Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.der festen Burgmauer sich emporrangt. Das gute Ein berühmter, weiser Mann des Alterthums wurde Noch Eines sollten die christlichen Männer und der festen Burgmauer sich emporrangt. Das gute Ein berühmter, weiser Mann des Alterthums wurde Noch Eines sollten die christlichen Männer und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0034" xml:id="B836_001_1901_pb0022_0001" n="22"/> der festen Burgmauer sich emporrangt. Das gute<lb/> herrliche Beispiel eines tüchtigen christlichen Vaters ist<lb/> für die Kinder mehr werth als ein großes Vermögen,<lb/> das er ihnen hinterläßt.</p> <p>Ein berühmter, weiser Mann des Alterthums wurde<lb/> ungerecht verfolgt, seines Vermögens beraubt und in<lb/> den Kerker geworfen, in dem er längere Zeit schmachtete;<lb/> endlich kam es mit ihm zum Sterben. Seine An-<lb/> gehörigen durften ihn noch einmal vor seinem Tode<lb/> besuchen; schluchzend und weinend standen in tiefem<lb/> Schmerze die Kinder um das ärmliche Sterbelager des<lb/> geliebten Vaters. Auch diesem floß das Herz über vor<lb/> Kummer und Weh; besonders hart war es ihm, daß<lb/> er seine theuern Kinder so arm zurücklassen, daß er<lb/> ihnen nichts als Erbe schenken konnte. Doch bald faßte<lb/> er sich wieder und sprach: <q>„O meine Lieben, ich ver-<lb/> mache euch das Bild meines Lebens.“</q> Glücklich, zehn-<lb/> mal glücklich die Kinder, die einen Vater besitzen, dessen<lb/> Leben für sie immer der Spiegel und das Vorbild<lb/> eines wahrhaft christlichen und Gott wohlgefälligen<lb/> Lebens sein kann; er hinterläßt ihnen eine bessere und<lb/> schönere Erbschaft, als wenn er einem jeden von ihnen<lb/> zehntausend Pfund Gold hinterlassen hätte.</p> <p>Noch Eines sollten die christlichen Männer und<lb/> Väter nicht vergessen. Ein Vater, der treu und ge-<lb/> wissenhaft seine religiösen Pflichten erfüllt und in jeder<lb/> Beziehung ein tugendhaftes Leben führt, zieht dadurch<lb/> den Segen Gottes auf seine Kinder herab. Das ist<lb/> eine Wahrheit, die uns durch das untrügliche Wort<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0034]
der festen Burgmauer sich emporrangt. Das gute
herrliche Beispiel eines tüchtigen christlichen Vaters ist
für die Kinder mehr werth als ein großes Vermögen,
das er ihnen hinterläßt.
Ein berühmter, weiser Mann des Alterthums wurde
ungerecht verfolgt, seines Vermögens beraubt und in
den Kerker geworfen, in dem er längere Zeit schmachtete;
endlich kam es mit ihm zum Sterben. Seine An-
gehörigen durften ihn noch einmal vor seinem Tode
besuchen; schluchzend und weinend standen in tiefem
Schmerze die Kinder um das ärmliche Sterbelager des
geliebten Vaters. Auch diesem floß das Herz über vor
Kummer und Weh; besonders hart war es ihm, daß
er seine theuern Kinder so arm zurücklassen, daß er
ihnen nichts als Erbe schenken konnte. Doch bald faßte
er sich wieder und sprach: „O meine Lieben, ich ver-
mache euch das Bild meines Lebens.“ Glücklich, zehn-
mal glücklich die Kinder, die einen Vater besitzen, dessen
Leben für sie immer der Spiegel und das Vorbild
eines wahrhaft christlichen und Gott wohlgefälligen
Lebens sein kann; er hinterläßt ihnen eine bessere und
schönere Erbschaft, als wenn er einem jeden von ihnen
zehntausend Pfund Gold hinterlassen hätte.
Noch Eines sollten die christlichen Männer und
Väter nicht vergessen. Ein Vater, der treu und ge-
wissenhaft seine religiösen Pflichten erfüllt und in jeder
Beziehung ein tugendhaftes Leben führt, zieht dadurch
den Segen Gottes auf seine Kinder herab. Das ist
eine Wahrheit, die uns durch das untrügliche Wort
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