Also daß man an dem Orte, Wo der Glanz der Sonne glüh't, Gleichsam als durch eine Pforte Einen Punct des Licht's nur sieht, Das unendlich, unzertrennlich, Undurchdringlich, unverbrennlich Um den Thron des Schöpfers flamm't, Woraus alles alles stamm't.
25.
Wann ein Punct nur so viel Erden, Als man itzt Planeten kennt, Fruchtbar, hell und warm lässt werden; Wann dieselbe Flamme brennt Jn viel tausend festen Sternen; Kann man voller Ehrfurcht lernen, Wie so herrlich dieser Schein Da, woselbst er ganz, muß seyn.
26.
Da, woselbst ohn' alle Grenzen Ein unendlich Stralen-Heer (Dessen unbeschreiblichs Glänzen Wie ein helles Flammen-Meer Aus des Schöpfers Einfluß qvillet) Aller Himmel Himmel füllet, Das wie Gold, wenn's schmelzet, blickt, Das kein Aug zu sehn geschickt.
27. Man
24.
Alſo daß man an dem Orte, Wo der Glanz der Sonne gluͤh’t, Gleichſam als durch eine Pforte Einen Punct des Licht’s nur ſieht, Das unendlich, unzertrennlich, Undurchdringlich, unverbrennlich Um den Thron des Schoͤpfers flamm’t, Woraus alles alles ſtamm’t.
25.
Wann ein Punct nur ſo viel Erden, Als man itzt Planeten kennt, Fruchtbar, hell und warm laͤſſt werden; Wann dieſelbe Flamme brennt Jn viel tauſend feſten Sternen; Kann man voller Ehrfurcht lernen, Wie ſo herrlich dieſer Schein Da, woſelbſt er ganz, muß ſeyn.
26.
Da, woſelbſt ohn’ alle Grenzen Ein unendlich Stralen-Heer (Deſſen unbeſchreiblichs Glaͤnzen Wie ein helles Flammen-Meer Aus des Schoͤpfers Einfluß qvillet) Aller Himmel Himmel fuͤllet, Das wie Gold, wenn’s ſchmelzet, blickt, Das kein Aug zu ſehn geſchickt.
27. Man
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0426"n="390"/><lgn="90"><head>24.</head><lb/><l>Alſo daß man an dem Orte,</l><lb/><l>Wo der Glanz der Sonne gluͤh’t,</l><lb/><l>Gleichſam als durch eine Pforte</l><lb/><l>Einen Punct des Licht’s nur ſieht,</l><lb/><l>Das unendlich, unzertrennlich,</l><lb/><l>Undurchdringlich, unverbrennlich</l><lb/><l>Um den Thron des Schoͤpfers flamm’t,</l><lb/><l>Woraus alles alles ſtamm’t.</l></lg><lb/><lgn="91"><head>25.</head><lb/><l>Wann ein Punct nur ſo viel Erden,</l><lb/><l>Als man itzt Planeten kennt,</l><lb/><l>Fruchtbar, hell und warm laͤſſt werden;</l><lb/><l>Wann dieſelbe Flamme brennt</l><lb/><l>Jn viel tauſend feſten Sternen;</l><lb/><l>Kann man voller Ehrfurcht lernen,</l><lb/><l>Wie ſo herrlich dieſer Schein</l><lb/><l>Da, woſelbſt er ganz, muß ſeyn.</l></lg><lb/><lgn="92"><head>26.</head><lb/><l>Da, woſelbſt ohn’ alle Grenzen</l><lb/><l>Ein unendlich Stralen-Heer</l><lb/><l>(Deſſen unbeſchreiblichs Glaͤnzen</l><lb/><l>Wie ein helles Flammen-Meer</l><lb/><l>Aus des Schoͤpfers Einfluß qvillet)</l><lb/><l>Aller Himmel Himmel fuͤllet,</l><lb/><l>Das wie Gold, wenn’s ſchmelzet, blickt,</l><lb/><l>Das kein Aug zu ſehn geſchickt.</l></lg><lb/><fwplace="bottom"type="catch">27. Man</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[390/0426]
24.
Alſo daß man an dem Orte,
Wo der Glanz der Sonne gluͤh’t,
Gleichſam als durch eine Pforte
Einen Punct des Licht’s nur ſieht,
Das unendlich, unzertrennlich,
Undurchdringlich, unverbrennlich
Um den Thron des Schoͤpfers flamm’t,
Woraus alles alles ſtamm’t.
25.
Wann ein Punct nur ſo viel Erden,
Als man itzt Planeten kennt,
Fruchtbar, hell und warm laͤſſt werden;
Wann dieſelbe Flamme brennt
Jn viel tauſend feſten Sternen;
Kann man voller Ehrfurcht lernen,
Wie ſo herrlich dieſer Schein
Da, woſelbſt er ganz, muß ſeyn.
26.
Da, woſelbſt ohn’ alle Grenzen
Ein unendlich Stralen-Heer
(Deſſen unbeſchreiblichs Glaͤnzen
Wie ein helles Flammen-Meer
Aus des Schoͤpfers Einfluß qvillet)
Aller Himmel Himmel fuͤllet,
Das wie Gold, wenn’s ſchmelzet, blickt,
Das kein Aug zu ſehn geſchickt.
27. Man
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/426>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.