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Brentano, Clemens: Gockel, Hinkel und Gackeleia. Frankfurt, 1838.

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Als auf dies Wort den Ring ich dreh',
Bei Hanau hier im Wald ich steh';
Mit Amen schloß mein Frühgebet,
Der Morgenschrei war ausgekräht
Im Walde hier, was Hahn und Mann
Zu Tadmor eben erst begann.
Ich fand nicht Vater, Mutter mehr,
Sie waren todt -- die Hütte leer!
Ich dreh' den Ring -- "hätt' ich ein Schloß
Und Knecht, Magd, Ochs und Kuh und Roß!"
Und sieh das Schloß stand alsobald
Mit Knecht, Magd, Ochs, Kuh, Pferd im Wald.
Ich dreh den Ring -- "hätt' ich zur Frau
Das liebste Herz aus Hennegau,
Und hätt' mein Hahn ein Hühnlein gut,
Es würde eine edle Brut."
Da hört' im Wald ich ein Geschrei
Und eilt' mit Roß und Knecht herbei,
Und bei der Hennen-Linde draus,
Da hatt' ich einen blut'gen Strauß.
Der Schrei von einem Fräulein war,
Entführt von wilder Räuberschaar.
Die Räuber schlug ich alle todt
Und half dem Fräulein aus der Noth;
Und in der Linde Schattenraum
Sprach sie: "schon ründet sich mein Traum,
Ich ward durch eines Hahnen Schrei
Aus wilder Löwen Kralle frei,
Giebt nun der Hahn mir noch den Ring,
Dann Alles in Erfüllung gieng."
Ich gab den Ring dem lieben Bild,
Vereint ward unser Wappenschild;
Urhinkel wars von Hennegau,
Der Kaiser gab sie mir zur Frau.
Ein Huhn sie mir als Brautschatz gab,
Das von dem Hahnen stammte ab,
Der einstens krähte hell und klar,
Als Petrus in Versuchung war.
Als auf dies Wort den Ring ich dreh',
Bei Hanau hier im Wald ich ſteh';
Mit Amen ſchloß mein Fruͤhgebet,
Der Morgenſchrei war ausgekraͤht
Im Walde hier, was Hahn und Mann
Zu Tadmor eben erſt begann.
Ich fand nicht Vater, Mutter mehr,
Sie waren todt — die Huͤtte leer!
Ich dreh' den Ring — „haͤtt' ich ein Schloß
Und Knecht, Magd, Ochs und Kuh und Roß!“
Und ſieh das Schloß ſtand alſobald
Mit Knecht, Magd, Ochs, Kuh, Pferd im Wald.
Ich dreh den Ring — „haͤtt' ich zur Frau
Das liebſte Herz aus Hennegau,
Und haͤtt' mein Hahn ein Huͤhnlein gut,
Es wuͤrde eine edle Brut.“
Da hoͤrt' im Wald ich ein Geſchrei
Und eilt' mit Roß und Knecht herbei,
Und bei der Hennen-Linde draus,
Da hatt' ich einen blut'gen Strauß.
Der Schrei von einem Fraͤulein war,
Entfuͤhrt von wilder Raͤuberſchaar.
Die Raͤuber ſchlug ich alle todt
Und half dem Fraͤulein aus der Noth;
Und in der Linde Schattenraum
Sprach ſie: „ſchon ruͤndet ſich mein Traum,
Ich ward durch eines Hahnen Schrei
Aus wilder Loͤwen Kralle frei,
Giebt nun der Hahn mir noch den Ring,
Dann Alles in Erfuͤllung gieng.“
Ich gab den Ring dem lieben Bild,
Vereint ward unſer Wappenſchild;
Urhinkel wars von Hennegau,
Der Kaiſer gab ſie mir zur Frau.
Ein Huhn ſie mir als Brautſchatz gab,
Das von dem Hahnen ſtammte ab,
Der einſtens kraͤhte hell und klar,
Als Petrus in Verſuchung war.
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[56/0082] Als auf dies Wort den Ring ich dreh', Bei Hanau hier im Wald ich ſteh'; Mit Amen ſchloß mein Fruͤhgebet, Der Morgenſchrei war ausgekraͤht Im Walde hier, was Hahn und Mann Zu Tadmor eben erſt begann. Ich fand nicht Vater, Mutter mehr, Sie waren todt — die Huͤtte leer! Ich dreh' den Ring — „haͤtt' ich ein Schloß Und Knecht, Magd, Ochs und Kuh und Roß!“ Und ſieh das Schloß ſtand alſobald Mit Knecht, Magd, Ochs, Kuh, Pferd im Wald. Ich dreh den Ring — „haͤtt' ich zur Frau Das liebſte Herz aus Hennegau, Und haͤtt' mein Hahn ein Huͤhnlein gut, Es wuͤrde eine edle Brut.“ Da hoͤrt' im Wald ich ein Geſchrei Und eilt' mit Roß und Knecht herbei, Und bei der Hennen-Linde draus, Da hatt' ich einen blut'gen Strauß. Der Schrei von einem Fraͤulein war, Entfuͤhrt von wilder Raͤuberſchaar. Die Raͤuber ſchlug ich alle todt Und half dem Fraͤulein aus der Noth; Und in der Linde Schattenraum Sprach ſie: „ſchon ruͤndet ſich mein Traum, Ich ward durch eines Hahnen Schrei Aus wilder Loͤwen Kralle frei, Giebt nun der Hahn mir noch den Ring, Dann Alles in Erfuͤllung gieng.“ Ich gab den Ring dem lieben Bild, Vereint ward unſer Wappenſchild; Urhinkel wars von Hennegau, Der Kaiſer gab ſie mir zur Frau. Ein Huhn ſie mir als Brautſchatz gab, Das von dem Hahnen ſtammte ab, Der einſtens kraͤhte hell und klar, Als Petrus in Verſuchung war.

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Zitationshilfe: Brentano, Clemens: Gockel, Hinkel und Gackeleia. Frankfurt, 1838, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brentano_gockel_1838/82>, abgerufen am 04.12.2024.