Welchen Nutzen in dem Leben Bringet der Geruch uns nicht? Will sich eine Brunst erheben; Nutz't er mehr, als das Gesicht. Manche Gluht wär' ausgebrochen, Hätte man sie nicht gerochen, Und zu recht dem Feu'r gewehr't, Das sonst Hab' und Gut verzehr't.
67.
So viel hundert tausend Bluhmen, So viel süsse Specerey, Was in Jndien, Jdumen Wächst und in der Barbarey, Könnte kein Geschöpf gebrauchen, Und müst', ohne Nutz, verrauchen, Wär die Nase nicht geschickt, Daß sie sich dadurch erqvickt.
68.
Sprich, verwildertes Gemüte, Kommt dieß wol von ungefehr, Oder aus der Macht und Güte Eines weisen Wesens her? Sprich: verdienen solche Werke Nicht so viel, daß man sie merke? Wers Geschöpfe nicht betracht't, Schändet seines Schöpfers Macht.
III. Das
66.
Welchen Nutzen in dem Leben Bringet der Geruch uns nicht? Will ſich eine Brunſt erheben; Nutz’t er mehr, als das Geſicht. Manche Gluht waͤr’ ausgebrochen, Haͤtte man ſie nicht gerochen, Und zu recht dem Feu’r gewehr’t, Das ſonſt Hab’ und Gut verzehr’t.
67.
So viel hundert tauſend Bluhmen, So viel ſuͤſſe Specerey, Was in Jndien, Jdumen Waͤchſt und in der Barbarey, Koͤnnte kein Geſchoͤpf gebrauchen, Und muͤſt’, ohne Nutz, verrauchen, Waͤr die Naſe nicht geſchickt, Daß ſie ſich dadurch erqvickt.
68.
Sprich, verwildertes Gemuͤte, Kommt dieß wol von ungefehr, Oder aus der Macht und Guͤte Eines weiſen Weſens her? Sprich: verdienen ſolche Werke Nicht ſo viel, daß man ſie merke? Wers Geſchoͤpfe nicht betracht’t, Schaͤndet ſeines Schoͤpfers Macht.
III. Das
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66.
Welchen Nutzen in dem Leben
Bringet der Geruch uns nicht?
Will ſich eine Brunſt erheben;
Nutz’t er mehr, als das Geſicht.
Manche Gluht waͤr’ ausgebrochen,
Haͤtte man ſie nicht gerochen,
Und zu recht dem Feu’r gewehr’t,
Das ſonſt Hab’ und Gut verzehr’t.
67.
So viel hundert tauſend Bluhmen,
So viel ſuͤſſe Specerey,
Was in Jndien, Jdumen
Waͤchſt und in der Barbarey,
Koͤnnte kein Geſchoͤpf gebrauchen,
Und muͤſt’, ohne Nutz, verrauchen,
Waͤr die Naſe nicht geſchickt,
Daß ſie ſich dadurch erqvickt.
68.
Sprich, verwildertes Gemuͤte,
Kommt dieß wol von ungefehr,
Oder aus der Macht und Guͤte
Eines weiſen Weſens her?
Sprich: verdienen ſolche Werke
Nicht ſo viel, daß man ſie merke?
Wers Geſchoͤpfe nicht betracht’t,
Schaͤndet ſeines Schoͤpfers Macht.
III. Das
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/344>, abgerufen am 31.10.2024.
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