Jhm solche Herrlichkeit und Strahlen einzudrücken; Die auch dem allerhellsten Scheine Der allerreinsten Edelsteine, Worin sie durch die Sonne glühn, Viel tausendmahl noch vorzuziehn.
Mit welcher Simmetrie, die Geist und Seel entzückt, Muß diese Wohnung ausgeschmückt Und aufgeführet seyn; Die, Dessen Allmachts-Hand, Der Hiram angefüllt, Bezaleeln beglückt Mit Weisheit und Verstand, Zu Seiner Ehren selbst geschmückt und aufgeführet! Welch' eine Majestät muß, sonder Maaß und Grentzen, So üm, als in demselben Orte gläntzen, Den GOTT gebauet, GOTT gezieret, Um Seine Majestät, Huld, Allmacht, Herrlichkeit Jn Seiner Herrlichkeit zu zeigen! Wie muß die Vollenkommenheit Derselben Anmuth, Zier und Pracht All' andre Zierde, Pracht und Anmuth, übersteigen, Die Menschen-Witz, die Engel-Weisheit fassen, Und alle Creatur ergründen kan! O Himmel! welch ein Bau, den selbst die ew'ge Macht, Von ew'ger Weisheit unterstützet, Zu Seiner Ehre werden lassen! Wie unaussprechlich licht, wie unbegreifflich helle Muß jeder Punct, muß jede Stelle, Muß jeder Theil, wie schön das Gantze, seyn! Welch Anmuth muß aus jedem Orte quillen! Welch holder Freuden-Glantz muß alle Plätze füllen! Muß nicht ein seel'ger Wieder-Schein,
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Jhm ſolche Herrlichkeit und Strahlen einzudruͤcken; Die auch dem allerhellſten Scheine Der allerreinſten Edelſteine, Worin ſie durch die Sonne gluͤhn, Viel tauſendmahl noch vorzuziehn.
Mit welcher Simmetrie, die Geiſt und Seel entzuͤckt, Muß dieſe Wohnung ausgeſchmuͤckt Und aufgefuͤhret ſeyn; Die, Deſſen Allmachts-Hand, Der Hiram angefuͤllt, Bezaleeln begluͤckt Mit Weisheit und Verſtand, Zu Seiner Ehren ſelbſt geſchmuͤckt und aufgefuͤhret! Welch’ eine Majeſtaͤt muß, ſonder Maaß und Grentzen, So uͤm, als in demſelben Orte glaͤntzen, Den GOTT gebauet, GOTT gezieret, Um Seine Majeſtaͤt, Huld, Allmacht, Herrlichkeit Jn Seiner Herrlichkeit zu zeigen! Wie muß die Vollenkommenheit Derſelben Anmuth, Zier und Pracht All’ andre Zierde, Pracht und Anmuth, uͤberſteigen, Die Menſchen-Witz, die Engel-Weisheit faſſen, Und alle Creatur ergruͤnden kan! O Himmel! welch ein Bau, den ſelbſt die ew’ge Macht, Von ew’ger Weisheit unterſtuͤtzet, Zu Seiner Ehre werden laſſen! Wie unausſprechlich licht, wie unbegreifflich helle Muß jeder Punct, muß jede Stelle, Muß jeder Theil, wie ſchoͤn das Gantze, ſeyn! Welch Anmuth muß aus jedem Orte quillen! Welch holder Freuden-Glantz muß alle Plaͤtze fuͤllen! Muß nicht ein ſeel’ger Wieder-Schein,
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Jhm ſolche Herrlichkeit und Strahlen einzudruͤcken;
Die auch dem allerhellſten Scheine
Der allerreinſten Edelſteine,
Worin ſie durch die Sonne gluͤhn,
Viel tauſendmahl noch vorzuziehn.
Mit welcher Simmetrie, die Geiſt und Seel entzuͤckt,
Muß dieſe Wohnung ausgeſchmuͤckt
Und aufgefuͤhret ſeyn; Die, Deſſen Allmachts-Hand,
Der Hiram angefuͤllt, Bezaleeln begluͤckt
Mit Weisheit und Verſtand,
Zu Seiner Ehren ſelbſt geſchmuͤckt und aufgefuͤhret!
Welch’ eine Majeſtaͤt muß, ſonder Maaß und Grentzen,
So uͤm, als in demſelben Orte glaͤntzen,
Den GOTT gebauet, GOTT gezieret,
Um Seine Majeſtaͤt, Huld, Allmacht, Herrlichkeit
Jn Seiner Herrlichkeit zu zeigen!
Wie muß die Vollenkommenheit
Derſelben Anmuth, Zier und Pracht
All’ andre Zierde, Pracht und Anmuth, uͤberſteigen,
Die Menſchen-Witz, die Engel-Weisheit faſſen,
Und alle Creatur ergruͤnden kan!
O Himmel! welch ein Bau, den ſelbſt die ew’ge Macht,
Von ew’ger Weisheit unterſtuͤtzet,
Zu Seiner Ehre werden laſſen!
Wie unausſprechlich licht, wie unbegreifflich helle
Muß jeder Punct, muß jede Stelle,
Muß jeder Theil, wie ſchoͤn das Gantze, ſeyn!
Welch Anmuth muß aus jedem Orte quillen!
Welch holder Freuden-Glantz muß alle Plaͤtze fuͤllen!
Muß nicht ein ſeel’ger Wieder-Schein,
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/663>, abgerufen am 16.07.2024.
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