Der unausdrücklichsten Vollkommenheit, Muß unsers Schöpffers Thron gemacht, Mit welchem seel'gen Schein, Mit welchem Wunder-Glantz erfüllet seyn!
Sich dieses himmlische Revier Von Diamant, Rubin, Saphier, Smaragd, und Perlen vorzustellen, Jst etwas zwar; Allein, Wenn von der edlen Steine Schein, Und ihres Schimmers Glantz, wir recht ein Urthel fällen; So ist die gantze Pracht ein blosser Widerschlag Vom Sonnen-Licht, Das bloß durch das Gesicht, Wann man es in gewisser Maasse spüret, Dem, der es selten sieht, das Hertze gleichsam rühret.
Wer aber ist nun, der begreiffen mag Welch' eine Freude, welche Wonne Die Seelen dann entzücken müssen, Wenn aller Lichter Quell, wenn aller Sonnen Sonne An etwas, welches mehr, als Demant und Rubinen, Geschickt, so reinen Glantz deu Blicken Gemildert, wieder zuzuschicken, Jn seel'gem Schimmer strahlt!
Die Allmacht, die im schönen Bogen, Mit welchem sie das Firmament ümzogen, Den kleinen Tröpfgen solchen Schein Und solche Farben eingepräget, Daß es die Seelen selbst erreget; Wie sollte die nicht fähig seyn, Den Thron von Seiner Majestät Mit solchen Farben auszuschmücken,
Jhm
Der unausdruͤcklichſten Vollkommenheit, Muß unſers Schoͤpffers Thron gemacht, Mit welchem ſeel’gen Schein, Mit welchem Wunder-Glantz erfuͤllet ſeyn!
Sich dieſes himmliſche Revier Von Diamant, Rubin, Saphier, Smaragd, und Perlen vorzuſtellen, Jſt etwas zwar; Allein, Wenn von der edlen Steine Schein, Und ihres Schimmers Glantz, wir recht ein Urthel faͤllen; So iſt die gantze Pracht ein bloſſer Widerſchlag Vom Sonnen-Licht, Das bloß durch das Geſicht, Wann man es in gewiſſer Maaſſe ſpuͤret, Dem, der es ſelten ſieht, das Hertze gleichſam ruͤhret.
Wer aber iſt nun, der begreiffen mag Welch’ eine Freude, welche Wonne Die Seelen dann entzuͤcken muͤſſen, Wenn aller Lichter Quell, wenn aller Sonnen Sonne An etwas, welches mehr, als Demant und Rubinen, Geſchickt, ſo reinen Glantz deu Blicken Gemildert, wieder zuzuſchicken, Jn ſeel’gem Schimmer ſtrahlt!
Die Allmacht, die im ſchoͤnen Bogen, Mit welchem ſie das Firmament uͤmzogen, Den kleinen Troͤpfgen ſolchen Schein Und ſolche Farben eingepraͤget, Daß es die Seelen ſelbſt erreget; Wie ſollte die nicht faͤhig ſeyn, Den Thron von Seiner Majeſtaͤt Mit ſolchen Farben auszuſchmuͤcken,
Jhm
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Der unausdruͤcklichſten Vollkommenheit,
Muß unſers Schoͤpffers Thron gemacht,
Mit welchem ſeel’gen Schein,
Mit welchem Wunder-Glantz erfuͤllet ſeyn!
Sich dieſes himmliſche Revier
Von Diamant, Rubin, Saphier,
Smaragd, und Perlen vorzuſtellen,
Jſt etwas zwar; Allein,
Wenn von der edlen Steine Schein,
Und ihres Schimmers Glantz, wir recht ein Urthel faͤllen;
So iſt die gantze Pracht ein bloſſer Widerſchlag
Vom Sonnen-Licht,
Das bloß durch das Geſicht,
Wann man es in gewiſſer Maaſſe ſpuͤret,
Dem, der es ſelten ſieht, das Hertze gleichſam ruͤhret.
Wer aber iſt nun, der begreiffen mag
Welch’ eine Freude, welche Wonne
Die Seelen dann entzuͤcken muͤſſen,
Wenn aller Lichter Quell, wenn aller Sonnen Sonne
An etwas, welches mehr, als Demant und Rubinen,
Geſchickt, ſo reinen Glantz deu Blicken
Gemildert, wieder zuzuſchicken,
Jn ſeel’gem Schimmer ſtrahlt!
Die Allmacht, die im ſchoͤnen Bogen,
Mit welchem ſie das Firmament uͤmzogen,
Den kleinen Troͤpfgen ſolchen Schein
Und ſolche Farben eingepraͤget,
Daß es die Seelen ſelbſt erreget;
Wie ſollte die nicht faͤhig ſeyn,
Den Thron von Seiner Majeſtaͤt
Mit ſolchen Farben auszuſchmuͤcken,
Jhm
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/662>, abgerufen am 21.11.2024.
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