Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.licher Weise / weil des Menschen kurtzes Leben mehr ein Sterben / als ein Leben zu achten. Eine Minute / ein Tag / eine Woche / ein Monat / ein Jahr / gehet nach dem andern hin, und wann sie vergangen / so ist es nicht anderst / als wären sie gestorben. Eine Verrichtung nach der andern / ein Creutz nach dem andern / ein Anschlag nach dem andern gehet vorbey / und ist es vergangen / so ist es / als wäre es gestorben. Ja alles Sichtbare vergehet / und bleibet nichts beständig / als die Unbeständigkeit. Es muß aber ein Christ hiernechst eines geistlichen Todes sterben / welcher dem alten Adam recht bitter ist / und ihm recht hart antritt. Es bestehet aber dieser Tod darin // daß die wahren Christen sich selbst / der Welt / und der Sünden absterben. Dieses ist es / was der H. Paulus nennet: der Sünden abgestorben seyn Rom. VI, 2. Der Anfang zu diesem Tode wird gemacht in der H. Tauffe / dann wir werden in den Tod Christi getaufft. Rom. VI, 3. Es muß aber dieser Tod im gantzen Leben fortgesetzet werden. Wir müssen leyder! gestehen / daß in unserm Hertzen eine sündliche Gedancke nach der andern / eine böse Unart nach der andern / eine böse Begierde und Reitzung nach der andern lebendig wird / da hat denn freylich ein Christ immer zu tödten und zu begraben. Da müssen sie ihre Glieder / so auf Erden sind / tödten: Col. III, 5. das Fleisch creutzigen licher Weise / weil des Menschen kurtzes Leben mehr ein Sterben / als ein Leben zu achten. Eine Minute / ein Tag / eine Woche / ein Monat / ein Jahr / gehet nach dem andern hin, und wann sie vergangen / so ist es nicht anderst / als wären sie gestorben. Eine Verrichtung nach der andern / ein Creutz nach dem andern / ein Anschlag nach dem andern gehet vorbey / und ist es vergangen / so ist es / als wäre es gestorben. Ja alles Sichtbare vergehet / und bleibet nichts beständig / als die Unbeständigkeit. Es muß aber ein Christ hiernechst eines geistlichen Todes sterben / welcher dem alten Adam recht bitter ist / und ihm recht hart antritt. Es bestehet aber dieser Tod darin // daß die wahren Christen sich selbst / der Welt / und der Sünden absterben. Dieses ist es / was der H. Paulus nennet: der Sünden abgestorben seyn Rom. VI, 2. Der Anfang zu diesem Tode wird gemacht in der H. Tauffe / dann wir werden in den Tod Christi getaufft. Rom. VI, 3. Es muß aber dieser Tod im gantzen Leben fortgesetzet werden. Wir müssen leyder! gestehen / daß in unserm Hertzen eine sündliche Gedancke nach der andern / eine böse Unart nach der andern / eine böse Begierde und Reitzung nach der andern lebendig wird / da hat denn freylich ein Christ immer zu tödten und zu begraben. Da müssen sie ihre Glieder / so auf Erden sind / tödten: Col. III, 5. das Fleisch creutzigen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0047" n="39"/> licher Weise / weil des Menschen kurtzes Leben mehr ein Sterben / als ein Leben zu achten. Eine Minute / ein Tag / eine Woche / ein Monat / ein Jahr / gehet nach dem andern hin, und wann sie vergangen / so ist es nicht anderst / als wären sie gestorben. Eine Verrichtung nach der andern / ein Creutz nach dem andern / ein Anschlag nach dem andern gehet vorbey / und ist es vergangen / so ist es / als wäre es gestorben. Ja alles Sichtbare vergehet / und bleibet nichts beständig / als die Unbeständigkeit. Es muß aber ein Christ hiernechst eines geistlichen Todes sterben / welcher dem alten Adam recht bitter ist / und ihm recht hart antritt. Es bestehet aber dieser Tod darin // daß die wahren Christen sich selbst / der Welt / und der Sünden absterben. Dieses ist es / was der H. Paulus nennet: der Sünden abgestorben seyn Rom. VI, 2. Der Anfang zu diesem Tode wird gemacht in der H. Tauffe / dann wir werden in den Tod Christi getaufft. Rom. VI, 3. Es muß aber dieser Tod im gantzen Leben fortgesetzet werden. Wir müssen leyder! gestehen / daß in unserm Hertzen eine sündliche Gedancke nach der andern / eine böse Unart nach der andern / eine böse Begierde und Reitzung nach der andern lebendig wird / da hat denn freylich ein Christ immer zu tödten und zu begraben. Da müssen sie ihre Glieder / so auf Erden sind / tödten: Col. III, 5. das Fleisch creutzigen </p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0047]
licher Weise / weil des Menschen kurtzes Leben mehr ein Sterben / als ein Leben zu achten. Eine Minute / ein Tag / eine Woche / ein Monat / ein Jahr / gehet nach dem andern hin, und wann sie vergangen / so ist es nicht anderst / als wären sie gestorben. Eine Verrichtung nach der andern / ein Creutz nach dem andern / ein Anschlag nach dem andern gehet vorbey / und ist es vergangen / so ist es / als wäre es gestorben. Ja alles Sichtbare vergehet / und bleibet nichts beständig / als die Unbeständigkeit. Es muß aber ein Christ hiernechst eines geistlichen Todes sterben / welcher dem alten Adam recht bitter ist / und ihm recht hart antritt. Es bestehet aber dieser Tod darin // daß die wahren Christen sich selbst / der Welt / und der Sünden absterben. Dieses ist es / was der H. Paulus nennet: der Sünden abgestorben seyn Rom. VI, 2. Der Anfang zu diesem Tode wird gemacht in der H. Tauffe / dann wir werden in den Tod Christi getaufft. Rom. VI, 3. Es muß aber dieser Tod im gantzen Leben fortgesetzet werden. Wir müssen leyder! gestehen / daß in unserm Hertzen eine sündliche Gedancke nach der andern / eine böse Unart nach der andern / eine böse Begierde und Reitzung nach der andern lebendig wird / da hat denn freylich ein Christ immer zu tödten und zu begraben. Da müssen sie ihre Glieder / so auf Erden sind / tödten: Col. III, 5. das Fleisch creutzigen
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