Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.hingerissen / und zwar in einem solchen Alter / da man sich eines längern Lebens noch wohl wäre vermuthen gewesen. Es hat sich derselbe zwar an denen mehresten Jahren seines Lebens einer von GOtt verliehenen guten Leibes-Constitution und mehrentheils beständiger Gesundheit zu erfreuen gehabt / aber endlich auch die denen Menschen anhangende Schwachheit in seiner Maasse empfinden müssen / in dem er in denen letzteren Jahren gar grosse Beschwerung und hefftigen Schmertzen von Nieren-Stein dann und wann verspühret / und von denen davon veruhesachten höchst schmertzhafften Coliqven und andern Zufällen so angegriffen worden / daß Er sich zu mehren mahlen seines bevorstehenden Lebens Endes befahret. Allein durch göttliche Güte und dazu gebrauchte heylsame Mittel sind doch jederzeit solche schmertzhaffte und Marter-volle Zufälle gelindert / und durch vielfältigen Abgang grössere und kleinere Steine gehoben worden. Da es hat dem grossen GOtt gefallen / den Wohlseeligen Mann gantzer drey Jahr lang für seinen Ende von solchen beschwerlichen Zufällen / ausser einigen wenigen Schmertzen / so Er dann und wann bey Bewegung unter den Fahren auf seinen Reisen empfunden / frey zu erhalten / worüber Er dann auch zum öfftern ein mit Furcht für ein desto hefftiger Recidiv vermengtes Vergnügen bezeuget / welches denn auch leyder zu der hinterlassenen Seinigen grösten Betrübniß mehr als zu viel eingetroffen. Denn einige Wochen für Seinem seeligen hingerissen / und zwar in einem solchen Alter / da man sich eines längern Lebens noch wohl wäre vermuthen gewesen. Es hat sich derselbe zwar an denen mehresten Jahren seines Lebens einer von GOtt verliehenen guten Leibes-Constitution und mehrentheils beständiger Gesundheit zu erfreuen gehabt / aber endlich auch die denen Menschen anhangende Schwachheit in seiner Maasse empfinden müssen / in dem er in denen letzteren Jahren gar grosse Beschwerung und hefftigen Schmertzen von Nieren-Stein dann und wann verspühret / und von denen davon veruhesachten höchst schmertzhafften Coliqven und andern Zufällen so angegriffen worden / daß Er sich zu mehren mahlen seines bevorstehenden Lebens Endes befahret. Allein durch göttliche Güte und dazu gebrauchte heylsame Mittel sind doch jederzeit solche schmertzhaffte und Marter-volle Zufälle gelindert / und durch vielfältigen Abgang grössere und kleinere Steine gehoben worden. Da es hat dem grossen GOtt gefallen / den Wohlseeligen Mann gantzer drey Jahr lang für seinen Ende von solchen beschwerlichen Zufällen / ausser einigen wenigen Schmertzen / so Er dann und wann bey Bewegung unter den Fahren auf seinen Reisen empfunden / frey zu erhalten / worüber Er dann auch zum öfftern ein mit Furcht für ein desto hefftiger Recidiv vermengtes Vergnügen bezeuget / welches denn auch leyder zu der hinterlassenen Seinigen grösten Betrübniß mehr als zu viel eingetroffen. Denn einige Wochen für Seinem seeligen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0070" n="62"/> hingerissen / und zwar in einem solchen Alter / da man sich eines längern Lebens noch wohl wäre vermuthen gewesen. Es hat sich derselbe zwar an denen mehresten Jahren seines Lebens einer von GOtt verliehenen guten Leibes-Constitution und mehrentheils beständiger Gesundheit zu erfreuen gehabt / aber endlich auch die denen Menschen anhangende Schwachheit in seiner Maasse empfinden müssen / in dem er in denen letzteren Jahren gar grosse Beschwerung und hefftigen Schmertzen von Nieren-Stein dann und wann verspühret / und von denen davon veruhesachten höchst schmertzhafften Coliqven und andern Zufällen so angegriffen worden / daß Er sich zu mehren mahlen seines bevorstehenden Lebens Endes befahret. Allein durch göttliche Güte und dazu gebrauchte heylsame Mittel sind doch jederzeit solche schmertzhaffte und Marter-volle Zufälle gelindert / und durch vielfältigen Abgang grössere und kleinere Steine gehoben worden. Da es hat dem grossen GOtt gefallen / den Wohlseeligen Mann gantzer drey Jahr lang für seinen Ende von solchen beschwerlichen Zufällen / ausser einigen wenigen Schmertzen / so Er dann und wann bey Bewegung unter den Fahren auf seinen Reisen empfunden / frey zu erhalten / worüber Er dann auch zum öfftern ein mit Furcht für ein desto hefftiger Recidiv vermengtes Vergnügen bezeuget / welches denn auch leyder zu der hinterlassenen Seinigen grösten Betrübniß mehr als zu viel eingetroffen. Denn einige Wochen für Seinem seeligen </p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0070]
hingerissen / und zwar in einem solchen Alter / da man sich eines längern Lebens noch wohl wäre vermuthen gewesen. Es hat sich derselbe zwar an denen mehresten Jahren seines Lebens einer von GOtt verliehenen guten Leibes-Constitution und mehrentheils beständiger Gesundheit zu erfreuen gehabt / aber endlich auch die denen Menschen anhangende Schwachheit in seiner Maasse empfinden müssen / in dem er in denen letzteren Jahren gar grosse Beschwerung und hefftigen Schmertzen von Nieren-Stein dann und wann verspühret / und von denen davon veruhesachten höchst schmertzhafften Coliqven und andern Zufällen so angegriffen worden / daß Er sich zu mehren mahlen seines bevorstehenden Lebens Endes befahret. Allein durch göttliche Güte und dazu gebrauchte heylsame Mittel sind doch jederzeit solche schmertzhaffte und Marter-volle Zufälle gelindert / und durch vielfältigen Abgang grössere und kleinere Steine gehoben worden. Da es hat dem grossen GOtt gefallen / den Wohlseeligen Mann gantzer drey Jahr lang für seinen Ende von solchen beschwerlichen Zufällen / ausser einigen wenigen Schmertzen / so Er dann und wann bey Bewegung unter den Fahren auf seinen Reisen empfunden / frey zu erhalten / worüber Er dann auch zum öfftern ein mit Furcht für ein desto hefftiger Recidiv vermengtes Vergnügen bezeuget / welches denn auch leyder zu der hinterlassenen Seinigen grösten Betrübniß mehr als zu viel eingetroffen. Denn einige Wochen für Seinem seeligen
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