So dank' ich GOtt für Schatten, Farb' und Licht, Absonderlich für mein Gesicht, Und wünsche, daß dadurch, zu Seinen Ehren, Sich meine Lust mög' augenblicklich mehren.
Wann die Welt so schön, so prächtig, Auch durch Schatten lustig ist; Zeigt sie, daß Du GOtt allmächtig Und allgegenwärtig bist. Wann ich Gärten, Wiesen, Wälder, Wasser, Hügel, Berg und Felder, Büsche, Bluhmen, Gras und Klee Mit vergnüg'ten Augen seh; Deucht mich, kann ich in der Höh, So wie in den tiefsten Gründen, Ein unendlich Wesen finden.
Die
So dank’ ich GOtt fuͤr Schatten, Farb’ und Licht, Abſonderlich fuͤr mein Geſicht, Und wuͤnſche, daß dadurch, zu Seinen Ehren, Sich meine Luſt moͤg’ augenblicklich mehren.
Wann die Welt ſo ſchoͤn, ſo praͤchtig, Auch durch Schatten luſtig iſt; Zeigt ſie, daß Du GOtt allmaͤchtig Und allgegenwaͤrtig biſt. Wann ich Gaͤrten, Wieſen, Waͤlder, Waſſer, Huͤgel, Berg und Felder, Buͤſche, Bluhmen, Gras und Klee Mit vergnuͤg’ten Augen ſeh; Deucht mich, kann ich in der Hoͤh, So wie in den tiefſten Gruͤnden, Ein unendlich Weſen finden.
Die
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="4"><l><pbfacs="#f0122"n="86"/>
So dank’ ich GOtt fuͤr Schatten, Farb’ und Licht,</l><lb/><l>Abſonderlich fuͤr mein Geſicht,</l><lb/><l>Und wuͤnſche, daß dadurch, zu Seinen Ehren,</l><lb/><l>Sich meine Luſt moͤg’ augenblicklich mehren.</l></lg><lb/><lgtype="poem"><l>Wann die Welt ſo ſchoͤn, ſo praͤchtig,</l><lb/><l>Auch durch Schatten luſtig iſt;</l><lb/><l>Zeigt ſie, daß Du GOtt allmaͤchtig</l><lb/><l>Und allgegenwaͤrtig biſt.</l><lb/><l>Wann ich Gaͤrten, Wieſen, Waͤlder,</l><lb/><l>Waſſer, Huͤgel, Berg und Felder,</l><lb/><l>Buͤſche, Bluhmen, Gras und Klee</l><lb/><l>Mit vergnuͤg’ten Augen ſeh;</l><lb/><l>Deucht mich, kann ich in der Hoͤh,</l><lb/><l>So wie in den tiefſten Gruͤnden,</l><lb/><l>Ein unendlich Weſen finden.</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Die</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[86/0122]
So dank’ ich GOtt fuͤr Schatten, Farb’ und Licht,
Abſonderlich fuͤr mein Geſicht,
Und wuͤnſche, daß dadurch, zu Seinen Ehren,
Sich meine Luſt moͤg’ augenblicklich mehren.
Wann die Welt ſo ſchoͤn, ſo praͤchtig,
Auch durch Schatten luſtig iſt;
Zeigt ſie, daß Du GOtt allmaͤchtig
Und allgegenwaͤrtig biſt.
Wann ich Gaͤrten, Wieſen, Waͤlder,
Waſſer, Huͤgel, Berg und Felder,
Buͤſche, Bluhmen, Gras und Klee
Mit vergnuͤg’ten Augen ſeh;
Deucht mich, kann ich in der Hoͤh,
So wie in den tiefſten Gruͤnden,
Ein unendlich Weſen finden.
Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/122>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.