Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.genommenen Gedancken. Woher kommts, daß die besten sich Nicht gerne weit von unsern Ufern trennen, Und gleichsam selbst uns in die Netze rennen? Hingegen die, so nicht so nütz sind, sich bemühen Von unsern Ufern fern zu fliehen? Wie geht es zu, daß die, so in der Zeit Der ausgelassnen Fruchtbarkeit Zu ihrem Aufenthalt entfernte Oerter nahmen, Woselbst sie zu gewisser Grösse kamen, Zu einer festen Zeit mit ungezehlten Hauffen Den Fischern gleichsam selbst in Retz-und Barcken lauffen? Durch welchen Trieb sieht man viel Arten aus der See, Und zwar die niedlichsten, so häuffig sich erheben, Und in der Flüsse Mund, gantz in die Höh', Und zu den Quellen sich begeben; Damit, selbst aus des Meeres Gründen, Den Vortheil, auch die weit entlegnen Oerter finden? Wo ist die Hand, die sie so wunderbar regieret, Sie leitet, und für uns so weite Wege führet? Wann es die Deine nicht, O HERR! ob iederman, Da die Versehung ja so sicht-und fühlbar ist, Daß man nichts deutlichers fast sehen kann, Des danckens, leider! gleich gar offt dafür vergisst. Dieselbige Versehung zeiget sich An allen Arten. Sonderlich Giebt uns der Schnecken-Häuser Menge, Die, mit unzehligem veränderten Gepränge Von
genommenẽ Gedancken. Woher kommts, daß die beſten ſich Nicht gerne weit von unſern Ufern trennen, Und gleichſam ſelbſt uns in die Netze rennen? Hingegen die, ſo nicht ſo nuͤtz ſind, ſich bemuͤhen Von unſern Ufern fern zu fliehen? Wie geht es zu, daß die, ſo in der Zeit Der ausgelaſſnen Fruchtbarkeit Zu ihrem Aufenthalt entfernte Oerter nahmen, Woſelbſt ſie zu gewiſſer Groͤſſe kamen, Zu einer feſten Zeit mit ungezehlten Hauffen Den Fiſchern gleichſam ſelbſt in Retz-und Barcken lauffen? Durch welchen Trieb ſieht man viel Arten aus der See, Und zwar die niedlichſten, ſo haͤuffig ſich erheben, Und in der Fluͤſſe Mund, gantz in die Hoͤh’, Und zu den Quellen ſich begeben; Damit, ſelbſt aus des Meeres Gruͤnden, Den Vortheil, auch die weit entlegnen Oerter finden? Wo iſt die Hand, die ſie ſo wunderbar regieret, Sie leitet, und fuͤr uns ſo weite Wege fuͤhret? Wann es die Deine nicht, O HERR! ob iederman, Da die Verſehung ja ſo ſicht-und fuͤhlbar iſt, Daß man nichts deutlichers faſt ſehen kann, Des danckens, leider! gleich gar offt dafuͤr vergiſſt. Dieſelbige Verſehung zeiget ſich An allen Arten. Sonderlich Giebt uns der Schnecken-Haͤuſer Menge, Die, mit unzehligem veraͤnderten Gepraͤnge Von
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genommenẽ Gedancken.
Woher kommts, daß die beſten ſich
Nicht gerne weit von unſern Ufern trennen,
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Hingegen die, ſo nicht ſo nuͤtz ſind, ſich bemuͤhen
Von unſern Ufern fern zu fliehen?
Wie geht es zu, daß die, ſo in der Zeit
Der ausgelaſſnen Fruchtbarkeit
Zu ihrem Aufenthalt entfernte Oerter nahmen,
Woſelbſt ſie zu gewiſſer Groͤſſe kamen,
Zu einer feſten Zeit mit ungezehlten Hauffen
Den Fiſchern gleichſam ſelbſt in Retz-und Barcken lauffen?
Durch welchen Trieb ſieht man viel Arten aus der
See,
Und zwar die niedlichſten, ſo haͤuffig ſich erheben,
Und in der Fluͤſſe Mund, gantz in die Hoͤh’,
Und zu den Quellen ſich begeben;
Damit, ſelbſt aus des Meeres Gruͤnden,
Den Vortheil, auch die weit entlegnen Oerter finden?
Wo iſt die Hand, die ſie ſo wunderbar regieret,
Sie leitet, und fuͤr uns ſo weite Wege fuͤhret?
Wann es die Deine nicht, O HERR! ob iederman,
Da die Verſehung ja ſo ſicht-und fuͤhlbar iſt,
Daß man nichts deutlichers faſt ſehen kann,
Des danckens, leider! gleich gar offt dafuͤr vergiſſt.
Dieſelbige Verſehung zeiget ſich
An allen Arten. Sonderlich
Giebt uns der Schnecken-Haͤuſer Menge,
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