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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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im Himmel schenken, als der reichste Millionär hienieden
seinem einzigen Kinde hinterlassen kann. Welch' eine
Ehre, welch' ein Glück, das Kind eines so erhabenen
und vollkommenen, eines so guten und liebenswürdigen,
eines so reichen und mächtigen Vaters zu sein! Ja,
Männer, vergesset es nie, daß ihr Kinder, Söhne des
himmlischen Vaters seid, und daß euere liebe Mutter mit
Recht euch schon in den ersten Lebensjahren die kleinen
Händchen gefaltet und zu Gott beten gelehrt hat:
"Vater unser, der du bist in dem Himmel."

Ein Kind nun darf dem Vater keine Unehre machen
durch ein unwürdiges Verhalten; es soll vielmehr sich
so betragen, wie es dem Range und der Würde des
Vaters entspricht. Darum darf sich der Sohn eines
Fürsten nicht wie ein gemeiner Bettler oder Landstreicher
herumtreiben. Die Geschichte erzählt von einem Polen-
könige Boleslaus, er habe das Bild seines Vaters auf
der Brust getragen, und dasselbe, so oft er ein wich-
tiges Geschäft unternommen, liebend angeschaut und die
Worte gesprochen: "Fern sei es von mir, daß ich etwas
thue, was deiner unwürdig wäre."
Aehnlich sollen auch
wir Gott, unserem himmlischen Vater gegenüber gesinnt
sein. Wie sehr verfehlt sich dagegen nun ein Mann,
der sich der Unmäßigkeit ergibt? Ist es für ein Kind
des unendlichen Gottes nicht höchst ungeziemend, sich
in einen Zustand zu versetzen, in dem es nicht mehr
vernünftig denken kann, nicht mehr Herr ist über seine
Zunge und seine Füße und zum Gegenstand des Spottes
wird für die muthwillige Straßenjugend?

im Himmel schenken, als der reichste Millionär hienieden
seinem einzigen Kinde hinterlassen kann. Welch' eine
Ehre, welch' ein Glück, das Kind eines so erhabenen
und vollkommenen, eines so guten und liebenswürdigen,
eines so reichen und mächtigen Vaters zu sein! Ja,
Männer, vergesset es nie, daß ihr Kinder, Söhne des
himmlischen Vaters seid, und daß euere liebe Mutter mit
Recht euch schon in den ersten Lebensjahren die kleinen
Händchen gefaltet und zu Gott beten gelehrt hat:
„Vater unser, der du bist in dem Himmel.“

Ein Kind nun darf dem Vater keine Unehre machen
durch ein unwürdiges Verhalten; es soll vielmehr sich
so betragen, wie es dem Range und der Würde des
Vaters entspricht. Darum darf sich der Sohn eines
Fürsten nicht wie ein gemeiner Bettler oder Landstreicher
herumtreiben. Die Geschichte erzählt von einem Polen-
könige Boleslaus, er habe das Bild seines Vaters auf
der Brust getragen, und dasselbe, so oft er ein wich-
tiges Geschäft unternommen, liebend angeschaut und die
Worte gesprochen: „Fern sei es von mir, daß ich etwas
thue, was deiner unwürdig wäre.“
Aehnlich sollen auch
wir Gott, unserem himmlischen Vater gegenüber gesinnt
sein. Wie sehr verfehlt sich dagegen nun ein Mann,
der sich der Unmäßigkeit ergibt? Ist es für ein Kind
des unendlichen Gottes nicht höchst ungeziemend, sich
in einen Zustand zu versetzen, in dem es nicht mehr
vernünftig denken kann, nicht mehr Herr ist über seine
Zunge und seine Füße und zum Gegenstand des Spottes
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[210/0222] im Himmel schenken, als der reichste Millionär hienieden seinem einzigen Kinde hinterlassen kann. Welch' eine Ehre, welch' ein Glück, das Kind eines so erhabenen und vollkommenen, eines so guten und liebenswürdigen, eines so reichen und mächtigen Vaters zu sein! Ja, Männer, vergesset es nie, daß ihr Kinder, Söhne des himmlischen Vaters seid, und daß euere liebe Mutter mit Recht euch schon in den ersten Lebensjahren die kleinen Händchen gefaltet und zu Gott beten gelehrt hat: „Vater unser, der du bist in dem Himmel.“ Ein Kind nun darf dem Vater keine Unehre machen durch ein unwürdiges Verhalten; es soll vielmehr sich so betragen, wie es dem Range und der Würde des Vaters entspricht. Darum darf sich der Sohn eines Fürsten nicht wie ein gemeiner Bettler oder Landstreicher herumtreiben. Die Geschichte erzählt von einem Polen- könige Boleslaus, er habe das Bild seines Vaters auf der Brust getragen, und dasselbe, so oft er ein wich- tiges Geschäft unternommen, liebend angeschaut und die Worte gesprochen: „Fern sei es von mir, daß ich etwas thue, was deiner unwürdig wäre.“ Aehnlich sollen auch wir Gott, unserem himmlischen Vater gegenüber gesinnt sein. Wie sehr verfehlt sich dagegen nun ein Mann, der sich der Unmäßigkeit ergibt? Ist es für ein Kind des unendlichen Gottes nicht höchst ungeziemend, sich in einen Zustand zu versetzen, in dem es nicht mehr vernünftig denken kann, nicht mehr Herr ist über seine Zunge und seine Füße und zum Gegenstand des Spottes wird für die muthwillige Straßenjugend?

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/222>, abgerufen am 21.11.2024.