Daß Er, aus eignem Trieb (gerühret durch die Lieder, Die Dir, o HERR, zum Ruhm gesungen waren) Mir, welches ja wol rar in diesen Jahren, Ließ eine Gnade wiederfahren, Die würcklich ungemein. Jn einen höhern Orden Bin ich durch Jhn versetzt, und Pfaltz-Graf worden, Es ward mir unverhofft das Comitiv gesandt, Nebst einem Brief von eigner Hohen Hand, Jn welchem Weisheit, Majestät, Huld, Großmuth, GOttes-Furcht, die alles übergeht, Recht in die Wette strahlt. Jch preis' und danck' allhier, Allmächtiger Regierer, Dir dafür, Daß Du der Welt, in Jhm, hast einen Herrn geschencket, Der Seinem Ahn-Herrn gleich, selbst Kaiser-Cronen wehrt, Und welcher weis't, wie sehr Sein grosses Hertz Dich ehrt; Da meine Poesie, bloß weil sie Dein gedencket, Von Jhm belohnet wird, aus eigenem bewegen. Sey selbst Sein grosser Lohn, o HERR! geuß Heil und Segen, Bis in die späte Zeit, auf Jhn, auf Sein Gemahl, Die Cronen-würdige Durchlauchtigst' Albertine, Eröffne Deine Hand mit Wolthat ohne Zahl, Daß Schwartzburgs Helden-Stamm in stetem Wachs- thum grüne!
Noch hab ich eine Lust in diesem Jahr gespüret, Die unausdrücklich ist, und die mich innig rühret, Da noch ein andrer Fürst, da Homburgs Ludewig, Der, unterm strengen Schall der lärmenden Trompeten, Zu der gelehrten Welt Erstaunen, selber sich, Mit klugem Lorbeer krönt, die trefflichsten Poeten,
Wie
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bey dem 1731. Jahrs-Wechſel betrachtet.
Daß Er, aus eignem Trieb (geruͤhret durch die Lieder, Die Dir, o HERR, zum Ruhm geſungen waren) Mir, welches ja wol rar in dieſen Jahren, Ließ eine Gnade wiederfahren, Die wuͤrcklich ungemein. Jn einen hoͤhern Orden Bin ich durch Jhn verſetzt, und Pfaltz-Graf worden, Es ward mir unverhofft das Comitiv geſandt, Nebſt einem Brief von eigner Hohen Hand, Jn welchem Weisheit, Majeſtaͤt, Huld, Großmuth, GOttes-Furcht, die alles uͤbergeht, Recht in die Wette ſtrahlt. Jch preiſ’ und danck’ allhier, Allmaͤchtiger Regierer, Dir dafuͤr, Daß Du der Welt, in Jhm, haſt einen Herrn geſchencket, Der Seinem Ahn-Herrn gleich, ſelbſt Kaiſer-Cronen wehrt, Und welcher weiſ’t, wie ſehr Sein groſſes Hertz Dich ehrt; Da meine Poeſie, bloß weil ſie Dein gedencket, Von Jhm belohnet wird, aus eigenem bewegen. Sey ſelbſt Sein groſſer Lohn, o HERR! geuß Heil und Segen, Bis in die ſpaͤte Zeit, auf Jhn, auf Sein Gemahl, Die Cronen-wuͤrdige Durchlauchtigſt’ Albertine, Eroͤffne Deine Hand mit Wolthat ohne Zahl, Daß Schwartzburgs Helden-Stamm in ſtetem Wachs- thum gruͤne!
Noch hab ich eine Luſt in dieſem Jahr geſpuͤret, Die unausdruͤcklich iſt, und die mich innig ruͤhret, Da noch ein andrer Fuͤrſt, da Homburgs Ludewig, Der, unterm ſtrengen Schall der laͤrmenden Trompeten, Zu der gelehrten Welt Erſtaunen, ſelber ſich, Mit klugem Lorbeer kroͤnt, die trefflichſten Poeten,
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bey dem 1731. Jahrs-Wechſel betrachtet.
Daß Er, aus eignem Trieb (geruͤhret durch die Lieder,
Die Dir, o HERR, zum Ruhm geſungen waren)
Mir, welches ja wol rar in dieſen Jahren,
Ließ eine Gnade wiederfahren,
Die wuͤrcklich ungemein. Jn einen hoͤhern Orden
Bin ich durch Jhn verſetzt, und Pfaltz-Graf worden,
Es ward mir unverhofft das Comitiv geſandt,
Nebſt einem Brief von eigner Hohen Hand,
Jn welchem Weisheit, Majeſtaͤt,
Huld, Großmuth, GOttes-Furcht, die alles uͤbergeht,
Recht in die Wette ſtrahlt. Jch preiſ’ und danck’ allhier,
Allmaͤchtiger Regierer, Dir dafuͤr,
Daß Du der Welt, in Jhm, haſt einen Herrn geſchencket,
Der Seinem Ahn-Herrn gleich, ſelbſt Kaiſer-Cronen
wehrt,
Und welcher weiſ’t, wie ſehr Sein groſſes Hertz Dich ehrt;
Da meine Poeſie, bloß weil ſie Dein gedencket,
Von Jhm belohnet wird, aus eigenem bewegen.
Sey ſelbſt Sein groſſer Lohn, o HERR! geuß Heil und
Segen,
Bis in die ſpaͤte Zeit, auf Jhn, auf Sein Gemahl,
Die Cronen-wuͤrdige Durchlauchtigſt’ Albertine,
Eroͤffne Deine Hand mit Wolthat ohne Zahl,
Daß Schwartzburgs Helden-Stamm in ſtetem Wachs-
thum gruͤne!
Noch hab ich eine Luſt in dieſem Jahr geſpuͤret,
Die unausdruͤcklich iſt, und die mich innig ruͤhret,
Da noch ein andrer Fuͤrſt, da Homburgs Ludewig,
Der, unterm ſtrengen Schall der laͤrmenden Trompeten,
Zu der gelehrten Welt Erſtaunen, ſelber ſich,
Mit klugem Lorbeer kroͤnt, die trefflichſten Poeten,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/553>, abgerufen am 21.11.2024.
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