Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
61.
Durch dieß Salz besteht und währet,
Was der Schwefel zeug't und macht,
Und Mercur erqvickt und nähret.
Alles, was hervor gebracht,
Könnte ferner nicht bestehen,
Sondern müste gleich vergehen,
Bünd' dieß Trockne der Natur
Nicht den Schwefel und Mercur.
62.
Diese sind der Zeug der Sachen,
Draus Natur, der Geist des Lichts
Alle Dinge weiß zu machen.
Nichts würd'; alles würde nichts,
Wären Wasser, Salz und Flammen
Nicht stets unzertrennt zusammen.
Daß, was ist, beständig sey,
Macht dieß stets vereinte Drey.
63.
Aber das muß von der Erden,
Die man sehn und fülen kann,
Nicht so roh verstanden werden.
Jn derselben findet man
Diesen Balsam eingepräget,
Den sie als Behalter heget,
Da die Theilchen nichts sonst seyn,
Als ein klein zerrieb'ner Stein.
64. Die
O 3
61.
Durch dieß Salz beſteht und waͤhret,
Was der Schwefel zeug’t und macht,
Und Mercur erqvickt und naͤhret.
Alles, was hervor gebracht,
Koͤnnte ferner nicht beſtehen,
Sondern muͤſte gleich vergehen,
Buͤnd’ dieß Trockne der Natur
Nicht den Schwefel und Mercur.
62.
Dieſe ſind der Zeug der Sachen,
Draus Natur, der Geiſt des Lichts
Alle Dinge weiß zu machen.
Nichts wuͤrd’; alles wuͤrde nichts,
Waͤren Waſſer, Salz und Flammen
Nicht ſtets unzertrennt zuſammen.
Daß, was iſt, beſtaͤndig ſey,
Macht dieß ſtets vereinte Drey.
63.
Aber das muß von der Erden,
Die man ſehn und fuͤlen kann,
Nicht ſo roh verſtanden werden.
Jn derſelben findet man
Dieſen Balſam eingepraͤget,
Den ſie als Behalter heget,
Da die Theilchen nichts ſonſt ſeyn,
Als ein klein zerrieb’ner Stein.
64. Die
O 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0249" n="213"/>
          <lg n="65">
            <head>61.</head><lb/>
            <l>Durch dieß Salz be&#x017F;teht und wa&#x0364;hret,</l><lb/>
            <l>Was der Schwefel zeug&#x2019;t und macht,</l><lb/>
            <l>Und Mercur erqvickt und na&#x0364;hret.</l><lb/>
            <l>Alles, was hervor gebracht,</l><lb/>
            <l>Ko&#x0364;nnte ferner nicht be&#x017F;tehen,</l><lb/>
            <l>Sondern mu&#x0364;&#x017F;te gleich vergehen,</l><lb/>
            <l>Bu&#x0364;nd&#x2019; dieß Trockne der Natur</l><lb/>
            <l>Nicht den Schwefel und Mercur.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="66">
            <head>62.</head><lb/>
            <l>Die&#x017F;e &#x017F;ind der Zeug der Sachen,</l><lb/>
            <l>Draus Natur, der Gei&#x017F;t des Lichts</l><lb/>
            <l>Alle Dinge weiß zu machen.</l><lb/>
            <l>Nichts wu&#x0364;rd&#x2019;; alles wu&#x0364;rde nichts,</l><lb/>
            <l>Wa&#x0364;ren Wa&#x017F;&#x017F;er, Salz und Flammen</l><lb/>
            <l>Nicht &#x017F;tets unzertrennt zu&#x017F;ammen.</l><lb/>
            <l>Daß, was i&#x017F;t, be&#x017F;ta&#x0364;ndig &#x017F;ey,</l><lb/>
            <l>Macht dieß &#x017F;tets vereinte Drey.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="67">
            <head>63.</head><lb/>
            <l>Aber das muß von der Erden,</l><lb/>
            <l>Die man &#x017F;ehn und fu&#x0364;len kann,</l><lb/>
            <l>Nicht &#x017F;o roh ver&#x017F;tanden werden.</l><lb/>
            <l>Jn der&#x017F;elben findet man</l><lb/>
            <l>Die&#x017F;en Bal&#x017F;am eingepra&#x0364;get,</l><lb/>
            <l>Den &#x017F;ie als Behalter heget,</l><lb/>
            <l>Da die Theilchen nichts &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;eyn,</l><lb/>
            <l>Als ein klein zerrieb&#x2019;ner Stein.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">O 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">64. Die</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0249] 61. Durch dieß Salz beſteht und waͤhret, Was der Schwefel zeug’t und macht, Und Mercur erqvickt und naͤhret. Alles, was hervor gebracht, Koͤnnte ferner nicht beſtehen, Sondern muͤſte gleich vergehen, Buͤnd’ dieß Trockne der Natur Nicht den Schwefel und Mercur. 62. Dieſe ſind der Zeug der Sachen, Draus Natur, der Geiſt des Lichts Alle Dinge weiß zu machen. Nichts wuͤrd’; alles wuͤrde nichts, Waͤren Waſſer, Salz und Flammen Nicht ſtets unzertrennt zuſammen. Daß, was iſt, beſtaͤndig ſey, Macht dieß ſtets vereinte Drey. 63. Aber das muß von der Erden, Die man ſehn und fuͤlen kann, Nicht ſo roh verſtanden werden. Jn derſelben findet man Dieſen Balſam eingepraͤget, Den ſie als Behalter heget, Da die Theilchen nichts ſonſt ſeyn, Als ein klein zerrieb’ner Stein. 64. Die O 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/249
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/249>, abgerufen am 21.11.2024.