uns in unsern Tagen noththut, ist vor Allem festes und muthiges Eintreten für Gott und seine heilige Sache, ist der unüberwindliche Maccha- bäergeist.
Unter dem gottlosen König Antiochus IV. war für die Kinder Israels eine Zeit schwerer Prüfung und Drangsal eingetreten. Er hatte es abgesehen auf Ver- nichtung ihrer Religion und es sah damals in der That traurig genug aus beim auserwählten Volke. Doch da erhoben sich, von heiliger Begeisterung erfüllt, die edlen Macchabäer, ein Eleazar, ein Mathathias, ein Judas und Andere. Sie waren entschlossen, lieber Alles zu erdulden, als dem Gesetze des Herrn untreu zu werden. Und mochten auch manche von den Israe- liten abfallen oder viele im Kampfe ihr Leben ver- lieren, der Muth und die feste Entschiedenheit der Macchabäer haben den Sieg davon getragen. Sind unsere katholischen Männer der Gegenwart jenen edlen Helden des Alterthums ähnlich, treten sie mit ruhiger, aber fester Entschiedenheit ein für die hehre Sache Jesu Christi und seiner Kirche, zeigen sie durch ihr gutes christliches Leben, daß sie die Lehren und Gnadenmittel, die der göttliche Heiland uns gebracht, überaus hoch- schätzen, dann muß sich der Sieg an die Fahne Jesu Christi knüpfen, dann müssen nothwendig unsere reli- giösen und socialen Verhältnisse einen neuen heilsamen Aufschwung erleben. Darum, theuere Männer, seid keine Schläfer, keine schwachen Feiglinge, keine lauen, trägen Christen, die sich für Höheres nicht begeistern
Was uns in unsern Tagen noththut, ist vor Allem festes und muthiges Eintreten für Gott und seine heilige Sache, ist der unüberwindliche Maccha- bäergeist.
Unter dem gottlosen König Antiochus IV. war für die Kinder Israels eine Zeit schwerer Prüfung und Drangsal eingetreten. Er hatte es abgesehen auf Ver- nichtung ihrer Religion und es sah damals in der That traurig genug aus beim auserwählten Volke. Doch da erhoben sich, von heiliger Begeisterung erfüllt, die edlen Macchabäer, ein Eleazar, ein Mathathias, ein Judas und Andere. Sie waren entschlossen, lieber Alles zu erdulden, als dem Gesetze des Herrn untreu zu werden. Und mochten auch manche von den Israe- liten abfallen oder viele im Kampfe ihr Leben ver- lieren, der Muth und die feste Entschiedenheit der Macchabäer haben den Sieg davon getragen. Sind unsere katholischen Männer der Gegenwart jenen edlen Helden des Alterthums ähnlich, treten sie mit ruhiger, aber fester Entschiedenheit ein für die hehre Sache Jesu Christi und seiner Kirche, zeigen sie durch ihr gutes christliches Leben, daß sie die Lehren und Gnadenmittel, die der göttliche Heiland uns gebracht, überaus hoch- schätzen, dann muß sich der Sieg an die Fahne Jesu Christi knüpfen, dann müssen nothwendig unsere reli- giösen und socialen Verhältnisse einen neuen heilsamen Aufschwung erleben. Darum, theuere Männer, seid keine Schläfer, keine schwachen Feiglinge, keine lauen, trägen Christen, die sich für Höheres nicht begeistern
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Was uns in unsern Tagen noththut, ist vor Allem
festes und muthiges Eintreten für Gott und seine
heilige Sache, ist der unüberwindliche Maccha-
bäergeist.
Unter dem gottlosen König Antiochus IV. war für
die Kinder Israels eine Zeit schwerer Prüfung und
Drangsal eingetreten. Er hatte es abgesehen auf Ver-
nichtung ihrer Religion und es sah damals in der
That traurig genug aus beim auserwählten Volke.
Doch da erhoben sich, von heiliger Begeisterung erfüllt,
die edlen Macchabäer, ein Eleazar, ein Mathathias,
ein Judas und Andere. Sie waren entschlossen, lieber
Alles zu erdulden, als dem Gesetze des Herrn untreu
zu werden. Und mochten auch manche von den Israe-
liten abfallen oder viele im Kampfe ihr Leben ver-
lieren, der Muth und die feste Entschiedenheit der
Macchabäer haben den Sieg davon getragen. Sind
unsere katholischen Männer der Gegenwart jenen edlen
Helden des Alterthums ähnlich, treten sie mit ruhiger,
aber fester Entschiedenheit ein für die hehre Sache Jesu
Christi und seiner Kirche, zeigen sie durch ihr gutes
christliches Leben, daß sie die Lehren und Gnadenmittel,
die der göttliche Heiland uns gebracht, überaus hoch-
schätzen, dann muß sich der Sieg an die Fahne Jesu
Christi knüpfen, dann müssen nothwendig unsere reli-
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/182>, abgerufen am 21.11.2024.
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