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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730.

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Auch hast Du GOTT und Vater abermahl
Jn diesem Jahr die achte Zahl
Von meinen Kindern noch vermehret,
Und mir noch einen Sohn bescheret,
Für den, so wie auch für die andern alle,
Jch Deine Huld noch ferner zu erbitten
Mich nicht enthalten kan. Was ich hier brünstig lalle,
Das höre, liebster GOTT! erbarme doch aus Gnaden
Dich ihrer fernerhin, wie Du bisher gethan,
Und nimm Dich Väterlich der kleinen Heerde an!
Ach! habe Deine Lust an ihnen,
Und laß sie Dir getreu aus allen Kräfften dienen!
Gieb ihnen Deine Größ' und Liebe zu erkennen;
So werden sie sich nicht von Deinen Wegen trennen!
Noch ist mit Recht von mir die Gnade hoch zu schätzen,
Daß, da ich den GENEST zu übersetzen,
Jm abgewichnen Jahr mir vorgenommen,
Jch ebenfalls damit beglückt zu Stande kommen!
Muß ich nun auch in diesem Jahr,
Nach unsrer Stadt Verfassung, mich bequemen,
Das schwere Richter-Amt zu übernehmen;
So schütze Du mich, HERR, für allerley Gefahr,
Und rüste Du mich aus, mit solcher Krafft,
Mit solchen Tugenden, mit solcher Eigenschafft,
Die ein so wichtig Amt erfodert!
Wenn etwan, ohne Noth, ein schneller Eifer lodert;
Laß mich ihn mit Vernunfft besänfftigen und dämpffen!
Laß mich jedoch mit Ernst der Laster Brut bekämpffen!
Ach sende mir dazu aus Deiner heil'gen Höhe
Der Weisheit Licht, voll Vorsicht und voll Klarheit,
Daß ich die offtermahls so sehr versteckte Wahrheit
Kann
X x
Auch haſt Du GOTT und Vater abermahl
Jn dieſem Jahr die achte Zahl
Von meinen Kindern noch vermehret,
Und mir noch einen Sohn beſcheret,
Fuͤr den, ſo wie auch fuͤr die andern alle,
Jch Deine Huld noch ferner zu erbitten
Mich nicht enthalten kan. Was ich hier bruͤnſtig lalle,
Das hoͤre, liebſter GOTT! erbarme doch aus Gnaden
Dich ihrer fernerhin, wie Du bisher gethan,
Und nimm Dich Vaͤterlich der kleinen Heerde an!
Ach! habe Deine Luſt an ihnen,
Und laß ſie Dir getreu aus allen Kraͤfften dienen!
Gieb ihnen Deine Groͤß’ und Liebe zu erkennen;
So werden ſie ſich nicht von Deinen Wegen trennen!
Noch iſt mit Recht von mir die Gnade hoch zu ſchaͤtzen,
Daß, da ich den GENEST zu uͤberſetzen,
Jm abgewichnen Jahr mir vorgenommen,
Jch ebenfalls damit begluͤckt zu Stande kommen!
Muß ich nun auch in dieſem Jahr,
Nach unſrer Stadt Verfaſſung, mich bequemen,
Das ſchwere Richter-Amt zu uͤbernehmen;
So ſchuͤtze Du mich, HERR, fuͤr allerley Gefahr,
Und ruͤſte Du mich aus, mit ſolcher Krafft,
Mit ſolchen Tugenden, mit ſolcher Eigenſchafft,
Die ein ſo wichtig Amt erfodert!
Wenn etwan, ohne Noth, ein ſchneller Eifer lodert;
Laß mich ihn mit Vernunfft beſaͤnfftigen und daͤmpffen!
Laß mich jedoch mit Ernſt der Laſter Brut bekaͤmpffen!
Ach ſende mir dazu aus Deiner heil’gen Hoͤhe
Der Weisheit Licht, voll Vorſicht und voll Klarheit,
Daß ich die offtermahls ſo ſehr verſteckte Wahrheit
Kann
X x
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[689/0719] Auch haſt Du GOTT und Vater abermahl Jn dieſem Jahr die achte Zahl Von meinen Kindern noch vermehret, Und mir noch einen Sohn beſcheret, Fuͤr den, ſo wie auch fuͤr die andern alle, Jch Deine Huld noch ferner zu erbitten Mich nicht enthalten kan. Was ich hier bruͤnſtig lalle, Das hoͤre, liebſter GOTT! erbarme doch aus Gnaden Dich ihrer fernerhin, wie Du bisher gethan, Und nimm Dich Vaͤterlich der kleinen Heerde an! Ach! habe Deine Luſt an ihnen, Und laß ſie Dir getreu aus allen Kraͤfften dienen! Gieb ihnen Deine Groͤß’ und Liebe zu erkennen; So werden ſie ſich nicht von Deinen Wegen trennen! Noch iſt mit Recht von mir die Gnade hoch zu ſchaͤtzen, Daß, da ich den GENEST zu uͤberſetzen, Jm abgewichnen Jahr mir vorgenommen, Jch ebenfalls damit begluͤckt zu Stande kommen! Muß ich nun auch in dieſem Jahr, Nach unſrer Stadt Verfaſſung, mich bequemen, Das ſchwere Richter-Amt zu uͤbernehmen; So ſchuͤtze Du mich, HERR, fuͤr allerley Gefahr, Und ruͤſte Du mich aus, mit ſolcher Krafft, Mit ſolchen Tugenden, mit ſolcher Eigenſchafft, Die ein ſo wichtig Amt erfodert! Wenn etwan, ohne Noth, ein ſchneller Eifer lodert; Laß mich ihn mit Vernunfft beſaͤnfftigen und daͤmpffen! Laß mich jedoch mit Ernſt der Laſter Brut bekaͤmpffen! Ach ſende mir dazu aus Deiner heil’gen Hoͤhe Der Weisheit Licht, voll Vorſicht und voll Klarheit, Daß ich die offtermahls ſo ſehr verſteckte Wahrheit Kann X x

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/719>, abgerufen am 21.11.2024.