Als wenn wir stets von Seiner Wunder-Macht, Von Seiner Weis heit, Gröss' und Seiner Werke Pracht Das allergrösseste, das herrlichste, gedenken! Ja wenn ich mich vielleicht auch irren mögte; So ist jedoch dein Jrrthum grösser. Denn das, was ich davon aus Ehrfurcht denk', ist besser, Als wenn ich nichts davon, wie du aus Faulheit, dächte.
Du undurchdringliches, allgegenwärtiges Licht! Der Du der Ewigkeit Unendlichkeit erfüllest, Der Du Dich in Dir selbst, zu unserm Heil, verhüllest, Aus welchem als ein Strom der Dinge Wesen bricht, Du ewig-selige Vollkommenheit und Liebe, Vermehre doch in mir der Andacht reine Triebe! Ach gieb doch, daß, wenn ich des Himmels blaue Höhe Jn einem heitern Glanz und reiner Klarheit sehe, Es stets zu Deinem Ruhm mit frohem Ernst geschehe!
Merz-
Als wenn wir ſtets von Seiner Wunder-Macht, Von Seiner Weiſ heit, Groͤſſ’ und Seiner Werke Pracht Das allergroͤſſeſte, das herrlichſte, gedenken! Ja wenn ich mich vielleicht auch irren moͤgte; So iſt jedoch dein Jrrthum groͤſſer. Denn das, was ich davon aus Ehrfurcht denk’, iſt beſſer, Als wenn ich nichts davon, wie du aus Faulheit, daͤchte.
Du undurchdringliches, allgegenwaͤrtiges Licht! Der Du der Ewigkeit Unendlichkeit erfuͤlleſt, Der Du Dich in Dir ſelbſt, zu unſerm Heil, verhuͤlleſt, Aus welchem als ein Strom der Dinge Weſen bricht, Du ewig-ſelige Vollkommenheit und Liebe, Vermehre doch in mir der Andacht reine Triebe! Ach gieb doch, daß, wenn ich des Himmels blaue Hoͤhe Jn einem heitern Glanz und reiner Klarheit ſehe, Es ſtets zu Deinem Ruhm mit frohem Ernſt geſchehe!
Merz-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="7"><l><pbfacs="#f0047"n="11"/>
Als wenn wir ſtets von Seiner Wunder-Macht,</l><lb/><l>Von Seiner Weiſ heit, Groͤſſ’ und Seiner Werke Pracht</l><lb/><l>Das allergroͤſſeſte, das herrlichſte, gedenken!</l><lb/><l>Ja wenn ich mich vielleicht auch irren moͤgte;</l><lb/><l>So iſt jedoch dein Jrrthum groͤſſer.</l><lb/><l>Denn das, was ich davon aus Ehrfurcht denk’, iſt beſſer,</l><lb/><l>Als wenn ich nichts davon, wie du aus Faulheit, daͤchte.</l></lg><lb/><lgn="8"><l>Du undurchdringliches, allgegenwaͤrtiges Licht!</l><lb/><l>Der Du der Ewigkeit Unendlichkeit erfuͤlleſt,</l><lb/><l>Der Du Dich in Dir ſelbſt, zu unſerm Heil, verhuͤlleſt,</l><lb/><l>Aus welchem als ein Strom der Dinge Weſen bricht,</l><lb/><l>Du ewig-ſelige Vollkommenheit und Liebe,</l><lb/><l>Vermehre doch in mir der Andacht reine Triebe!</l><lb/><l>Ach gieb doch, daß, wenn ich des Himmels blaue Hoͤhe</l><lb/><l>Jn einem heitern Glanz und reiner Klarheit ſehe,</l><lb/><l>Es ſtets zu Deinem Ruhm mit frohem Ernſt geſchehe!</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Merz-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[11/0047]
Als wenn wir ſtets von Seiner Wunder-Macht,
Von Seiner Weiſ heit, Groͤſſ’ und Seiner Werke Pracht
Das allergroͤſſeſte, das herrlichſte, gedenken!
Ja wenn ich mich vielleicht auch irren moͤgte;
So iſt jedoch dein Jrrthum groͤſſer.
Denn das, was ich davon aus Ehrfurcht denk’, iſt beſſer,
Als wenn ich nichts davon, wie du aus Faulheit, daͤchte.
Du undurchdringliches, allgegenwaͤrtiges Licht!
Der Du der Ewigkeit Unendlichkeit erfuͤlleſt,
Der Du Dich in Dir ſelbſt, zu unſerm Heil, verhuͤlleſt,
Aus welchem als ein Strom der Dinge Weſen bricht,
Du ewig-ſelige Vollkommenheit und Liebe,
Vermehre doch in mir der Andacht reine Triebe!
Ach gieb doch, daß, wenn ich des Himmels blaue Hoͤhe
Jn einem heitern Glanz und reiner Klarheit ſehe,
Es ſtets zu Deinem Ruhm mit frohem Ernſt geſchehe!
Merz-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/47>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.